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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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und erklärst dich zu Verhandlungen mit Tandelor bereit.«
    »In der Tat«, bestätigte Dag.
    Osbert schnaubte. »Ich kann nicht begreifen, dass mein eigener Sohn mit diesen Unholden unter einer Decke steckt. Du hast dich gegen mich verschworen. Du bist ein elender Verräter.«
    »Bevor du deinen Sohn einen trurkor nennst, solltest du erkennen, wo deine wahren Feinde sind, Trollhirn«, empfahl ihm Rammar und gestikulierte mit dem verstümmelten Arm. »Dieser verlogene Hund von einem Zwergenkönig ist es schließlich gewesen, der dir die Sache mit der Entführung der Königstochter angehängt hat. Er und niemand sonst ist schuld daran, dass Tandelor deinen Kopf will – die garstige Prinzessin und dein einfältiger Spross wollen dir nur helfen!«
    »Vielen Dank«, zischte Osbert mit einem strafenden Blick in Richtung seines Sohnes. »Auf solche Hilfe verzichte ich.«
    » Korr , das ist dein gutes Recht.« Rammar nickte. »Natürlich kannst du auch in einen völlig hirnrissigen Krieg ziehen und euer aller Schicksal besiegeln. Denn am Ende, wenn kaum noch einer von euch auf den Beinen steht, wird Winmar seine Blecheimer schicken, und dann geht der Spaß erst richtig los, Osram.«
    »Rossbart«, verbesserte Balbok.
    »Osbert«, knurrte der Herzog.
    »Wie auch immer.«
    »Aber … was soll ich tun?«, fragte der Herzog.
    »Was kein Ork jemals tun würde – verhandeln«, beschied Balbok ihm grinsend. »Triff dich mit Tandelor und lege deinen Streit mit ihm bei.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Du musst es tun, Vater«, bekräftigte Dag.
    »Und wenn ich das nicht will?«
    »Dann werdet ihr alle draufgehen«, war Rammar überzeugt. »Ist mir aber shnorsh egal, weil ich dann längst wieder in meinem Palast sitze und bru-mill fresse.«
    »Ich ebenfalls«, meinte Balbok begeistert und klatschte vor Vorfreude in die Klauen.
    »Natürlich könntet ihr die Sache auch mit einer ordentlichen Partie kas-bhull austragen«, schlug Rammar vor.
    »Korr« , stimmte Balbok zu und reckte belehrend einen Klauenfinger in die Höhe. »Dazu muss man wissen, dass Rammar die Regeln des alten Spiels geändert hat. Man darf den bhull jetzt nur noch mit dem Fuß spielen, während man früher …«
    »Also gut«, erklärte der Herzog mit einem Flüstern.
    »Ist das wahr, Vater?« Dag schüttelte ungläubig den Kopf. »Du willst tatsächlich mit Tandelor verhandeln?«
    »Habe ich eine andere Wahl? Es graut mir davor, dem Vorschlag meines verliebten Sohnes und seiner stinkenden Unholdfreunde zu folgen, aber was soll ich sonst tun?« Osbert verzog missbilligend das Gesicht. »Aber das Treffen muss auf neutralem Grund stattfinden.«
    »Zwischen den Reichen«, versicherte Dag. »An einem Ort, wie er neutraler nicht sein könnte.«
    »Ich bin überzeugt, dass mein Vater darauf eingehen wird«, pflichtete Aryanwen bei.
    »Und wie sollen wir ihm das Angebot übermitteln? Wenn Tandelor der Ansicht ist, dass ich seine Tochter habe, wird er meine Boten kurzerhand töten lassen.«
    »Das überlass uns«, entgegnete Dag.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich tue«, keuchte der Herzog. Ich gebe mein Reich in die Hand meines träumerischen Sohnes. Und den Vorteil, den mir das Schicksal unverhofft verschafft hat, leichtfertig aus der Hand …«
    »… und gewinnst damit unsere Zukunft«, bestärkte ihn Dag und legte ihm anerkennend die Hand auf die Schulter.
    »Irrtum, verehrter Herzog«, widersprach Rammar kopfschüttelnd. »Nicht das Schicksal hat dir diesen Vorteil verschafft. Sondern die beiden Orks, die hier vor dir stehen. Das, umbal , solltest du nicht vergessen.«

4.
    PUSOUN BUAISH’DOK
    Das Licht der Kerzen, die in dem schmiedeeisernen Leuchter brannten, warf bizarre Schatten an Wand und Decke des Zeltes – Schatten, die in Tandelors fiebriger Phantasie die Gestalt von Drachen annahmen, von Trollen und Orks und anderen Wesen aus den dunklen Tiefen der Welt.
    Die Hand des Königs, die schwach geworden war in den letzten Tagen, umklammerte den Griff des Schwertes, das an seinem fellgepolsterten Lager lehnte. Sein Haar war nass, Schweiß glänzte auf seiner bleichen Stirn, seine Augen zuckten unruhig umher und hatten Mühe, ein festes Ziel zu finden.
    »Mein König?«
    Als die beiden Männer das Zelt betraten, schloss sich Tandelors Hand fester um den Schwertgriff. Er brauchte einen Moment, um sich zu erinnern, dass es die Männer waren, nach denen er hatte schicken lassen. Seine Vertrauten …
    »Lord Savaric, Lord Ruvon«, stieß er hervor, als

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