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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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pflegte sich während der Nacht ein Strom von Flüchtlingen, Freiwilligen und Händlern um die Stadtmauer herum zu versammeln. An diesem Morgen jedoch war niemand zu sehen.
    Er beugte sich hinunter und sah in das Fenster im hinteren Teil des Eulenglases. Raffiniert angebrachte Spiegel und Linsen fingen das Licht von zwei Meilen weiter die Straße entlang ein und brachten es klar und deutlich vor seine Augen.
    Er brauchte nicht lange, um zu verstehen, was er sah. Eine Kolonne von Erddrachen spießte Menschenleichen entlang der Straße auf Pfosten auf. Wie es aussah, waren es keine frischen Leichen. Drei Himmelsdrachen standen in der Nähe und sahen zu. Aus ihrer Rüstung schloss Burke, dass es sich um Mitglieder der Luftwache handelte.
    »Sie haben lange genug gebraucht«, sagte er.
    »Wofür?«, fragte Steinmauer.
    »Für eine Blockade. Die Erddrachen und Himmelsdrachen. Wir hatten zwei leichte Wochen, seit Shandrazels Armee den Rückzug angetreten hat. Da zwei Könige kurz hintereinander gestorben sind und der zweite keinen Erben hatte, war niemand da, der die Kontrolle über die Erddrachen übernommen hat, um die Blockade von Drachenschmiede durchzuführen, was sich eigentlich angeboten hätte. Stattdessen sind sie in der Gegend rumgerannt und haben ihre ungezügelte und ziellose
Wut an den Menschen ausgelassen, die sie getötet haben. Damit haben sie zwar denen das Leben schwergemacht, die ihnen im Weg standen, aber als Strategie, um Drachenschmiede zurückzuerobern, hat es ziemlich wenig getaugt.«
    »Ihr solltet nicht so leichthin von den Leuten sprechen, die während dieser Plünderungen der Drachen gestorben sind«, sagte Steinmauer. »Ich habe mich mit etlichen Flüchtlingen unterhalten. Sie haben schreckliche Dinge gesehen.«
    »Ich weiß«, sagte Burke, der sich vom Eulenglas zurückzog und erhob. »Ich habe Ragnar gesagt, was er heraufbeschwört, wenn wir die Festung einnehmen.«
    »Darf ich da einen Blick durchwerfen?«, fragte Steinmauer und deutete auf das Eulenglas.
    »Bitte sehr«, sagte Burke und machte einen Hüpfer zur Seite, um Platz zu machen. Er hielt sich mit einer Hand an den Zinnen fest, um das Gleichgewicht zu halten.
    Steinmauer ließ sich auf ein Knie herunter und brachte seine Augen dicht vor das Fenster am Hinterkopf der Eule.
    »Möglicherweise müsst Ihr den Fokus genauer einstellen«, sagte Burke. »Da ist eine Scheibe …«
    Er hatte noch nicht ausgesprochen, als Steinmauer seine fleischige Hand an die Scheibe legte und sich daran zu schaffen machte.
    »Erstaunlich«, sagte er leise. »Es ist, als würde ich gleich neben ihnen stehen. Ich kann die Fransen am Hinterkopf des Himmelsdrachen richtig zählen.« Er drehte sich um und sah Burke mit etwas an, das an Ehrfurcht grenzte. »Und das habt Ihr entwickelt?«
    »Ja«, sagte Burke.
    »Wie ist es Euch gelungen, die Linsen so präzise zu schleifen? «
    Burke wölbte eine Braue. »Es freut mich, dass Ihr wisst, dass
Linsen das bewerkstelligen«, sagte er. »Ragnar hat gedacht, es wäre Magie.«
    »Ich komme von den Treibinseln«, sagte Steinmauer. »Viele Seeleute benutzen dort Ferngläser.«
    »In meiner Schenke hatte ich spezielle Instrumente, die es mir ermöglicht haben, das Glas entsprechend beinahe jeder gewünschten Einstellung zu schleifen.«
    Steinmauer stand auf. »Ihr seid ein Mann mit vielen Talenten, Maschinenbauer.« Er klang beinahe respektvoll. »Ich sollte jetzt gehen und Ragnar Bericht erstatten. Er wird wissen, was wir tun müssen, um die Blockade zu brechen.«
    »Mit Verlaub, das weiß er nicht«, sagte Burke. »Im Augenblick muss sie auch gar nicht gebrochen werden.« Steinmauer runzelte die Stirn. »Wir hatten drei Wochen Zeit, um Kohle und Vorräte in die Stadt zu schaffen. In den Gießereien liegt mehr Roheisen, als ich in einem Jahr verarbeiten könnte. Wir haben einen guten, tiefen Brunnen, und wenn meine Befehle ausgeführt worden sind, was die Verbesserung der Abwasserrinnen betrifft, werden unsere neuen Hygienevorkehrungen auch die Gefahr von Krankheiten verringern. Es gibt keine unmittelbare Bedrohung. Wenn jemand die Kontrolle über die abtrünnigen Erddrachen errungen hat, beruhigt sich die Lage im Umland. Es ist ein gutes Zeichen, dass Himmelsdrachen daran beteiligt sind. Sie sind kluge Kämpfer. Sie werden sich die nötige Zeit lassen, die es braucht, um ihre Streitkräfte aufzubauen und die Ordnung wiederherzustellen.«
    »Wir sollten zuschlagen, bevor sie ihre Macht festigen können«, sagte

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