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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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versagt habe. Eines Tages wird dich etwas töten, Sohn … aber ich werde es nicht sein.«
    Adam starrte seinen Vater an. Er stieß seinen Atem aus und ließ die Armbrust sinken.
    »Trotz allem, was du getan hast, hasse ich dich auch nicht«, sagte er.
    »Wie steht es damit, dass ich nach wie vor vorhabe, deine Göttin zu töten?«
    »Du setzt nur dein eigenes Leben aufs Spiel. Wenn du die
Göttin auf dich aufmerksam machst, wird sie dich sicherlich zerstören.«
    Bitterholz beugte sich vor und nahm seinen Bogen auf.
    »Niemand lebt ewig«, sagte er.
     
    Jandras Kampf gegen die Göttin fand auf einer mikroskopischen Ebene statt. Sie stellte sich ihre Haut als Eisenplatte vor, die zu hart für die winzigen Maschinen war, um sie durchstoßen zu können. Sie konzentrierte sich auf die Naniten, die in ihrem Blut schwammen, und brachte sie dazu, den eindringenden Molekülen zu widerstehen und den Schaden, den Jazz anrichtete, so rasch wie möglich zu reparieren.
    »Oh, deine Fähigkeiten sind etwas fortgeschrittener, als ich dachte«, sagte Jazz, als sie den Zigarettenstummel wegschnippte. »Ich war davon ausgegangen, dass ich in fünf Sekunden Staub aus dir machen kann. Nun, vielleicht kannst du es tatsächlich ein paar Minuten hinauszögern. Aber alles, was ich brauche, Mädchen, ist ein klarer Gedanke, um dich abzulenken. Dann wird deine Epidermis sich abschälen. Deine Haare werden aus ihren sich zersetzenden Haarfollikeln fallen. Und all das kannst du sehen, denn deine Lider werden zu Dampf werden. Panik wird dich erfassen, und ehe du es richtig begreifst, wirst du – paff – nichts weiter als eine kleine Wolke sein, die in der Brise davontreibt. Irgendwie ein hübsches Bild, wenn man so darüber nachdenkt.«
    Als würde die Warnung vor einer Ablenkung sie geradewegs erschaffen, erregte ein schrilles Quieken Jandras Aufmerksamkeit – der Schrei eines wütenden Schweins. Ferkelchen griff Jazz als wüster, schwarzweißer Einhundert-Pfund-Torpedo von hinten an. Einen halben Herzschlag lang blieb Jandras Aufmerksamkeit an dem Anblick hängen, und sofort begann ihre Haut aufzuplatzen und sich zu lösen. Ferkelchen
stieß gegen Jazz’ Knie. Die winzigen Haken, die an Jandra zerrten, verschwanden, während die Füße der Göttin in die Luft flogen.
    Jazz landete hart auf dem Rücken und stieß eine Reihe von Obszönitäten aus.
    Jandra nutzte die kurze Pause, um die Haut zu reparieren, die Jazz weggerissen hatte. Dann beschwor sie Zwillingsbälle der Ahnenrache um ihre Fäuste.
    Jazz setzte sich auf und rieb sich den Hinterkopf. »Au«, sagte sie.
    Jandra schleuderte die Feuerbälle auf sie, und das lodernde Plasma krachte gegen die Göttin. Als die brennenden Kugeln sie erreichten, zerbarsten sie und verwandelten sich in eine Wolke von Rosenblättern, die auf Jazz’ Schoß schwebten.
    »Komm schon, Jandra«, sagte Jazz mit tadelnder Stimme. »Das Schwein hat es besser gemacht.«
    Ferkelchen stand neben Zeeky. Jazz starrte ihn an.
    »Weißt du, ich bin seit tausend Jahren Vegetarierin. Aber den Geruch von Schinkenspeck mochte ich immer.«
    Die Blütenblätter in ihrem Schoß stiegen in einem kleinen Tornado auf und ballten sich wieder zu einer roten flammenden Kugel. Jazz gab der glühenden Kugel einen Stoß und schickte sie dem Schwein entgegen. Ferkelchen sprang zur Seite, aber jetzt war es, als wäre die Kugel von Intelligenz beseelt, denn sie drehte sich herum und verfolgte das Schwein. Ferkelchen schoss quiekend ins Gebüsch davon.
    Zeeky griff Jazz an, die linke Hand zur Faust geballt. In der rechten hielt sie noch immer die Kristallkugel. »Wage es ja nicht, Ferkelchen etwas zu tun!«, rief sie.
    »Er hat angefangen«, sagte Jazz und trat mit dem Fuß aus, so dass sie Zeeky mitten in den Bauch traf. Die Kraft des Tritts beförderte Zeeky weit nach hinten, wo sie atemlos im Gras landete.
Sie krümmte sich vor Schmerz, hielt aber die Kugel weiterhin fest.
    Während Jazz sich wieder auf die Füße kämpfte, sammelte Jandra ihre Konzentration. Sie konnte die Funkwellen spüren, die Jazz ausstieß, um die Naniten zu befehligen. Es waren die gleichen Funkwellen, die auch ihr eigener Flaschengeist aussandte. Sie verstand zwar die Signale nicht, die Jazz weitergab, aber es bildete sich eine mentale Karte in ihrem Kopf, die den Ursprung der Funkwellen anzeigte. Offensichtlich benutzte Jazz im Gegensatz zu Jandras Flaschengeist keinerlei Vorrichtung außerhalb ihres Körpers. Ihr Flaschengeist verbarg sich vielmehr in

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