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Die Herrschaft Der Seanchane

Die Herrschaft Der Seanchane

Titel: Die Herrschaft Der Seanchane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dass er auch Kleidung hatte, die er dort unterbringen konnte.
    »Ich fürchte, die Gewänder meines Lords sind in einem schrecklichen Zustand«, sagte Nerim bekümmert. Der dünne Cairhiener hätte ein Geschenk von Feuertropfen mit der gleichen Begeisterung angekündigt. Sein langes Gesicht war in ewiger Trauer. Allerdings behielt er die Tür im Auge für den Fall, dass Tylin zurückkehrte. »Alles ist ziemlich schmutzig und ich fürchte, der Schimmel hat einige der besten Mäntel meines Lords verdorben.«
    »Sie waren alle in einem Wandschrank, zusammen mit Prinz Beslans Kinderspielzeug, mein Lord«, warf Lopin lachend ein und zupfte an den Aufschlägen eines dunklen Mantels von der Art, wie Juilin sie trug. Der langsam kahl werdende Mann war das genaue Gegenteil von Nerim, stämmig statt knochig, dunkel statt blass, und sein Kugelbauch hüpfte ständig vor Lachen. Nach Naleseans Tod hatte es so ausgesehen, als wollte er mit Nerim im Seufzen wetteifern, so wie sie um alles wetteiferten, aber die vergangenen Wochen hatten ihn wieder zu seinem alten Selbst gemacht. Zumindest so lange keiner seinen ehemaligen Herrn erwähnte. »Sie sind aber verstaubt, mein Lord. Ich bezweifle, dass jemand an dem Wandschrank war, seit der Prinz seine Spielzeugsoldaten weggeräumt hat.«
    Mit dem Gefühl, dass er endlich eine Glückssträhne hatte, befahl Mat ihnen, seine Kleidung rüber in die Wanderin zu schaffen, immer nur ein paar Stücke auf einmal, und bei jedem Transport einen Beutel Gold mitzunehmen. Sein Speer mit dem schwarzen Schaft, der zusammen mit dem entspannten Bogen von den Zwei Flüssen in einer Ecke von Tylins Schlafgemach stand, würde bis zuletzt warten müssen. Die Waffen herauszubekommen würde vielleicht genauso schwierig werden wie selbst herauszuschaffen. Einen Bogen konnte er immer wieder neu herstellen, aber er würde auf keinen Fall den Ashandarei zurücklassen.
    Ich habe für das verdammte Ding einen zu hohen Preis bezahlt, um ihn hierzulassen, dachte er und fuhr über die Narbe, die das Tuch um seinen Hals verbarg. Eine der ersten von viel zu vielen. Beim Licht, es wäre nett gewesen, sich vorstellen zu können, dass ihn mehr erwartete als weitere Narben und Schlachten. Und eine Frau, die er nicht wollte oder gar kannte. Da musste es doch mehr als das geben. Aber zuerst ging es darum, mit heiler Haut aus Ebou Dar herauszukommen. Das stand an oberster Stelle.
    Lopin und Nerim verließen ihn unter ständigen Verbeugungen und mit dem Gegenwert zweier fetter Geldbeutel in der Kleidung verborgen, um keine verräterischen Ausbuchtungen hervorzurufen, aber sie waren kaum weg, als Tylin erschien und wissen wollte, warum seine Leibdiener durch die Korridore stürmten, als wollten sie ein Wettrennen veranstalten. Wäre er lebensmüde gewesen, hätte er ihr sagen können, dass das Wettrennen entscheiden sollte, wer das Gasthaus als Erster mit seinem Gold erreichen würde, oder vielleicht auch nur, wer als Erster anfangen würde, seine Kleidung zu reinigen. Stattdessen beschäftigte er sich damit, sie abzulenken, und bald verjagte das auch alle anderen Gedanken aus seinem Kopf, mal abgesehen von dem Eindruck, dass sein Glück endlich auch für etwas anderes als Glücksspiele gut war. Um das Maß voll zu machen, hätte Aludra ihm vor seinem Aufbruch nur noch das geben müssen, was er wollte. Tylin steigerte sich regelrecht in das hinein, was sie gerade tat, und eine Zeit lang vergaß er Feuerwerk und Aludra und die Flucht. Eine Zeit lang.
    Nach einigem Suchen fand er in der Stadt schließlich einen Glockengießer. In Ebou Dar gab es einige Gongmacher, aber nur einen Glockengießer, der eine Gießerei außerhalb der Westmauer hatte. Der Glockenmacher, ein kadaverhafter, ungeduldiger Kerl, schwitzte in der Hitze seines gewaltigen Schmelzofens. Der lange Raum, aus dem die Gießerei bestand, hätte durchaus eine Folterkammer sein können. Ketten baumelten von den Dachbalken, aus dem Schmelzofen schössen unvermutet Flammen hervor, die flackernde Schatten an die Wände warfen und Mat halb blind machten. Und sobald er das Bild des lodernden Feuers fortblinzelte, ließ ihn die nächste Eruption die Augen zusammenkneifen. Schweißgebadete Arbeiter gössen flüssige Bronze aus dem Kessel des Schmelzofens in eine rechteckige Form von der halben Größe eines Mannes, die auf Rädern in Position gebracht wurde. Überall standen andere große Gussformen zwischen einer Vielzahl kleinerer Gussformen herum.
    »Mein Lord belieben zu

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