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Die Herrin von Rosecliffe

Die Herrin von Rosecliffe

Titel: Die Herrin von Rosecliffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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tiefe Stimme hallte in dem niedrigen Gewölbe wider. »Hat er dir etwas zuleide getan?«
    Er sah sie durchdringend an. Isolde wusste genau, was er meinte, und schluckte. »Mach dir keine Sorgen um mich. Wie du siehst bin ich unversehrt«, behauptete sie möglichst überzeugend.
    »Und dabei wird es auch bleiben«, mischte Rhys sich ins Gespräch. »Allerdings nur, wenn Ihr meine Befehle genau befolgt.«
    Osborns Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Dann lass sie auch weiterhin in Ruhe! Solang wir hier unten zusammengepfercht sind, stellen wir für dich ja keine Gefahr dar.«
    Isolde drehte sich aufgeregt nach Rhys um. »Du hast doch nicht die Absicht sie längere Zeit hier gefangen zu halten?«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Wer sollte mich davon abhalten?«
    »In diesen Zellen ist nicht genug Platz für so viele Männer, das siehst du doch selbst!«'
    »Wer von ihnen frei sein will, braucht nur dem neuen Herrn von Rosecliffe Castle Treue zu schwören.«
    »Dir? Ha! Du wirst niemals der Herr von Rosecliffe sein«, zischte Isolde.
    »Ich bin es schon«, prahlte Rhys und wandte sich über ihren Kopf hinweg an Osborn. »Ihr habt jetzt mit eigenen Augen gesehen, dass dem Mädchen nichts geschehen ist.« Er winkte dem Wachposten zu. »Bring sie in die Halle zurück und setz sie auf ihren üblichen Platz am Haupttisch. Ich werde mich bald zu ihr gesellen.«
    »Nein, warte!« Isolde versuchte dem grimmigen Waliser auszuweichen, aber er packte sie am Arm und zerrte sie die Treppe hinauf.
    Osborn und Rhys starrten einander wortlos an. Die anderen englischen Gefangenen waren ebenfalls aufgestanden und verliehen ihrem ohnmächtigen Zorn durch Schimpfwörter Ausdruck.
    »Hundesohn!«
    »Bastard!«
    »Menschlicher Abschaum! «
    Osborn hob gebieterisch eine Hand, und die wütenden Männer verstummten. Der Ritter blickte Rhys immer noch tief in die Augen. »Wie lange willst du Isolde gefangen halten - und uns?«
    Rhys grinste hämisch. »Das hängt ausschließlich von ihrem Vater ab.«
    »Jemand aus dem Dorf wird ihn mit Sicherheit über die Ereignisse informieren.«
    »Das hoffe ich doch sehr. «
    »Lord Randulf hält sich zur Krönung in London auf. Er wird mühelos eine mächtige Armee gegen dich aufstellen können. «
    Rhys schüttelte den Kopf..»Ich befürchte, dass Ihr viel zu lange nicht mehr in London wart Osborn de la Vere. In diesen unsicheren Zeiten dürften alle englischen Lords sich nur um die eigenen Belange kümmern. Heinrich von Anjou wird im Gegensatz zu seinem Vorgänger Stephen die machthungrigen Barone an die Kandare nehmen wollen, was ihnen große Sorgen bereitet. Euer Lehnsherr wird wenig Hilfe von seinen Freunden erhalten und im Kampf gegen mich mehr oder weniger auf sich allein gestellt sein.«
    »Was erhoffst du dir davon?« Osborn umklammerte mit den Fäusten die Eisenstäbe. »Auf Dauer kannst du nicht siegen.«
    »O doch - solang Fitz Hughs Tochter in meiner Gewalt ist habe ich alle Trümpfe in der Hand.«
    Seine zuversichtliche Behauptung empörte die Gardisten, und Osborn musste die Männer wieder mit einer Geste zum Schweigen bringen. Er beobachtete Rhys so scharf, als hoffe er, die Geheimnisse in dessen Kopf an den Augen ablesen zu können. »Du kannst Isolde nicht ewig festhalten.«
    »Wer sollte mich daran hindern? Euer Lehnsherr hat doch einst auch fremdes Land geraubt und sogar ein walisisches Mädchen entführt um seine Ziele durchzusetzen.«
    Osborn schlug durch die Gitterstäbe nach ihm, aber Rhys wich der Faust mühelos aus.
    »Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst bringe ich dich eigenhändig um!«, schwor der Hauptmann mit rauer Stimme.
    »Ich verspreche Euch eines, alter Mann - Isolde nur zu berühren, wenn sie selbst es will.«
    »Und ich glaube dir kein Wort.« Osborns Lippen verzogen sich angewidert. »Ich kann mich noch gut an deinen Vater erinnern, und der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, wie man weiß.«
    Rhys runzelte die Stirn. »Auch ich erinnere mich gut an meinen Väter. Er ist als Held gestorben - im Kampf für sein Volk.«
    Osborn spuckte auf den Boden. »Dein Vater war kein Held, sondern ein Feigling, ein brutaler Kerl ohne Rückgrat, der ... « Er verstummte, als Rhys sein .Schwert zückte, und wich einige Schritte zurück.
    »Halt's Maul! Halt's Maul, wenn du deine Zunge behalten willst!«, brüllte Rhys.
    Die plötzliche Stille war beängstigend. Alle Engländer starrten auf das drohend erhobene Schwert des Walisers.
    Doch Rhys begriff sofort dass

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