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Die Herrin von Rosecliffe

Die Herrin von Rosecliffe

Titel: Die Herrin von Rosecliffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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sich immer ausgemalt hatte. Die widerspenstige Tochter von Randulf Fitz Hugh zu zähmen dürfte schwieriger - und wesentlich reizvoller - sein ...
    Rhys fuhr sich mit den Fingern durch die Haare.
    »Ich bin jetzt der Herr von Rosecliffe, und du bist mir untertan. Du wirst mir gehorchen oder aber die Konsequenzen tragen müssen. Verstehst du, was ich sage?«
    Isolde funkelte ihn aus schmalen Augenschlitzen an. »0 ja, ich verstehe jedes Wort. Aber ich glaube nicht dass du dir über alle Konsequenzen deines Handelns im Klaren bist.«
    Er warf lachend den Kopf zurück. »Jedenfalls gehöt dieses schöne Schlafzimmer jetzt mir! «
    »Du wirst teuer dafür bezahlen«, drohte Isolde. »Mein Vater wird nicht ruhen, bis er dich von hier vertrieben hat. Unter Einsatz seines Lebens wird er ... «
    »Dann wird er eben sterben«, fiel Rhys ihr ins Wort. »Es wird meine größte Freude sein, ihn und seinen feigen Bruder zu töten und beide zusammen irgendwo zu verscharren! «
    Jedes Wort war ernst gemeint und doch bereute er im nächsten Augenblick, seinen Gefühlen so freimütig Ausdruck verliehen zu haben, denn Isoldes Gesicht spiegelte solchen Abscheu wider, dass er unwillkürlich errötete.
    »Ich wusste immer, dass du ein grässlicher Mensch bist«, flüsterte sie. »Und ich habe dich auch immer gehasst. Aber du bist noch viel schlechter und gewissenloser, als ich mir jemals vorstellen konnte. Ein Ungeheuer!«
    Mit einem Satz stand Rhys dicht vor ihr und packte sie hart am Arm. »Hass mich, so viel du willst Isolde Fitz Hugh! Es ändert nichts an deiner Lage. Denn wir wissen beide, dass ich dich trotzdem dazu bringen kann, mich zu begehren. Es ist mir einmal gelungen«, zischte er ihr ins Ohr. »Und ich kann es jederzeit wiederholen.« Er schob sie auf die Tür zu. »Wenn du nicht willst dass ich das sofort unter Beweis stelle, solltest du dich beeilen. Wir werden jetzt deinen Landsleuten einen Besuch im Kerker abstatten.«
    Vor zehn Jahren war er an jenem düsteren Ort gefangen gewesen. Doch die Zeiten änderten sich, und nun war er kein gejagter Rebell mehr, sondern der Burgherr. Und Isolde Fitz Hugh würde sich wohl oder übel damit abfinden müssen ...
    Während Rhys sie zwang, nach unten zu gehen, biss Isolde die Zähne zusammen. Das war die einzige Möglichkeit um nicht durch lautes Schluchzen zu verraten, welches Entsetzen ihre Seele erfüllte. Alles war auf den Kopf gestellt worden. Alles. Während einer kurzen Nacht war ihre ganze Welt zertrümmert worden.
    Aber sie war nicht das einzige Opfer. Alle anderen Burgbewohner teilten ihr Schicksal.
    In der Halle sah sie Magda, die ihr aus verweinten Augen einen verstörten Blick zuwarf. Hatten die Waliser ihr etwas zuleide getan? Oder war vielleicht ihr Freund George bei dem Überfall verletzt worden?
    Isolde erinnerte sich plötzlich wieder daran, dass nur sie die Familie Fitz Hugh repräsentierte. Es war ihre Pflicht besonnen zu handeln, um niemanden unnötig zu gefährden. Sie atmete tief durch. Was würde ihr Vater machen? Nein, entschied sie gleich darauf, es hatte wenig Sinn, an ihren Vater zu denken, denn er würde wie ein Krieger entscheiden, und das konnte sie nicht. Ihre Mutter war ein geeigneteres Vorbild. Was würde Josselyn Fitz Hugh, geborene Carreg Du, in einer solchen Katastrophe tun? Nerven bewahren und irgendeine Möglichkeit finden, Hilfe zu holen.
    Isolde straffte die Schultern und schwor sich, genau das zu tun. Sie schaute sich aufmerksam in der Halle um. Der alte Spielmann Tillo saß in einer Ecke, mit gesenktem Kopf, so als würde er beten. Drei schwer bewaffnete Männer, die sie nicht kannte, bewachten die Türen und starrten sie frech an. Isolde würdigte die Kerle nur eines flüchtigen verächtlichen Blickes. Sie würde sich nicht so leicht geschlagen geben! Rhys mochte sich einbilden, sie in die Knie gezwungen zu haben, doch das war nicht der Fall, auch wenn er sie jetzt wie eine Gefangene am Ellbogen festhielt.
    »Wo ist Odo?«, fragte sie aufsässig. »Er ist kein Krieger. Warum ist er nicht in seinem Büro?«
    »Ich benötige seine Dienste nicht.«
    »Und wo ist Newlin?«
    Darauf gab er keine Antwort.
    Sie stiegen die steile Treppe zum Verlies hinab und blieben vor einer massiven Stahltür stehen. Die beiden kleinen Zellen waren überfüllt. Sobald Osborn Isolde erblickte, sprang er vom Boden auf und streckte seine Arme durch die käfigartigen Gitterstäbe. Sie griff begierig nach seinen starken Händen.
    »Wie geht es dir, Kind?« Seine

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