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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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über die Freie Stadt auch gesagt, als Blasphet sie geleitet hat«, sagte Burke. »Diese Stadt wurde als Heiligtum gepriesen, in dem alle Bedürfnisse der Menschen erfüllt werden würden. Aber der wahre Plan sah vor, aus der Stadt
eine Mühle des Todes zu machen, sobald sich erst einmal alle im Innern der Tore befanden.«
    »Du sprichst von der Zeit, als Blasphet als Mördergott bekannt war.«
    »Ja«, sagte Burke.
    »Blasphet, der Mördergott, ist tot«, sagte die Frau. »Wie unser Heiler erklärt, hat ein anderer seinen Platz eingenommen.«
    »Ein neuer Mördergott?«
    »Ja. Die Bestie, die den Mördergott getötet hat. Sein unheiliger Name ist …« Die Frau machte eine Pause und runzelte die Stirn, als könnte sie den bitteren Beigeschmack des Namens auf der Zunge spüren. Als sie dann schließlich sprach, troff ihre Stimme regelrecht vor Verachtung. »Er ist bekannt als der Tod-aller-Drachen. Er wird der Geist-der-tötet genannt. Sein unheiliger Name lautet Bitterholz.«
     
    Biskuit ging auf der einen Seite von Shay, Frost auf der anderen. Biskuit wirkte empört, als Frost die Stufen eines der besseren Gebäude hochstolperte, die Shay in Drachenschmiede gesehen hatte. Es war ein stattliches, zweistöckiges Backsteinhaus mit Schieferschindeln und Glasfenstern.
    »Das war einmal Charkons Wohnsitz«, sagte Biskuit.
    »Ah«, sagte Shay. Charkon war der Leiter von Drachenschmiede gewesen. Es passte, dass ein Erddrache mit seinem Ruf ein besseres Haus besessen hatte als die Drachen, die ihm untergeben waren. Es passte auch, dass Ragnar jetzt dieses Haus für sich beanspruchte. Shay vermutete, dass er in dem Haus einen großen Teil der Kriegsbeute finden würde, die für Ragnars Annehmlichkeiten sorgte.
    Als die Tür dann jedoch von dem riesigen Leibwächter Steinmauer geöffnet wurde, sah Shay, dass das Haus innen fast leer war. Der große zentrale Raum war vollkommen kahl, lediglich
ein Eisenkreuz, das aus den Klingen von vier Schwertern geschmiedet worden war, lehnte an der Wand. Vor diesem Kreuz kniete Ragnar mit gesenktem Kopf. Seine buschige Mähne berührte den Boden.
    Steinmauer trat zu ihnen nach draußen und zog die Tür hinter sich zu.
    »Dieser Junge möchte Ragnar sehen«, sagte Frost. Ein leichtes Rülpsen begleitete seinen Satz.
    »Ragnar betet«, sagte Steinmauer. »Er darf nicht gestört werden. Ich habe euch vom Fenster aus kommen sehen.« Steinmauer sah Shay nachdenklich an. »Du bist der entflohene Sklave, der die Bücher mitgebracht hat. Ich glaube nicht, dass ich deinen Namen schon gehört habe.«
    »Shay. Es ist wichtig, dass ich mit Ragnar rede.«
    Steinmauer schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Der Prophet unterhält sich gerade mit jemandem, der wichtiger ist. Er betet für die göttliche Unterstützung wegen der Gerüchte über Gelbmund.«
    »Gerüchte?«, fragte Shay. »Ich dachte, es wären tatsächlich Leute an der Seuche erkrankt.«
    »Ein einziger Junge hat sich übergeben«, sagte Steinmauer. »Bitterholz hat ihn mitgenommen. Wir haben zwei Dutzend Männer isoliert, die Kontakt mit ihm gehabt haben. Bisher hat es bei ihnen noch keine Symptome gegeben.«
    »Warum sind dann die Feuer der Gießereien erloschen?«, fragte Shay. »Ihr seid von allen Seiten von Drachen umgeben. Ich würde die Gießerei den ganzen Tag laufen lassen, bis jeder Mann in Drachenschmiede ein Gewehr hat, oder sogar ein Dutzend Gewehre. Ich habe gesehen, dass Katapulte die Stadt umgeben, als würden die Drachen sich auf einen Angriff vorbereiten.«
    »Die Arbeiter der Gießereien sind verfluchte Feiglinge«, murmelte Frost.

    Biskuit mahlte so laut mit dem Kiefer, dass Shay es hören konnte. »Niemand möchte dabei erwischt werden, wie er hustet, um nicht in die Quarantäne-Unterkünfte oder in die Schmiede gebracht zu werden.«
    »Was hast du vor?«, fragte Frost. Seine Hand fiel zurück auf das veränderte Gewehr an seinem Gürtel. »Sei vorsichtig. Ein Auge hast du noch.« Er bekam einen Schluckauf.
    »Hast du getrunken?«, fragte Steinmauer, ehe Biskuit antworten konnte.
    Frost wurde bleich. »Natürlich nicht. Ragnar hat Alkohol strikt verboten.«
    »Was ist mit Burke passiert?«, fragte Shay. »Er hätte mit einem Ausbruch der Seuche umgehen können. Er hätte nicht zugelassen, dass die Gießereien geschlossen werden.«
    Steinmauer verschränkte die Arme. »Burke wollte sein Wissen auch nicht mit seinen Kameraden teilen. Sein Stolz hat ihn davon abgehalten, Ragnar alle seine Geheimnisse anzuvertrauen. Wegen

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