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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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ich nicht verstehe, was das bedeutet. Willst du, dass ich mir dumm vorkomme?«

    »Tut mir leid«, sagte Gabriel aufrichtig. »Der Unterraum ist, na ja, eine Welt unter der Welt.«
    »Wie diese Mine?«
    »Nicht ganz so«, sagte Gabriel. »Vielleicht sollte ich sagen, dass es eine Welt neben dieser Welt ist. Aber eigentlich ist es eher wie … hmm. Ich glaube nicht, dass ich es gut erklären kann, ohne die höhere Mathematik zu bemühen. Ich werde es der Göttin überlassen. Sie kann Dinge sehr gut erklären.«
    »Alles, was ich über den Unterraum wissen will, ist, ob meine Mutter da ist. Ob ich sie deshalb hören konnte.«
    »Vielleicht«, sagte Gabriel. »Gehen wir zur Göttin. Sie kann alles erklären.«
    Zeeky sah zu Ferkelchen hinunter, der sie seinerseits ansah. Er zuckte mit den Schultern, als wollte er sagen: »Es ist ohnehin zu spät zum Umkehren.«
    Zeeky nickte und ging auf den Regenbogen zu.

Kapitel Vierzehn
Begegnungen in der Nacht
    S handrazel hatte Graxen befohlen, am zweiten Tag der Gespräche den Palast zu verlassen und irgendwo hinzugehen, wo er es sich einfach gut gehen lassen sollte. Graxen wäre lieber in der Nähe des Palastes geblieben, in der Hoffnung, Nadala noch einmal zu sehen, aber ein Befehl war ein Befehl. Da er keine richtigen Freunde hatte, mit denen er sich die Zeit vertreiben konnte, flog er flussabwärts zu dem brackigen Sumpfland, während er im Geiste jedes Wort seiner Unterhaltung mit Nadala wiederholte. In Küstennähe war der Fluss so heftig angeschwollen, dass er beinahe eine Bucht bildete. Etliche Fischerdörfer waren hier auf Stelzen errichtet worden. Unzählige Menschen hielten sich im Wasser auf. Mit Hilfe von breiten Flachbooten fingen sie Shrimps und Krabben, Austern und Aale und verschiedene Fische, deren Größe von kleinen Sardellen bis zu großen Haien reichte, die es mit Sonnendrachen aufnehmen konnten. Graxen hatte als Student in ständiger Armut gelebt, aber als Shandrazels Bote verfügte er plötzlich über eine gefüllte Börse. Auf seiner Reise nach Hampton, bei der er den Bürgermeister zu den Gesprächen eingeladen hatte, hatte er einen Blick auf einen Gegenstand geworfen, den die Frau des Bürgermeisters getragen hatte und der wie
das angemessene Geschenk für Nadala gewirkt hatte. Natürlich hatte er damals nicht die leiseste Ahnung gehabt, dass er Nadala noch einmal wiedersehen würde. Jetzt kehrte er zu der Fischerstadt zurück, landete auf einem der unzähligen Docks, die den Hafen säumten, und hoffte, ein Geschenk für sie zu finden.
    In dem Augenblick, als er auf dem salzigen Holz landete, begannen die Verkäufer von einem Dutzend Ständen in der Nähe zu rufen. Sein erster Impuls war, sie nicht zu beachten, aber links von ihm streckte eine verschrumpelte alte Frau in einem gelben Schal ihren Arm in ein Eichenfass und zog einen noch lebenden Wels heraus. Graxens Augen hefteten sich sofort auf den fetten, blaugrauen Bissen, der beinahe zwei Fuß lang war. Die Frau hielt ihn hoch, indem sie ihre knorrigen Finger tief im Maul des Fisches vergrub. Sie lächelte wissend, als sie Graxens hungrigen Blick sah.
    Für Himmelsdrachen gab es kein besseres Mahl als rohen Fisch. Die Zwänge von Handel und Transport führten dazu, dass Fisch und Meeresfrüchte meistens getrocknet, geräuchert oder in Essig eingelegt wurden; doch es gab nichts Besseres, als in einen frisch gefangenen Fisch zu beißen, wann immer sich die Gelegenheit bot, und die lebendige Flüssigkeit zu trinken, während er noch auf der Zunge zuckte.
    Noch ehe er es richtig begriff, war seine Börse um zwei Münzen leichter und sein Bauch um viele Pfunde voller. Seine Zunge fuhr immer wieder über die Lücken zwischen den Zähnen und suchte nach irgendwelchen Fischresten, die sich dort verfangen hatten.
    Satt und glücklich bewegte sich Graxen an den Kais entlang, während er die verschiedenen Waren musterte. Er sah sich in Läden um, in denen ortsansässige Frauen ihre Waren feilboten: winzige, flache Perlen, die sorgfältig aus einer schillernden
Mutterperle geschnitzt und in eine Vielzahl von Armbändern, Ketten, Gürteln und Umhängen gearbeitet worden waren.
    Schließlich fand Graxen, was er suchte – einen Gürtel aus den perlenartigen Muscheln, von denen jede wie ein gebogenes Schwert geformt war. Der Hüftumfang eines Himmelsdrachen entsprach in etwa dem eines Menschen. Er versuchte ihn bei sich selbst und stellte fest, dass er gut passte, trotz der Tatsache, dass sein Bauch vom Fisch

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