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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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vielversprechend erscheinst, bin ich sicher, dass du nicht die Letzte sein wirst. Wir sind glücklich, dass du zurückgekommen bist, Zeeky. Die Göttin war enttäuscht, dass du nicht bei deiner Familie warst.«
    »Wenn diese Göttin meine Familie hat, wirst du mich dann zu ihr bringen?«
    »Natürlich«, sagte Gabriel und gab ihr seine Hand.
    Zeeky legte ihre Finger in seine ausgestreckte Hand, und Gabriel half ihr aufzustehen. Sie konnte Dinge in ihm hören, als er sich bewegte, ein leises Klicken und Schnurren, das gar nicht nach einem normalen menschlichen Körper klang.
    »Wie weit weg sind sie?«
    »Zu Fuß ist es ein langer Weg«, sagte Gabriel. »Aber ich kenne eine Abkürzung.«
    Er breitete die Arme in einer dramatischen Geste aus; seine schlanken Finger griffen nach der Luft. Es sah aus, als würde er an einem unsichtbaren Seil ziehen. Ein Regenbogen bildete sich dort, wo seine Finger sich bewegten. Ferkelchen quiekte und wich zurück, als der Bogen aus buntem Licht größer wurde und sich vom Boden bis zur Decke erstreckte.
    Zeeky wich ebenfalls zurück. Schreckliche Geräusche kamen aus dem Regenbogen, fernes Schluchzen und Stöhnen, der Klang von Männern und Frauen, die entsetzliche Qualen litten.
    Gabriel wirkte verblüfft über ihre Reaktion.

    »Für jemanden, der so furchtlos ist, hätte ich nicht erwartet, dass dich dieses bisschen Licht beunruhigt«, sagte er.
    »Kannst du es nicht hören?«, fragte sie.
    »Was? Was soll ich hören?«
    »Diese Stimmen«, sagte sie, während sie sich ganz an die gegenüberliegende Wand drückte. Der kühle, nasse Stein machte ihr Hemd feucht. »Diese Leute. Hör doch. Sie sind hungrig und verloren und haben Angst.«
    »Interessant«, sagte Gabriel und sah auf den Regenbogen. »Ich höre nichts. Niemand hat jemals etwas gehört. Es gibt im Unterraum keine Geräusche.«
    »Sie sind nicht nur im Regenbogen«, sagte Zeeky und hielt sich die Ohren zu. »Sie sind überall um uns herum. In der Luft und im Stein. Als wären es die Stimmen von Geistern!«
    Ferkelchen ging vor und zurück; er stieß eine Reihe von kurzen, weichen, panikartigen Quieklauten aus, als wollte er zu einem regelrechten, ausgewachsenen Quieken ansetzen, hätte dann aber zu viel Angst davor, so viel Lärm zu verursachen.
    »Wenn du sie hören kannst, können sie dich dann auch hören? «, fragte Gabriel. »Kannst du mit ihnen sprechen?«
    Zeeky spürte ihre aufkommende Furcht plötzlich erstarren, als die Frage sich in ihrem Geist einnistete. Sie konnte mit Tieren sprechen. Konnte sie auch mit Geistern reden? Ihre Neugier überwältigte ihren Schrecken.
    »Hallo?«, rief sie. »Hallo? Könnt ihr mich hören?«
    Zuerst war die Veränderung in den Geräuschen nur sehr schwach wahrzunehmen. Es war schwer zu sagen, ob es überhaupt irgendeine Reaktion gegeben hatte. Aber ja doch, ein paar Stimmen schwiegen jetzt. Einige der Geister waren still geworden, um sie hören zu können.
    »Hallo!«, rief sie noch einmal und richtete ihre Stimme diesmal dem Regenbogen entgegen. »Ist da jemand?«

    Jetzt schwiegen noch mehr Stimmen. Einer nach dem anderen verstummten die Schluchzer. Das gequälte Stöhnen versiegte, damit sie besser hören konnten.
    »Mein Name ist Zeeky«, sagte sie. »Wer seid ihr?«
    Zuerst konnte sie kaum etwas verstehen. Dann bildete sich ein Flüstern, das ihren Namen wiederholte. »Zeeky … Zeeky … Ezekia …«
    Sie bekam eine Gänsehaut im Nacken, als sie begriff, dass die Geister ihren wahren Namen kannten.
    »Zeeky?«, fragte eine Frau. Sie kannte diese Stimme.
    »Mama?«
    »Es ist kalt hier«, sagte die Frau.
    »Wo bist du?«, fragte Zeeky.
    »Wo bist du?«, antwortete die Frau mit verklingender Stimme.
    »Mama?«, wiederholte Zeeky. »Mama?«
    Ein sehr schwaches Wispern kam als Antwort, ein Wort, das kaum über die Schwelle der Verstehbarkeit gelangte, und dann waren die Stimmen verschwunden.
    »Ich höre sie nicht mehr«, sagte sie. Ferkelchen wirkte jetzt auch ruhiger. Hatte er die Stimmen gehört oder nur auf ihre Angst reagiert?
    »Außerordentlich«, sagte Gabriel. »Beim Öffnen des Tores zum Unterraum werden Millionen von feinen Wurmlöchern erschaffen. Könnte es sein, dass du durch diese winzigen Risse Stimmen aus dem Unterraum gehört hast? Die Göttin wird dem ganz sicher weiter nachgehen wollen. Wir müssen sie sofort aufsuchen.«
    »Du sagst immer ›Unterraum‹«, sagte Zeeky und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie ihn streng ansah. »Du weißt, dass

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