Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz
Frau und nahm sie auf den Arm. Jandra sah He Du an und sagte: »Ich bin überrascht, dass sie Euch nicht bewachen.«
Der alte Mann hob seinen Blick zu ihr. Seine Lippen bewegten sich kaum. »Ich bin nicht der Mann, der zu sein ich dachte.«
»Was meint Ihr damit?«, fragte Jandra.
»Ich bin nicht mehr Bitterholz«, sagte He Du. Er lag noch immer so reglos da, als wäre er tot. »Jetzt hört ein anderer auf diesen Namen.«
»Das verstehe ich nicht.«
Schließlich hob He Du den Kopf vom Boden. Er runzelte die Stirn. »Dein Freund hat mir meinen Namen gestohlen. Ich werde ihn ihm überlassen, denke ich.«
»Mein Freund?«, fragte Jandra und klang verwirrt. Dann wölbte sie die Brauen. »Pet?«
Der Mann, den Zeeky He Du genannt hatte, ließ das Gesicht wieder auf den Boden sinken und sagte nichts.
Bewegung kam am Rand der Menge auf. Drachen waren zu hören, als Befehle gebrüllt wurden, sich aufzustellen.
»Bleib dicht bei mir, Schatz«, sagte Jandra zu Zeeky und ließ sie wieder auf den Boden herunter. Dann näherte sie sich He Du. »Ich helfe Euch beim Aufstehen.«
»Wieso kümmert dich das?«, klagte der alte Mann. »Sollen die Drachen mich tragen oder töten.«
»Verhaltet Euch nicht so«, sagte Jandra. Sie legte ihre Hände auf die Seile, die ihn banden. Ihre Hände glühten im Morgenlicht, und die Seile lösten sich auf. »Ich werde diese Menschen retten. Und Ihr werdet mir dabei helfen.«
»Ich habe versucht, sie zu retten«, erwiderte der alte Mann. »Ich habe versagt. Ich bin zu müde, um weiterzumachen. «
Jandra packte ihn am Hemd und hob ihn mit einem Ächzen in eine sitzende Position. Sie starrte in seine Augen und sagte leise: »Was immer diese Drachen oder diese Leute glauben, ich weiß, wer Ihr seid. Und Ihr wisst es auch. Ihr werdet nicht einfach so aufgeben.«
»Du kennst mich nicht«, sagte er. »Ich kämpfe schon so lange. Jetzt hat ein anderer sich bereiterklärt, für meine Sünden zu sterben. Ihr werdet nie verstehen, was das bedeutet. «
»Dann versucht es mir zu erklären, während wir marschieren«, sagte Jandra und bemühte sich, ihn auf die Beine zu ziehen.
Der alte Mann seufzte, dann stand er auf. Er krümmte die Schultern.
»Ich muss mir Euren Umhang einen Moment ausleihen«, sagte Jandra und hob ihn von der Stelle auf, an der die Drachen ihn auf den Boden geworfen hatten. Sie sah sich um; niemand blickte in ihre Richtung. »Zeeky, du musst für dich behalten, was du gleich sehen wirst.«
»In Ordnung«, erwiderte Zeeky.
Jandra nahm Bitterholz’ Umhang und legte ihn sich über den Körper, verbarg ihr Gesicht in der Kapuze. Inzwischen hatten die Wachen sie erreicht und in die Reihe gezwungen, die die Menschen auf dem Feld bildeten. Zeeky bemerkte, dass andere grüne Drachen am Ende der Schlange die Dorftiere zusammengetrieben hatten, und sie fragte sich, ob Ferkelchen dabei war.
»Hier«, sagte Jandra und reichte Bitterholz den Umhang zurück.
Zeeky schnappte nach Luft. Jandras Haare waren nicht mehr lang und braun, sondern kurz und schwarz. Zeeky fragte sich, was mit Jandras Stirnreif geschehen war. Sie vermutete, dass er sich unter den Haaren verbarg, die ihr über die Stirn fielen. Ihr Kleid war weder fleckig noch weiß, sondern von einem gleichmäßigen Beige. Zeeky konnte die Veränderung kaum glauben.
»Wie tief bin ich gesunken«, brummte Bitterholz, »dass ich mich in der Gesellschaft einer Hexe aufhalte?«
»Mach dir nichts aus dem, was er sagt, Zeeky«, erklärte Jandra. »Ich bin keine Hexe.«
»Leute!« Kanst stand wieder auf dem Wagen und sprach durch den Holztrichter. »Chakthalla, die Tyrannin, die euch in Fesseln gelegt hat, ist tot. Ich habe euch im Namen des großen Königs Albekizan befreit. Der König hat mir aufgetragen, euch in eine neue Heimat zu bringen, an einen besseren Platz, der die Freie Stadt heißt. Dort könnt ihr euer Leben frei von täglicher Mühsal genießen. Chakthalla hat sich dem Plan des widersetzt, der euch mit Reichtum und Behaglichkeit versorgen möchte, weil sie wollte, dass ihr in ihren Diensten bleibt. Jetzt hat sie den höchsten Preis für ihre Grausamkeit bezahlt. Die bevorstehende Reise wird zweifellos hart sein. Wir werden den ganzen Tag marschieren, um euch so schnell wie möglich zu eurem neuen Zuhause zu bringen. Aber seid stark, gute Leute. Ihr werdet eure Belohnung erhalten.«
Verwirrte Stimmen erhoben sich überall um Zeeky.
»Das ergibt keinen Sinn«, sagte ein Mann. »Erst haben
sie uns mit Tod gedroht, und
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