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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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war, erkannte Burke, wie viel jünger Ragnar als er selbst war. Da war etwas Jungenhaftes und Unschuldiges an ihm. »Als ich ein Kind war, hat mein Vater mir gesagt, dass Ihr der klügste Mann wäret, den er je gekannt hatte. Er sagte, dass sie hätten gewinnen können, wenn die Leute auf Euch und nicht auf Bitterholz gehört hätten.«
    »Das werden wir nie wissen«, sagte Burke. »Wir haben die Entscheidungen getroffen, die wir getroffen haben. Bitterholz’ Plan war nicht schrecklich. Wir haben nur einfach nicht gewusst, mit wem wir es zu tun hatten. Niemand in Conyar hatte jemals einer Armee von Sonnendrachen gegenübergestanden. Normalerweise verschwenden die Menschen ihre Energie damit, gegen Menschen zu kämpfen, und Drachen richten ihre Aggression auf andere Drachen. Wir hatten nicht die Erfahrung, die wir gebraucht hätten, um einen Sieg vorbereiten zu können. Jetzt haben einige von uns diese Erfahrung. Bitterholz, habe ich gehört, führt seit damals einen Ein-Mann-Kleinkrieg. Es ist keine schlechte Strategie, wenn man die Drachen vor allem leiden lassen will. Aber wenn man möchte, dass die Menschen wenigstens über dieses Fleckchen Erde wieder herrschen, muss man sich einen klügeren Plan ausdenken.«
    »Ein unsichtbarer Mund flüstert, dass Ihr diesen klügeren Plan habt, Maschinenbauer«, sagte Ragnar mit einem gerissenen Grinsen. Ein Teil des vom Himmel geschickten Wahnsinns färbte jetzt wieder seine Sprache. »Ein Regen von Blut.
Leichen, die die Straßen füllen. Ihr habt die Seele eines Propheten. «
    »Ich habe den Verstand eines Menschen, der zu viel gesehen hat«, sagte Burke und schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, Ihr wärt in der Freien Stadt gestorben, Ragnar. Aber da Ihr das nicht seid, versuche ich, das Beste aus einer Welt mit Euch darin zu machen. Ich bilde mir etwas auf mein Verständnis der Realität ein. Ihr seid jetzt meine Realität.«
    »Ich werde die Nachricht verbreiten«, sagte Ragnar. »Meine Armee wird Euch gehorchen, wie sie mir gehorchen würde.«
    »Gut. Bevor wir die Stadt einnehmen, brauche ich zwanzig Eurer klügsten Männer. Ich habe mich unter Eurem Haufen umgesehen und bereits ein paar Kandidaten im Sinn. Ich habe Pläne gezeichnet, Diagramme. Ich muss ihnen beibringen, worum es geht, was wir herstellen, wieso und wie. Sie werden die Vorarbeiter sein, die die anderen Arbeiter anleiten, wenn wir die Stadt einnehmen. Mit der richtigen Vorarbeit können wir wenige Stunden nach Übernahme der Gießereien unser Metall gießen.«
    »Wie lange werdet Ihr brauchen?«, fragte Ragnar.
    »Einige Tage. Mindestens eine Woche«, sagte Burke. »Es gibt eine ganze Menge zu berücksichtigen.«
    »Das ist zu lang, um sich noch lange aufzuhalten«, sagte Ragnar, während er erneut in das Eulenglas blickte. »Die Erddrachen mögen dumm und halb blind sein, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie begreifen, dass nur wenige Meilen von ihrer Festung entfernt eine Armee lagert.«
    »Eile führt zur Niederlage«, sagte Burke. »Aber Ihr habt recht. Jede Stunde, die wir warten, erhöht das Risiko. Die Sammler könnten uns betrügen; ein Himmelsdrache könnte über uns hinwegfliegen. Hoffen wir, dass Eure zerlumpten Leute aus der Luft wie Sammler aussehen, aber möglicherweise
ist das nur Wunschdenken. Lasst mich anfangen; ich werde die Männer so rasch wie möglich ausbilden. Anza kann helfen. Ich kann die Unterweisung auf fünf Tage herunterschrauben. Vielleicht vier. Es gibt Prüfungen, die ich aufgeschrieben habe. Solange ich nicht zwanzig Männer habe, die diese Prüfungen bestehen, wird uns das Einnehmen der Stadt mehr schaden als nützen, denn die Sonnendrachen werden sich rächen, bevor wir zum Kämpfen bereit sind. Sobald ich fertig bin, werde ich es Euch wissen lassen.«
    »So sei es«, sagte Ragnar. »Es ist beinahe sechzehn Jahre her, seit meine Eltern getötet wurden und ich mir vorgenommen habe, das Evangelium des Krieges zu predigen. Der Sieg der Freien Stadt hat mich hungrig darauf gemacht, noch mehr Drachenblut zu vergießen; aber wenn es sein muss, kann ich auf dieses Festmahl der Rache noch ein paar weitere Tage warten.«
    Ragnar lächelte mit dem Ausdruck gelassener Wut, den Burke so beunruhigend fand. Burke zitterte; er zog den Kragen enger, um die Kühle und den aufkommenden Wind abzuhalten.
     
    Als Zeeky erwachte, spürte sie, dass etwas anders war. Der Geruch und die Geräusche um sie herum hatten sich verändert. Trisky war weg, ebenso wie Adam. Nur Ferkelchen

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