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Die Herrschaft Der Seanchane

Die Herrschaft Der Seanchane

Titel: Die Herrschaft Der Seanchane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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an ihn kam sie noch nicht heran.
    Mit einem lauten Räuspern hörte Sorilea auf, Sarene und den Atha'an Miere nachzusehen, und richtete ihre finstere Miene auf die Schwestern, die am Ende des Raums standen. Armreifen klirrten an ihren Handgelenken, als sie das Schultertuch richtete. Noch eine Frau, die nicht in der besten Stimmung war. Die Frauen des Meervolks hatten seltsame Vorstellungen von den ›Aielwilden‹ - obwohl sie eigentlich nicht viel seltsamer waren als jene, die Cadsuane selbst gehabt hatte, bevor sie Sorilea kennen gelernt hatte -, und die Weise Frau konnte sie nicht im Mindesten ausstehen.
    Cadsuane ging ihr mit einem Lächeln entgegen, um sie zu begrüßen. Sorilea war keine Frau, die man dazu bringen konnte, zu einem zu kommen. Alle glaubten, sie würden sich anfreunden - was tatsächlich möglich war, wie sie überrascht feststellte -, aber niemand wusste von ihrem Bündnis. Eben kam mit seinem Tablett an und schien erleichtert zu sein, als sie ihren zur Hälfte geleerten Pokal darauf abstellte.
    »Gestern am späten Abend hat Chisaine Nurbaya darum gebeten, dem Car'a'carn dienen zu dürfen«, sagte Sorilea, als der rot gekleidete Junge zu Daigian zurückeilte. Ihre Stimme war voller Missbilligung. »Vor dem ersten Tageslicht fragte Janine Pavlara, dann Innina Darenhold, dann Vayelle Kamsa. Ihnen war jeder Kontakt untereinander verboten. Sie konnten sich nicht absprechen. Ich habe ihre Bitten akzeptiert.«
    Cadsuane gab einen verdrießlichen Laut von sich. »Ich nehme an, Ihr lasst sie bereits dafür büßen«, murmelte sie und dachte angestrengt nach. Neunzehn Schwestern waren Gefangene im Lager der Aiel gewesen. Diese Närrin Elaida hatte neunzehn Schwestern ausgesandt, um den Jungen zu fangen, und jetzt hatten sie alle den Eid geschworen, ihm zu folgen! Diese letzten waren die Schlimmsten. »Was könnte Schwestern der Roten dazu bringen, einem Mann Gehorsam zu schwören, der die Macht lenken kann?«
    Verin setzte zu einer Bemerkung an, verstummte dann aber, um der Aiel nicht zuvorzukommen. Seltsamerweise hatte sich Verin auf ihre erzwungene Schülerinnenzeit gestürzt wie ein Reiher auf den Sumpf. Sie verbrachte mehr Zeit im Aiel-Lager als außerhalb.
    »Keine Strafe, Cadsuane Melaidhrin.« Sorilea machte eine abwehrende Geste, die die Armreifen aus Gold und Elfenbein wieder klirren ließ. »Sie versuchen ein
    Toh zu erfüllen, das nicht erfüllt werden kann. Auf seine Weise ist das so albern wie unser Bemühen, sie als Da'tsang zu bezeichnen, aber wenn sie es versuchen wollen, besteht vielleicht noch die Möglichkeit, dass sie sich wieder bewähren«, gestand sie widerstrebend ein. Sorilea konnte die neunzehn Schwestern nicht ausstehen. Sie lächelte schmal. »Wir werden ihnen auf jeden Fall vieles beibringen, was sie noch lernen müssen.« Die Frau schien der Überzeugung zu sein, dass alle Aes Sedai davon profitieren könnten, bei den Weisen Frauen in die Lehre zu gehen.
    »Ich hoffe, Ihr werdet sie auch weiterhin im Auge behalten«, sagte Cadsuane. »Vor allem diese letzten vier.« Sie glaubte schon, dass sie sich an diesen lächerlichen Eid halten würden, wenn auch nicht immer auf eine Art und Weise, die dem Jungen gefallen würde, aber es bestand immer die Möglichkeit, dass eine oder zwei von ihnen zur Schwarzen Ajah gehörten. Sie hatte einmal geglaubt, kurz davor zu stehen, die Schwarzen auszurotten, nur um zusehen zu müssen, wie ihre Beute ihr wie Rauch durch die Finger schlüpfte; es war ihre bitterste Niederlage, wenn sie einmal davon absah, Jahre zu spät in Erfahrung gebracht zu haben, was Caraline Damodreds Cousine in den Grenzländern getan hatte, sodass ihr dieses Wissen dann nichts mehr nutzen konnte. Jetzt erschien selbst die Schwarze Ajah nur eine Ablenkung von den wirklich wichtigen Dingen.
    »Schülerinnen behält man immer genau im Auge«, erwiderte die von den Elementen gezeichnete Frau. »Ich glaube, ich muss die anderen daran erinnern, dankbar dafür zu sein, dass man ihnen erlaubt, wie Clanhäuptlinge herumzulungern.«
    Die restlichen vier Schwestern vor dem Kamin erhoben sich bei ihrem Näherkommen eilfertig, machten tiefe Knickse und hörten sorgfältig auf das, was sie ihnen mit leiser Stimme und ohne viel Fingerwedeln sagte. Sorilea mochte glauben, ihnen viel beibringen zu müssen, aber sie hatten bereits begriffen, dass die Stola der Aes Sedai für die Schülerin einer Weisen Frau nicht den geringsten Schutz bot. Cadsuane hatte den Eindruck, dass Toh eine

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