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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Seine
Anhänger waren eifrig gewesen. Colobi zufolge, der Anführerin dieser Sekte von Menschen, hatten sie seit einigen Jahren an diesem Tempel gearbeitet, lange Zeit, bevor er aus seiner ersten Gefangenschaft befreit worden war und sich darangemacht hatte, die Freie Stadt zu erschaffen. Er war gerührt, dass sie so sehr an seine Rückkehr geglaubt hatten.
    Tausend Kerzen erhellten den Tempel; der Geruch von brennendem Talg vermischte sich mit dem Gerbergestank. Zwanzig Anhängerinnen begleiteten einen Flachbettwagen, der von einem Ochsenhund gezogen wurde und auf dem die reglose Gestalt eines Sonnendrachen lag. Blasphet kannte ihn: Arvelizan, ein ferner Verwandter und jener Sonnendrache, der mit der Verwaltung des Gebietes Flussbruch beauftragt war, einer eher armen und unwichtigen Gegend am Rande der Geistlande. Arvelizan war im Umfeld von Shandrazels Palast ergriffen worden. Jetzt lag er reglos da, gelähmt durch Blasphets Gifte. Blasphet konnte jedoch an dem leichten Heben und Senken seines Bauches erkennen, dass er noch am Leben war.
    Colobi kam zu ihm, die Schlange des Ersten Ranges. Das Gewand, das sie trug, hatte sie aus dem weichen Leder von Drachenschwingen hergestellt und schwarz gefärbt. Ihr Gesicht lag im Schatten einer tiefen Kapuze; nur die blutroten Lippen und das blasse Kinn waren im Kerzenlicht zu sehen.
    »Wir haben einen lebenden Sonnendrachen ergriffen, wie du es befohlen hattest, oh Mördergott«, sagte Colobi und kniete dabei vor ihm nieder. »Zwei Schwestern sind im Kampf mit seinen Wachen getötet worden; von seinen Begleitern ist niemand entkommen. Seine Abwesenheit bei den Gesprächen wird allen ein Rätsel sein.«
    »Gut gemacht«, sagte Blasphet. »Die Schwestern sollen ihm das Gegengift geben. Ich möchte mit ihm sprechen.«
    »Sofort, Herr.«

    Arvelizan war jetzt nur noch wenige Schritt von ihm entfernt. Blasphet sah zu, wie Colobi ihre Befehle gab und eine der Schwestern sich daranmachte, Arvelizan das Gegengift mit der feinen Spitze eines hohlen Dolches in den langen, schuppigen Hals zu spritzen. Wenige Momente später öffnete der Sonnendrache die Augen. Seine tiefgrünen Pupillen waren nach wie vor geweitet, so dass seine Augen zum größten Teil schwarz waren.
    »W-wo…?«, flüsterte er. Er war immer noch zu geschwächt, um den Kopf heben zu können.
    »Hallo, Arv«, sagte Blasphet. »Erinnerst du dich an mich?«
    Arvelizans Blick wanderte zu der Stimme. Dann riss er plötzlich den Kopf hoch, aber die Bewegung wurde abrupt aufgehalten durch die kräftigen Hanfseile, die ihn an das Wagenbett fesselten.
    »Blasphet!«, schrie er.
    »Hier im Tempel ziehe ich es vor, als Mördergott bezeichnet zu werden«, sagte Blasphet. »Herr ist auch akzeptabel. Mein wahrer Name ist heilig, verstehst du.«
    Arvelizan antwortete darauf mit verstärkten Bemühungen, sich von den Fesseln zu befreien. Sein Schwanz kam frei und peitschte blindlings herum; er traf eine der Schwestern unvorbereitet und riss sie von den Füßen. Andere Schwestern sprangen zurück und zogen ihre Dolche, während die Seile ächzten und das Holz quietschte.
    »Du wirst dich nur verletzen, wenn du so weitermachst«, sagte Blasphet.
    Arvelizan schien keinerlei Angst davor zu haben, sich zu verletzen. Er trat mit den Füßen zu und zog an den Seilen und wand sich, um etwas Spielraum in die Seile zu bringen. Plötzlich schoss sein linker Flügel vor, als er sich von den Fesseln befreit hatte. Drei weitere Schwestern flogen auf den Boden.

    »Colobi«, sagte Blasphet. »Gib ihm die Paste.« Er hielt ihr einen Eisentopf hin, der mehrere Liter fasste. Colobi nahm ihn und hob den Deckel. Im Gegensatz zu dem hintergründigen Gestank dieses Raumes verströmte die ölige, gelbe Paste ein angenehmes Aroma von Honig, der nach Orangen duftete.
    Colobi nahm den Eisentopf und sprang ohne jede Angst auf das Wagenbett hinauf und ging zu dem um sich tretenden Drachen. Er wandte ihr das Gesicht zu und versuchte, mit seinem Kiefer nach ihr zu schnappen, aber sie hockte sich wenige Zoll entfernt von seinen Zähnen neben ihn hin. In aller Ruhe zog sie einen wasserfesten Lederhandschuh an, der ihren schlanken Arm bis zum Ellenbogen bedeckte. Arvelizan schnappte wieder nach ihr und versuchte noch heftiger, sie zu erreichen, während sie ihre Hand tief in den Topf tauchte. Die Paste darin hatte die Konsistenz von Dung, und sie nahm eine ganze Handvoll heraus. Arvelizan öffnete den Mund, um ein drittes Mal zu versuchen, sie zu beißen, und sie

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