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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Stücke brachen von ihm ab und rieselten als silbriger Schnee herab. Der Stein dahinter war nackt. Im Dschungel wurde es gespenstisch still. Bitterholz ließ das Schwert zurück in das Loch fallen.
    »Ich spüre keine Funkwellen mehr«, sagte Jandra. »Ich glaube, sie ist wirklich tot. Was sollen wir mit ihrem Herzen machen? «
    »Wir sollten es begraben, zusammen mit dem Schwert, damit es nie heilt«, sagte Bitterholz. »Dann möchte ich in Ruhe essen und etwas schlafen. Ich habe genug Götter für einen Tag getötet.«

Kapitel Achtundzwanzig
Zing!
    S handrazel musterte die Weltkarte auf dem Boden des Friedenssaals. Dies war die Welt seines Vaters – eine Welt, die mit Gewalt geschmiedet worden war. Sein ganzes Leben lang hatte Shandrazel die Rücksichtslosigkeit seines Vaters für ein Relikt aus einer weniger aufgeklärten Zeit gehalten. Gewalt war vielleicht einst notwendig gewesen, um eine wilde Welt zu zähmen, aber Drachen hatten jetzt Jahrhunderte der Zivilisation hinter sich, in denen aufgeklärte Konzepte Wurzeln gefasst hatten. Ideen wie Gerechtigkeit hatten nichts mit der Idee zu tun, dass Macht Recht verleiht, sondern kam aus der Überzeugung, dass alle intelligenten Wesen von Natur aus gleich waren.
    Und jetzt musste er feststellen, dass alle seine hohen und wirklichkeitsfremden Gedanken nichts weiter als Seifenblasen waren: flüchtig, wunderschön und vergänglich, kaum dass sie gegen die schroffe Realität geprallt waren.
    Er war schnell über das Massaker bei Drachenschmiede in Kenntnis gesetzt worden. Es hieß, dass die Rebellen versucht hatten, die Ausbreitung der Neuigkeiten zu behindern, indem sie Unschuldige im Umkreis von vielen Meilen töteten, aber diese Morde waren vergeblich gewesen. Eine Walküre vom
Nest war nach der Invasion von Blasphet nach Drachenschmiede geschickt worden, um die Drachen dort zu warnen und ihnen mitzuteilen, dass der Mördergott noch immer frei war. Sie hatte etliche Kampfspuren um Drachenschmiede herum gefunden. Die Menschen hatten natürlich versucht, sie zu ergreifen, aber ihre Pfeile hatten sie nicht erreichen können. Sie war zum Palast weitergeflogen und hatte berichtet, was sie gesehen hatte.
    Shandrazel sah von der Karte auf, als Androkom die Halle betrat. Der Hohebiologe wirkte grimmig. »Wenn Charkon davon erfährt, wird er ein rasches Eingreifen fordern. Diese Rebellion muss zerschlagen werden, wenn ein Bürgerkrieg vermieden werden soll. Nach dem Debakel mit Blasphet wird jede weitere Schwäche andere Sonnendrachen nur veranlassen, sich gegen dich zu wenden. Das Gemeinwesen wird zerbrechen.«
    »Ich stimme dir zu«, sagte Shandrazel. »Ruf alle zusammen.«
    »Alle?«, fragte Androkom.
    »Versammle die Luftwache. Schick sie zu den weit entfernten Grenzen des Gemeinwesens. Die Sonnendrachen, die über eigene Wohnsitze befehligen, sind durch ein Gesetz gegenseitiger Verteidigung gebunden. Sie sollen sich in drei Tagen bei Drachenschmiede einfinden. Diese Menschen hatten die Chance auf Frieden, aber sie haben den Krieg gewählt. Es ist an der Zeit, die Menschheit daran zu erinnern, dass die Sonnendrachen die unangefochtenen Herren des Krieges sind. Wir müssen diese Rebellion im Keim ersticken, bevor sie sich irgendwie ausbreiten kann.«
    »Natürlich«, sagte Androkom. »Eine überwältigende Streitkraft ist der schnellste Weg, um Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen. «
    Shandrazel nickte. »Bevor du gehst, schick Charkon zu mir. Ich bin es ihm schuldig, ihm diese Nachricht persönlich zu
überbringen. Wenn ich ihn hätte zurückkehren lassen, hätte er es vielleicht verhindern können.«
    »Das können wir nicht wissen.«
    »Nein, das weiß ich«, sagte Shandrazel und blickte zum Teppich seines Vaters, der die Armee der Menschen verschlang. »Die Vorstellung quält mich trotzdem.«
     
    Drachenschmiede stank nach Rauch und Tod. Pet starrte auf den dicken, schwarzen Qualm, der vom dritten Schornstein aufstieg. Gleich nach dem Fall der Stadt hatte Burke die Kontrolle über die drei zentralen Schmieden übernommen. Zwei dienten jetzt ausschließlich der Herstellung von Waffen, während die dritte als Krematorium benutzt wurde. Es war dieser Schmiedeofen, der den größten Teil des öligen schwarzen Rußes hervorbrachte, der über der Stadt trieb. Es war nicht genügend Zeit, um die Toten zu begraben. Aus Angst vor Seuchen hatte Burke die Produktion schließlich um ein Drittel gesenkt. Er hatte erlebt, wie die Pest einer Schlacht gefolgt war. Die Hälfte

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