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Die Herrin von Rosecliffe

Die Herrin von Rosecliffe

Titel: Die Herrin von Rosecliffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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nicht dein Ernst sein ... «
    »Du wirst die Bettdecke zurückschlagen und die Vorhänge halb schließen.« Rhys hörte selbst wie heiser und rau seine Stimme klang, fuhr aber trotzdem fort: »Du wirst meine Kleider ordentlich aufhängen, meine Stiefel putzen und mir saubere Handtücher holen.«
    Sie schüttelte wild den Kopf. »Ich setze keinen Fuß in dein Schlafzimmer, während du dich dort aufhältst!«
    Er wusste, dass es grausam war, sie so zu quälen, aber ihre heftige Weigerung brachte sein Blut in Wallung. Diese Worte würde sie zurücknehmen! Er würde sie dazu zwingen! »Wovor fürchtest du dich so, Isolde? «
    Sie holte tief Luft. Ihre Brüste hoben und senkten sich unter dem straffen Mieder ihres schlichten waldgrünen Kleides. Als sie ihm eine Antwort schuldig blieb, bohrte er gnadenlos weiter.
    »Ich glaube, du fürchtest dich weniger vor mir als vor deiner eigenen leidenschaftlichen Natur ... «
    »Du irrst dich!«
    »Denn du hast mit einem Mann geschlafen«, fuhr er unbeirrt fort, »und es sehr genossen ... «
    »Nein!«
    » O doch, Isolde! Du hast sogar erstaunlich schnell den Gipfel der Lust erreicht mein Mädchen. Und dein Körper lechzt jetzt danach, diese Genüsse wieder zu erleben. Du glaubst vielleicht noch, mit der Stimme der Vernunft dagegen ankämpfen zu können, aber lass dir von einem erfahrenen Mann sagen - letztlich setzt der Körper immer seine Forderungen durch. Habe ich nicht Recht mit meiner Vermutung, Isolde, dass deine eigene neu entdeckte Sinnlichkeit dir mehr Angst macht als meine Lüsternheit?«
    Er hatte ins Schwarze getroffen, wie die Schamröte verriet, die ihr Gesicht überflutete. Und im Fackelschein konnte er auch sehen, dass ihre Brustwarzen unter dem weichen Wollkleid zu prallen Knospen angeschwollen waren. Trotzdem empfand er kein Triumphgefühl, denn auch sein Mannesstolz war derart angeschwollen, dass die Hose zu platzen drohte. Verdammt! Nur mit Mühe konnte er ein Stöhnen in lautes Räuspern verwandeln.
    »Du fürchtest dich nicht vor mir, sondern vor dir selbst«, wiederholte er wie eine Litanei. »Geh jetzt ins Turmzimmer hinauf. Ausnahmsweise entbinde ich dich heute Abend von deinen Pflichten - aber nur heute, ist das klar?« Er trat etwas zur Seite und deutete auf die schmale Treppe. »Geh, bevor ich es mir anders überlege«, knurrte er wütend. »Denk in aller Ruhe über das nach, was ich gesagt habe, und gesteh wenigstens dir selbst die Wahrheit ein. Finde dich damit ab, dass du eine sehr sinnliche Frau bist - und freu dich darüber, denn es ist eine Gottesgabe.«
    Sie blieb lange regungslos auf der Stufe stehen und starrte ihn misstrauisch an. Auch Rhys regte sich nicht von der Stelle. Um in ihr Gefängnis zu gelangen, würde sie dicht an ihm vorbeigehen müssen. Er hatte nicht die Absicht sie zu berühren oder aufzuhalten - obwohl diese Selbstbeherrschung ihn mehr Kraft kosten würde als ein Turnier! Trotzdem würde er sich damit begnügen, ihr tief in die riesigen grauen Augen zu schauen, denn dort stand deutlich geschrieben, wie betroffen sie darüber war, dass er ihr einen Spiegel vorgehalten und sie gezwungen hatte, sich Gefühlen zu stellen, die sie verdrängen wollte.
    Äls sie dann endlich ihren weiten Rock raffte und langsam die letzten Stufen erklomm, immer noch misstrauisch, ob er sie wirklich ins Turmzimmer entkommen lassen würde, war alles noch viel schwerer, als er geglaubt hatte - aber auch viel befriedigender.
    Ihr Gesicht war weich und leicht gerötet, ihr dichtes Haar schimmerte im flackernden Licht der Fackeln wie gesponnenes Gold, und ihre grauen Augen glichen dunklen Seen von unergründlicher Tiefe. In diesem Moment kam sie Rhys schöner und begehrenswerter vor als alle Frauen, die -er je gekannt hatte.
    Deshalb war es eine Tortur, sie unbehelligt passieren zu lassen. Aber er wurde reich belohnt, denn gegen ihren Willen gab ihr Körper dem seinen unmissverständliche Zeichen, signalisierte Sehnsucht Bedauern und Verlangen. Er hatte sich also wirklich nicht geirrt - sie begehrte ihn!
    Wie ein gehetztes Reh huschte sie an ihm vorbei, warf ihm einen fast schuldbewussten Blick zu, rannte die schmale Treppe hinauf und flüchtete in die winzige Kammer, die direkt über seinem Schlafzimmer lag.
    Wenn er wollte, brauchte er ihr jetzt nur zu folgen ...
    Rhys ballte die Fäuste, bis seine Arme vor Anspannung zitterten. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn, und sein Kiefer schmerzte, weil er die Zähne viel zu fest zusammenbiss. Es überstieg

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