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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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erklären, Pet«, sagte sie. »Aber Vendevorex und ich beherrschen keine Magie. Vendevorex hat nicht an Magie geglaubt.«
    »Aber er konnte Dinge mit seinem Verstand entflammen«, sagte Pet. »Er konnte sich unsichtbar machen! Dich unsichtbar machen! Wie kannst du behaupten, dass das keine Magie ist?«

    »Vendevorex hat mich mein ganzes Leben lang unterrichtet, und ich habe nie auch nur die Hälfte von dem tun können, was er getan hat«, sagte Jandra. »Ich kann dir das Wesen unserer Fähigkeiten nicht in fünf Minuten erklären, und auch nicht in fünf Stunden. Ven hat immer gesagt, dass es sich bei ›Magie‹ um Akte handeln würde, die die physikalischen Gesetze verletzen. Wir haben keine übernatürlichen Fähigkeiten. Wir besitzen lediglich fortschrittliche Technologie, die für diejenigen, die sie nicht verstehen, wie Magie erscheint. Vendevorex hat diese Technologie mit dem da beherrscht.« Sie hielt die Schädelkappe hoch. Sie war in den Ereignissen, die zu Vendevorex’ gewaltsamen Ende geführt hatten, verbeult und verbogen worden. »Wäre die Schädelklappe weg gewesen, hätte ich glauben können, dass er noch am Leben ist. Aber da sie noch hier ist, hat jemand seine Leiche gestohlen.«
    »Wieso sollte irgendjemand das tun?«, fragte Pet.
    »Vielleicht hielten sie ihn für übernatürlich und dachten, sie könnten sich etwas von seiner Macht abzapfen, wenn sie seine Knochen besitzen. Es waren wahrscheinlich Menschen. Sie glauben die dümmsten Dinge.«
    »Hmmm«, sagte Pet. »Darf ich dich daran erinnern, dass du auch ein Mensch bist?«
    »Bin ich das?«, fragte Jandra und sackte mit dem Rücken gegen ihr Bett. Die Schädelkappe ruhte in ihrem Schoß. Sie wirkte sehr klein in dem übergroßen Raum. Normalerweise verströmte sie eine trotzige Kraft, die Pet unwiderstehlich fand. Die tragischen Ereignisse der letzten Wochen hatten sie jedoch letztendlich eingeholt. Jetzt sah sie aus wie ein kleines Mädchen, das sich verirrt hatte, ohne Hoffnung, jemals wieder den Weg nach Hause zu finden. Pet hätte gern ihre Hand genommen, aber er wusste, dass sie das als weiteren Versuch werten würde, sie zu verführen. Wozu es auch führen konnte, wie
er vermutete. Alle Frauen erlagen schließlich seinem Charme. Sie klang den Tränen nahe, als sie sagte: »Wieso fühle ich mich nur unter Drachen wohl? Wieso bekomme ich bei jedem Menschen, den ich treffe, eine Gänsehaut?«
    »Bereite ich dir eine Gänsehaut?«, fragte er.
    »Du ganz besonders«, sagte sie.
    Das waren nicht die Worte, die Pet gewöhnlich von jungen Frauen hörte. »Weißt du, ich bin der Grund, wieso die Menschen ihren kleinen Aufstand in der Freien Stadt gewonnen haben. Sie haben sich um mich geschart. Jetzt vertrete ich die Menschheit in der Konferenz, die Shandrazel einberufen hat.«
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte Jandra.
    »Nur, dass du extrem schwer zu beeindrucken bist.«
    Jandra seufzte. »Wenn du mich beeindrucken willst, dann finde heraus, wer Ven weggeholt hat. Oder hilf mir, den echten Bitterholz zu finden.«
    »Diesen verrückten alten Mann? Was willst du von ihm?«
    »Es ist alles so schnell gegangen, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe«, sagte sie, und während sie das sagte, verschwand die Verletzlichkeit aus ihrem Gesicht. Pet bemerkte, dass sie stets die Kraft aufbrachte, das zu tun, was sie wirklich tun wollte. »In dem einen Augenblick habe ich noch versucht, Bitterholz dabei zu helfen, seine verlorene Familie wiederzufinden, und im nächsten schreit er mich an, dass ich verschwinden soll. Ich hatte keine Möglichkeit, ihm etwas zu sagen, das er wissen sollte.«
    »Und das wäre?«
    »Bitterholz dachte, seine ganze Familie wäre von Drachen getötet worden. Aber ich denke, sein Sohn Adam könnte noch am Leben sein. Er stand nicht auf der Liste von Albekizans Sklaven. Ich kannte Bitterholz’ Töchter und weiß von ihnen, dass ihre Großmutter den Säugling beiseitegeschafft hat, als
die Drachen das Dorf überfallen haben. Sie ist mit ihm in den Brunnen gesprungen und hat sich dort versteckt. Die beiden Töchter wussten nicht, ob Adam den Überfall überlebt hatte, aber es ist sicher, dass er nicht gefangen genommen worden ist.«
    »Hast du vergessen, wie gleichgültig Bitterholz uns behandelt hat?«, fragte Pet. »Er hat uns zurückgelassen, obwohl er wusste, dass wir sterben könnten. Wieso glaubst du, diesem Ungeheuer irgendetwas zu schulden?«
    »Bitterholz ist nicht wirklich ein Ungeheuer. Da war ein kleines Mädchen

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