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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Anfang! Noch können wir mit Winmar verhandeln, aber vielleicht wird es bald schon zu spät sein.«
    »Ihr habt recht, Lavan«, pflichtete Tandelor unerwartet bei. »Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, sind von Feinden umgeben. Im Norden lauern die Zwerge, im Westen die Gnomen, die mit ihnen verbündet sind, im Osten Ansun. Und im Südosten blickt das Südreich begehrlich auf unsere Inseln und Ländereien. Wir haben diesem Treiben viel zu lange tatenlos zugesehen.«
    »So ist es, mein König«, stimmte Savaric zu. »Wir werden ein neues Söldnerheer ausheben und neue Panzerwagen bauen lassen. Auf diese Weise wird es uns gelingen …«
    »Nein«, widersprach Tandelor und straffte sich auf seinem Thron. Trotz der Müdigkeit, die er verspürte, und der Verzweiflung über die Entführung seiner Tochter fühlte der König von Tirgaslan plötzlich eine neue innere Kraft. Eine Kraft, die aus der Überzeugung resultierte, den richtigen Entschluss getroffen zu haben …
    »Nein?« Savaric sah ihn verunsichert an.
    »Unsere Mittel sind erschöpft«, erklärte Tandelor achselzuckend. »Wir können kein weiteres Söldnerheer aufstellen und es mit gepanzerten Wagen ausrüsten. Und wir können auch nicht alle unsere Kämpfer von der Nordgrenze abziehen«, fügte er hinzu, worauf Lord Lavan erleichtert nickte. »Deshalb«, fuhr der König fort, wobei sich seine hagere, von Sorge gebeugte Gestalt auf dem Thron straffte, »werden wir diesmal selbst in die Schlacht reiten und unsere Kämpfer unterstützen.«
    Seine Worte verklangen unter der Kuppel, Schweigen kehrte ein.
    »Ihr … Ihr wollt selbst kämpfen?«, wisperte jemand.
    »So wie Farawyn und Corwyn und viele andere Könige vor mir«, bestätigte Tandelor. »Vermutlich hätte ich das schon vor langer Zeit tun sollen, statt auf meine Berater zu hören und Hilfe bei gewissenlosen Söldnern zu suchen. Ich werde selbst nach Ansun gehen und dort die Entscheidung suchen. Diesmal ist Osbert zu weit gegangen, und das werde ich ihn wissen lassen, und zwar höchstpersönlich. Und Ihr, Lehnsherren, werdet mich begleiten.«
    »Das ist nicht Euer Ernst«, stieß Lord Lavan hervor.
    »Sagtet Ihr nicht selbst, dass unsere Streitkräfte knapp sind? Dass jeder Schwertarm gebraucht wird?«
    »A-aber die Nordgrenze …«
    »Wenn Ihr glaubt, dass Ihr dort unabkömmlich seid, steht es Euch selbstverständlich frei, dorthin zu gehen«, erwiderte Tandelor mit unverhohlenem Spott. »Wer von Euch jedoch noch einen Funken Anstand im Leib hat, der sollte mir folgen und mir helfen, mein Kind zu retten.«
    »Aber mein König!«, wandte Lord Ruvon ein.
    »Bei allem, was Ihr tut, solltet Ihr Euch nicht von der Furcht um Eure Tochter blenden lassen«, fügte Lord Savaric hinzu, der mit dem Rivalen plötzlich übereinzustimmen schien. »Das Wohl des Reiches sollte an vorderster Stelle stehen.«
    »Glaubt Ihr, das wüsste ich nicht?« In Tandelors Augen blitzte es. »Mein ganzes Leben lang habe ich dem Reich gedient, habe all meine Kräfte aufgewandt, um es zusammenzuhalten und seine einstige Größe und Macht zu wahren. Es mag mir nicht immer gelungen sein, aber man kann mir nicht vorwerfen, dass ich es nicht mit aller Kraft versucht hätte.«
    »Das würde mir niemals in den Sinn kommen, mein König, aber …«
    »Die Zeit ist reif für eine Entscheidung! Wie lange wollen wir noch so fortfahren? Wie lange noch dabei zusehen, wie der Krieg unser Land verwüstet und Elend und Pestilenz um sich greifen?«
    »Jeder Krieg verlangt Opfer, mein König«, gab Lavan zu bedenken.
    »Das ist wahr – aber ich bin nicht länger gewillt, diese Opfer hinzunehmen! Wir alle, die wir hier sitzen, haben uns an den Krieg gewöhnt, und wenn ich mir manche von Euch ansehe«, fügte er mit einem despektierlichen Blick auf Lavans feiste Gestalt hinzu, »so lebt Ihr ganz gut damit. Doch die Entführung meiner Tochter hat mir eines klargemacht: dass wir über die fortwährenden Verluste nicht weiter hinwegsehen dürfen. Wir müssen die Entscheidung suchen und diesen mörderischen Konflikt endlich beenden!«
    »U-und die Nordgrenze?«, erkundigte sich Lavan stammelnd.
    »Die Hälfte unserer Söldner werde ich von dort abziehen und gegen Ansun schicken. Der Rest verbleibt, um die Grenzbefestigungen zu sichern. Mit etwas Glück wird der Feldzug gegen Ansun beendet sein, ehe Winmar etwas davon mitbekommt.«
    »Und – wenn nicht?«
    »Verdammt, was fragt Ihr mich?« Tandelor sprang vom Thron auf, ein Ausbruch plötzlichen

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