Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herrin von Sainte Claire

Die Herrin von Sainte Claire

Titel: Die Herrin von Sainte Claire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Carmichael
Vom Netzwerk:
ihr Mann, der vor ihr stand. Von jetzt bis in alle Ewigkeit würde sie nicht sich selbst, sondern ihm gehören. Langsam ließ sie ihre Hände sinken, mit denen sie den Wollstoff krampfhaft an sich gehalten hatten. Mit einem Schritt nach vorn stand sie zitternd vor ihm.
    Er hob eine schwielige Hand an ihre Wange, fuhr mit dem Finger an den Konturen ihres Kiefers entlang, dann hob er ihren Kopf, bis er ihr in die eisblauen Augen blickte.
    »Friert es Euch so sehr, kleine Braut? Oder zittert Ihr vor Angst?«
    »Ich fürchte mich vor keinem Mann«, tönte sie, aber die Verzagtheit in ihrer Stimme hörte auch sie heraus.
    »Das ist gut so.« Er lächelte, denn er erkannte die Lüge, bewunderte aber ihren Stolz. »Es gibt nämlich nichts, wovor Ihr Euch fürchten müßt.«
    Er griff nach der Spange, die ihren Mantel zusammenhielt. Bei der Berührung seiner Hand, zuckte sie zusammen, wich aber nicht aus. »Laßt mich mal sehen, was ich mir heute eingehandelt habe.«
    Der Mantel fiel in einem Gekräusel aus Wolle um ihre Füße. Sie sah, wie sein Kinn sich anspannte und ein Muskel unter seinem Ohr zuckte, als er ihre weiblichen Reize, die sich seinen bewundernden Blicken boten, mit den Augen begierig aufsog.
    »Ein dünnes knabenhaftes Mädchen, wie Ihr sagtet«, bemerkte sie spitz. Zwei Farbflecken brannten auf ihren Wangen. Er aber überging ihre Bemerkung und fuhr fort, sie langsam und lüstern mit den Blicken abzutasten.
    »Ich habe wohl mehr bekommen, als ich gerechnet habe«, murmelte er halb vor sich hin. Mit ausgestreckter Hand berührte er eine zarte Brust. Alaine schloß fest die Augen und knirschte mit den Zähnen, als die Wärme seiner Berührung und die Zärtlichkeit der fortdauernden Liebkosung ihr einen Schauer aus Feuer und Eis über den Rücken jagte. Sein Daumen fand ihre Brustwarze und rieb sie so lange sanft hin und her, bis sie unter seiner Hand steif wurde und zu prickeln begann.
    »Demoiselle«, sagte er mit heiserer Stimme. »Sie besitzen da einen kostbaren Schatz. Warum verbergt Ihr Euch unter Männerkleidung und schäbigen Gewändern, die Eurer nicht würdig sind?«
    Sie wand sich aus seiner liebkosenden Hand. »Ich habe nicht den Wunsch, mich für die Männer schön zu machen«, erwiderte sie bissig. »Sie betrachten Frauen als hilflose Beute für ihr Vergnügen! Aber ich spiele dieses Spiel nicht mit.«
    Er grinste und drehte sie zu sich. »Doch der Jäger hat wohl endlich die Jagd aufgenommen, meine kleine Wildkatze, und das Wild gestellt.« Seine Hände glitten über ihre Schultern hinunter über ihre glatten, runden Brüste. Sie bebte beim Anblick der nackten Begierde, die tief im Innern seiner Augen funkelte. Seine Stimme wurde leise und rauh. »Und jetzt pirscht sich der Jäger heran.« Seine Hände fuhren über ihre Taille und Hüften hinab, ehe er sie wegdrückte, um sich ungeduldig die Kleider vom Leib zu reißen. Er ließ sie keine Sekunde aus den Augen, während er ein Kleidungsstück nach dem anderen auszog und achtlos beiseite schleuderte. Dann stand er in seiner ganzen Nacktheit vor ihr, und sein praller Schaft ließ Alaines Gesicht erglühen.
    »Habt Ihr noch nie zuvor einen nackten Mann gesehen?« fragte er sie mit einem kehligen, belustigten Lachen über ihr Verhalten.
    »Natürlich!« fuhr sie ihn an und errötete noch tiefer.
    »Ich habe meinen Vater gebadet und habe mich manchmal um die Gäste beim Baden gekümmert, wie es einer Gastgeberin geziemt. Aber … aber … nie …« Wieder schaute sie weg.
    »Nie waren sie so bereit, Eure Schönheit zu würdigen?« half er ihr lachend weiter. Dann verschwand das Lachen jäh aus seinem Gesicht. »Ist es jungfräuliche Scham, das Euer Gesicht so entflammt? Oder die Angst, ich könnte herausfinden, daß schon ein anderer Euch besessen hat? Seid Ihr noch unberührt, Alaine?«
    Sie sah ihn entsetzt an.
    »Sagt mir ruhig die Wahrheit«, drängte er weiter. »Es macht nichts. Ich gebe nicht viel auf Frauen und auf ihre Unberührtheit, nur würde ich mein Bestes tun, keine jungfräuliche Braut zu verletzten, wenn ich sie zur Frau mache.«
    Alaines Mund preßte sich zu einem schmalen Strich zusammen. »Niemals würde ich einem Mann diese Schande zufügen, daß ich sein Bett mit den Spuren eines anderen besudle! Nicht einmal Euch würde ich solche Schmach antun! Selbstverständlich bin ich Jungfrau!«
    »Ist schon recht, meine kleine Braut. Ich wollte Euch nicht beleidigen. Mir ist bekannt, daß Gilbert de Prestot Euch bezwungen hat, ehe ich

Weitere Kostenlose Bücher