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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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zu bekommen. Instinktiv spürte sie, dass sie immer noch unter der Erde waren. Ihr Blick wurde von einem flackernden Bild zum nächsten gelenkt. War das Shandrazel? In einem anderen sah sie Himmelsdrachen, die sich in einem Raum mit Wandteppichen versammelten. Etwas daran war falsch … waren sie weiblich? Die Walküren? Jandra hatte noch nie zuvor eine gesehen. Schließlich machte ihr Herz einen Sprung, als sie in einem der Rahmen den Tempel auf der Insel sah. Hex und Bitterholz standen auf den Stufen und sahen aus, als würden sie Adam etwas zurufen. Obwohl sie nicht wusste, wo sie war, war es beruhigend zu wissen, dass es ihnen noch gut ging.
    »Du wirkst etwas abwesend«, sagte die Göttin.
    Jandra richtete ihren Blick wieder auf die Frau.
    »Was sind das da für Bilder?«, fragte sie.
    »Ich habe meine verschiedenen Projekte gern im BLICK«, sagte die Göttin.
    »Deine Projekte?«
    »Kleine Sozialstudien, die ich im Laufe der Jahrhunderte angestoßen habe. Tausend Jahre zu leben bedeutet, dass man Zeit hat, vielen verschiedenen Handlungsgängen zu folgen. Es gefällt mir, mich ab und zu einzuschalten. Sie sind wie meine private Seifenoper, verstehst du?«
    Jandra verstand nicht. Sie konnte keine Verbindung herstellen zwischen den Bildern und etwas, das man zum Baden benutzte.
    »Deinem glasigen Blick nach zu urteilen verstehst du meine Witze nicht«, sagte die Göttin und verschränkte die Arme vor
der Brust. »Was darauf hinweist, dass du keine Atlanterin bist. Weißt du, was mich als Erstes darauf gebracht hat?«
    »Nein«, sagte Jandra.
    »Dein Akzent. Drachen sprechen eine ganze Bandbreite dieser Sprache, aber sie tun es ohne Hilfe der Lippen, und daher werden alle Laute verschoben. Sie täuschen einen Laut wie ›b‹ und ›p‹ vor, indem sie ihre Zungen gegen das Gaumendach drücken, in einer etwas anderen Stellung als beim ›d‹ oder ›n‹. Du tust das Gleiche, obwohl du vorzüglich passende Lippen hast. Ich konnte es hören, als du gesagt hast: ›Problem‹.« Es klang wie ›drodlen‹ oder so. Du bist die Drachentochter. Jandra, richtig? Und dein Vater – ein besseres Wort fällt mir nicht ein – war Vendevorex?«
    »Kanntest du ihn?«
    »Vielleicht«, sagte die Göttin. »Es ist nicht wichtig. Wichtig ist jetzt nur, dass ich dich nicht Atom für Atom auseinanderreiße und deine Einzelteile unten ausbreite. Du wusstest nicht, was du tust. Dich zu bestrafen wäre in etwa so, als würde ich eine Zurückgebliebene schlagen, weil sie durch den Mund geatmet hat. Es ist nichts, womit ein Exhippie wie ich mit einem sozialen Bewusstsein sich gut fühlen würde.«
    »Bist du eine Atlanterin?«, fragte Jandra.
    »Gott bewahre, nein.« Die Göttin verdrehte die Augen, als wäre die Frage absurd. »Ich bin das genaue Gegenteil einer Atlanterin. Eine Anti-Atlanterin, wenn du so willst. Ich habe die Stadt zerstört, als sie auf die Erde gekommen ist. Wenn die Atlanter jemals begreifen, wie übel ich ihnen mitgespielt habe, werde ich diejenige sein, die als Bremsspur im Unterraum endet. Ich werde … du hast keine Ahnung, wovon ich rede, oder?«
    »Ich muss zugeben, ich habe Schwierigkeiten, dir zu folgen. Dein Akzent klingt komisch für mich. Und ich soll wirklich
glauben, dass du tausend Jahre alt bist? Und du hast die Menschen am Leben gelassen, damit sie Tabak anbauen?«
    »1174, und der nächste Geburtstag steht schon vor der Tür. Die Kerzen auf dem Kuchen werden vom Mars zu sehen sein. Nur ein Scherz. Das mit dem Kuchen. Gott, du hast einen unglaublich glasigen Ausdruck in den Augen, wenn ich so über deinen Kopf hinwegrede. Du solltest daran arbeiten. Mach aus deinem Ich-verstehe-gar-nichts-Gesicht eine Art Lächeln. Im Ernst, du hast gute Zähne für ein Mädchen, das in einer Gegend ohne Zahnarzt lebt. Zeig sie ruhig.«
    Die Göttin kam wieder näher. Jandra begann zurückzuweichen, aber dann stellte sie fest, dass sie wie gelähmt war. Sie konnte keinen einzigen Muskel bewegen, als die grünhaarige Frau bis auf wenige Zoll an sie herankam.
    »Weißt du, was ich tue?«, fragte die Göttin.
    Jandra war außerstande zu antworten.
    »Oh, tut mir leid, ich werde dir deinen Kiefer zurückgeben.«
    Jandras Mund gehorchte ihr wieder. »Wieso kann ich mich nicht bewegen?«, fragte sie.
    »Du hast keine Schlösser an deinen Flaschengeist gemacht, Süße«, sagte die Frau und klopfte mit den Knöcheln auf Jandras Helm. »Du weißt wirklich nicht, wie du das Ding da benutzt, oder?«
    »Ich bin bisher ganz gut

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