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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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verfliegen.
    »Ich habe unsere Ehe satt, Mitch«, hatte Louise eines Abends verkündet, als er von der Arbeit nach Hause gekommen war. Seither war ein Monat verstrichen. Doch vor seinem geistigen Auge sah er seine coole, niveauvolle Frau, die auf der Couch gesessen und mit ihrem Autoschlüssel gespielt hatte. Niemals würde er dieses Bild vergessen. »Wir haben nichts gemein«, hatte sie hinzugefügt. »Während du nur für deinen Job lebst, gehe ich gern auf Partys. Zur Abwechslung will ich nicht nur im Schlafzimmer meinen Spaß haben.«
    Nicht einmal sich selbst gestand er ein, dass er keine Liebe mehr für sie empfand. Statt gemeinsamer Interessen hatte die jugendliche Anziehungskraft zwischen Gegensätzen zur Heirat geführt. Nun fand er, es wäre zu spät, die falsche Partnerwahl zu korrigieren. Sie hatten Kinder, Louise war eine gute Mutter, und eine Ehe durfte nicht aufgelöst werden.
    »Wenn du unglücklich bist, werden wir unser Leben ändern,
Louise«, erwiderte er. »Wir sind eine Familie, und wir haben einander etwas Wichtiges gelobt. Vielleicht sollten wir unsere Probleme mit professioneller Hilfe lösen.«
    »Wozu die Mühe?« Und dann erklärte sie ihm, sie habe die Kinder bereits zu ihrer Mutter gebracht und sei auf dem Weg zu ihnen. Ohne ein weiteres Wort hatte sie ihre Handtasche ergriffen und das Haus verlassen.
    Das würde er ihr niemals verzeihen. Sie war einfach davongegangen, hatte sieben Ehejahre aufgegeben und nicht einmal versucht, einen neuen Anfang zu wagen.
    O ja, Mitch kannte gelangweilte Partygirls von Susannah Faulconers Kaliber. Nur zu gut wusste er, was sie einem Mann antun konnten, und er bemitleidete Sam Gamble, der noch nicht ahnte, was ihm bevorstand. Und gleichzeitig musste er unablässig an das Wunder denken, das in dieser schäbigen Garage geschah.

15
    Susannah saß am Bestückungstisch und lötete gerade ein paar Leitungen auf einer Platine, als Mitchell Blaine in ihr Leben zurückkehrte. Vor fast einem Monat war er nach Boston geflogen. Bei einigen Telefonaten mit Sam hatte er keine Neigung gezeigt, sich anders zu besinnen und SysVal zu unterstützen. Jetzt nickte er ihr frostig zu, und sie geriet in einen unangenehmen Konflikt zwischen zaghafter Hoffnung und Bestürzung.
    Natürlich freute sich Sam, ihn wiederzusehen, was er jedoch verhehlte. Die Lippen gekräuselt, musterte er Blaines marineblauen Anzug und die dunkelrote Krawatte. »Ist jemand gestorben? Du siehst wie ein verdammter Sargträger aus.«
    »Nicht alle Leute besitzen dein Gespür für modisches Flair.« Spöttisch betrachtete Mitch die zerlumpten Jeans des jüngeren Mannes und das fadenscheinige T-Shirt, das sich fast durchsichtig über der breiten Brust spannte.
    Susannah umklammerte das Löteisen noch fester und warf Sam einen scharfen Blick zu, um herauszufinden, wie er reagieren würde, nachdem sie wieder einmal mit Nichtachtung gestraft wurde.
    Ohne Mitchs korrekten Anzug aus den Augen zu lassen, schlug Sam vor: »Treffen wir uns später im Mom & Pop’s.«
    Sie erwartete, er würde noch mehr sagen – zum Beispiel seine Lebensgefährtin erwähnen. Dazu bequemte er sich jedoch nicht. Bereitwillig stimmte Mitch der Wahl des Restaurants zu. Einige Minuten lang unterhielten sie sich und inspizierten Yanks Fortschritte am Prototyp.
    Sobald Mitch gegangen war, stellte sie Sam zur Rede, und er tat ihre Entrüstung mit einem Achselzucken ab. »Lass ihm Zeit. Wenn er dich besser kennt, wird er dich anders behandeln. Sei nicht so empfindlich«, mahnte er und griff nach ihr, um ihren Protest mit einem Kuss zu ersticken.
    Aber ein neuer hartnäckiger Trotz erfasste sie, und sie wehrte die Annäherungsversuche ab. Aus unerfindlichen Gründen konnte Mitch sie nicht ausstehen, und er erweckte keineswegs den Anschein, dass sich daran irgendetwas ändern würde. Steifbeinig stand sie vom Bestückungstisch auf und flüchtete ins Haus, um ihre Gedanken zu ordnen. Sam folgte ihr nicht.
    Am Abend ging sie mit ihren Kleidern ins Bad und zog sich um. Diesmal wollte sie nicht kampflos zusehen, wie sie erneut ausgegrenzt wurde. Zumindest nahm sie sich das vor. Doch sie wusste nicht, wie sie die nötige Courage aufbringen sollte. Nervös hantierte sie mit dem Knopf am Gurtband ihres Rocks. Dann schlüpfte sie in den billigen, lose gestrickten malvenfarbenen Pullover, den sie in Angelas
Lieblings-Outlet-Laden gekauft hatte, und band ihr Haar im Nacken mit einem Tuch zusammen.
    Angela kam ins Bad und zupfte die Löckchen

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