Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
berühren. »Es tut mir wirklich leid.«
    Jandra zuckte bei seiner Berührung zusammen und trat außer seine Reichweite. »Es tut dir leid? Und du glaubst,
eine Entschuldigung könnte die Lüge aufheben, die du mir mein ganzes Leben erzählt hast? Das ist nicht genug, Ven. Nichts, was du sagen kannst, wird jemals genug sein.«
    »Ich verstehe, dass du verletzt bist«, sagte er. »Und wenn das hier vorbei ist, würde ich auch verstehen, dass du vielleicht eine Zeitlang allein sein willst. Aber du kannst jetzt nicht weggehen. Die Umstände verlangen, dass wir zusammenbleiben, zumindest noch eine Weile.«
    »Ich glaube, jetzt zu gehen, ist eine hervorragende Möglichkeit«, sagte Jandra.
    »Wohin willst du gehen?«, fragte er.
    »Dahin, wo ich hingehöre«, erwiderte sie und lief zur Tür, während sie in Tränen ausbrach.
     
    Zeeky konnte nicht aufhören zu zittern. Sie war vorher mit den anderen Kindern ausgewählt worden und hatte sich in der Gruppe derjenigen befunden, die die Drachen schließlich hinrichten wollten. Jetzt waren die anderen Mädchen und Jungen frei und rannten zurück zu ihren Eltern, die verzweifelt ihre Namen riefen.
    Niemand rief sie. Sie war nicht sehr weit weg von ihrem Heimatdorf – höchstens zwanzig Meilen –, aber sie kannte niemanden hier.
    Sie hatte Merria in der Verwirrung verloren, also rief sie jetzt nach ihr. Zu ihrer Erleichterung rief Merria zurück. Dann wurde ihre Stimme abgeschnitten. Dennoch lief Zeeky in ihre Richtung.
    »Merria!«, rief sie, als sie das Mädchen in Hodans Armen sah. Der Bauer legte Merria eine Hand auf den Mund. Er sah Zeeky finster an.

    »Geh weg, Kind«, sagte er.
    »Hodan«, flüsterte Alanda. »Könnten wir nicht …?«
    »Sei still, Frau«, sagte Hodan.
    »Was ist los?«, fragte Zeeky. »Ihr habt gesagt, dass Ihr auf mich aufpassen würdet.«
    »Das Böse ist über unser Dorf gekommen, seit du aufgetaucht bist. Der Mann, der dich zurückgelassen hat, ist wahnsinnig, denn er behauptet, Bitterholz zu sein. Ich verstehe nicht, was geschehen ist, aber diese Dinge beflecken dich. Kamon hat uns vor dem Bösen gewarnt, das die Fremden bringen können.«
    Zeeky konnte nicht glauben, was sie da hörte.
    »Aber …«
    »Geh«, sagte Hodan. Seine Augen waren nur noch schmale Schlitze.
    Zeeky schloss den Mund. Sie sah, dass Hodan es ernst meinte. Alanda blickte unsicher drein, aber Hodan würde niemals zulassen, dass Zeeky bei ihnen blieb. Sie wünschte, Ferkelchen wäre da. Er brauchte sie so. Sie fühlte sich stärker, wenn sie für ihn sorgen konnte. Jetzt hatte sie niemanden.
    Es sei denn, He Du war da. Sie glaubte, seine Stimme irgendwann früher gehört zu haben, aber sie hatte nicht das Geringste sehen können von der Stelle aus, an der sie gestanden hatte. Wenn er sie finden konnte, würde er nett zu ihr sein.
    Sie musste nicht lange suchen, um ihn zu finden. Seine Arme und Beine waren mit Seilen gefesselt, und er lag auf dem Boden. Die Leute aus dem Dorf sahen von ihm weg, achteten nicht auf ihn, machten einen Kreis von
mehreren Schritten um ihn herum und ließen ihn allein darin liegen.
    Niemand machte Anstalten, Zeeky aufzuhalten, als sie zu ihm ging. Aber als sie da war, waren seine Augen leer, starrten mitten durch sie hindurch, als würde er sie nicht sehen.
    »He Du«, sagte sie und hockte sich neben ihn. »Ich bin es, Zeeky.«
    Der alte Mann antwortete nicht.
    »Ich kenne niemanden hier«, sagte Zeeky. »Du bist nett zu mir gewesen. Kann ich hier bei dir sitzen bleiben?«
    Noch immer antwortete er nicht.
    Zeekys Augen füllten sich mit Tränen. »Bitte sprich mit mir«, sagte sie. »Ich habe Angst.«
    »Hallo«, sagte eine Frau hinter ihr. Sie legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Fürchte dich nicht.«
    Zeeky drehte sich um. Die Frau war schön, hatte lange braune Haare, die durch ein Silberband zurückgehalten wurden. Sie war in weiße Baumwolle gehüllt, wenn ihre Kleidung auch dunkle Flecken hatte. Zeeky konnte jedoch nicht einmal Hallo sagen, da Tränen ihr die Kehle zuschnürten.
    »He«, sagte die Frau und hockte sich neben sie. Sie wischte ihr die Tränen von den Wangen. »Was ist los? Hast du deine Mam und deinen Papa verloren?«
    »Und mein Schwein.« Zeeky schluckte, dann schluchzte sie. »Ich bin ganz allein.«
    »Ich auch«, sagte die Frau. »Warum bleiben wir nicht zusammen? Du kannst mir helfen, in Ordnung?«
    »In … Ordnung.«
    »Und wie heißt du?«, fragte die Frau.

    »Z-Zeeky. Wie heißt du?«
    »Jandra«, antwortete die

Weitere Kostenlose Bücher