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Die Herrin des Labyrints

Die Herrin des Labyrints

Titel: Die Herrin des Labyrints Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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das sei die eigentliche Kunst der Magie.«
    »Und was sagst du?«
    »Ich gebe ihnen recht.«
    In mir begehrte es schon wieder auf. Mein Leben war kompliziert genug. Magie, in welcher Definition auch immer, hatte darin keinen Platz.
    »Du siehst störrisch aus, Amanda. Darum tanzt du jetzt noch mal, dann wird es für dich vielleicht leichter sein, solche Dinge zu akzeptieren.«
    Eine weitere Stunde hüftgelenkzermürbender Technik war fällig. Zu irgendeiner Form von Widerspruch war ich nicht in der Lage.
    »Gut so, Amanda. Es ist gleich halb fünf. Wir machen Schluss für heute. Morgen Vormittag um neun geht es weiter.«
    »Du weißt, dass ich einen Sohn, eine Katze und ein Haus mit Garten habe?«
    »Amanda?«
    »Okay, mein Sohn kann die Katze versorgen, und das Haus fällt schon nicht zusammen, wenn ich mal nicht Staub wische. Patrick wird wahrscheinlich auch nicht verhungern. Aber am Mittwochnachmittag habe ich einen Termin bei einer alten Dame, den ich nur ungern absagen möchte.«
    »Sag Patrick, er soll mittags herkommen. Was für eine alte Dame?«
    »Eine alte Freundin von Gita, die mit hilft, dieses Rätsel zu lösen. Sie hat Geburtstag und hat mich zu ihrer Feier eingeladen.«
    »Ist das nicht ein passender Termin, ihr mit einem Tänzchen eine Freude zu machen?«
    »Bitte was?«
    »Ich habe festgestellt, dass gerade Senioren ein ganz wunderbares Publikum sind. Tanz für sie, mit all dem Glitter und Glimmer, den du aufzubieten hast.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Na ja, ich glaube nicht, dass du da die Kontrolle verlierst.«
    »Es sei denn, es findet sich ein knackiger junger Pfleger ein.«
    »Na, dann lernt der wenigstens mal ein neues Berufsrisiko kennen.«
    »Du bist herzerfrischend, Halima. Aber wahrscheinlich hast du recht.«
    »Liebe Amanda, in den nächsten drei Wochen habe ich beständig recht.«
    »Was soll das heißen?«
    »Du hast heute einen Pakt mit einer Teufelin geschlossen. Ich bilde dich aus, ich gebe dir mein Wissen weiter, soweit ich nur irgendwie kann. Es wird anstrengend für uns beide werden, aber ich habe mir diese Aufgabe gestellt, und ich bin es nicht gewohnt zu scheitern.«
    »Es könnte natürlich sein, dass ich keine Lust habe, mich von dir schikanieren zu lassen.«
    »Ausgeschlossen, Amanda. Nicht, wenn dir deine Seele lieb ist.«
    »Du machst große Worte.«
    »Ich habe sie lange zurückgehalten. Es ist höchste Zeit, sie auszusprechen. Ich bin deine Lehrerin, Amanda. Sei froh, dass ich es bin und dass deine Unterweisung jetzt stattfindet. Man kann nämlich auch durch Katastrophen lernen, und das ist sehr viel unangenehmer.«
    »Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du damit nicht nur das Tanzen meinst.«
    »Der Eindruck ist richtig.«
    Halima sah wahrhaftig wie eine zottelige Teufelin aus, wie sie so, verschwitzt und mit aufgelösten Haaren, vor mir stand. Und dennoch, es ging eine ungeheure Macht von ihr aus. Etwas, das sie bisher immer unter Verschluss gehalten hatte.
    »Eine Frage noch, Halima, dann schicke ich mich drein.«
    »Gut, eine noch.«
    »Warum?«
    »Ich muss es tun. Warum, Amanda, das weiß ich selber nicht. Vielleicht werde ich es wissen, wenn wir fertig sind.«
    Am Abend erzählte ich Patrick von Damons Vorschlag, eine Woche mit ihm zu verreisen.
    »Oh, super. Wohin?«
    »Das weiß ich nicht, ich denke, er wird es dir in den nächsten Tagen mitteilen. Ich fürchte aber, es wird ein ziemlich anstrengender Aufenthalt sein.«
    »Das macht nichts. Vielleicht erleben wir ja ein paar Abenteuer!«
    »Das nehme ich sogar sehr stark an.«
    Sehr viel mehr wollte ich meinem Sohn nicht verraten, denn vermutlich würde er einige recht unerwartete Situationen erleben. Plötzlich wurde mir eine gewisse Parallelität der Ereignisse klar. Auch ich hatte drei herbe Wochen vor mir, und ich hatte mich, wie auch Patrick es würde tun müssen, einem Menschen zu unterwerfen. Einem Lehrer, der mit der klaren Absicht handelte, seinem Schüler etwas zu vermitteln, das nicht ohne Schmerzen ging. Wir würden beide am meisten an unserer Aufmüpfigkeit zu leiden haben, fürchtete ich. Und was bei dem Experiment herauskam, das wusste heute noch keiner der Beteiligten, Lehrer wie Lernender nicht.
    »Am Mittwoch würde ich dich gerne mit zu Frau Seebruk mitnehmen, Patrick. Sie hat Geburtstag und hat uns zum Kaffee eingeladen.«
    »Uh, ein Altennachmittag!«
    »Na, ich bin ja auch dabei.«
    »Das ändert aber vermutlich nicht viel am Durchschnittsalter.«
    »Du kannst ja dort die

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