Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)
Butterscotch-Sirup richtete Paige ihre Aufmerksamkeit auf Yank und schenkte ihm ein schelmisches Lächeln. »Wissen Sie, warum weibliche Pygmäen nicht gern Tampons verwenden?«
»O Gott«, stöhnte Susannah und verlor das Interesse an ihrer Eiscreme.
Ungeduldig bedeutete ihr Paige zu schweigen, während Yank nachzudenken schien. Da ihm nichts einfiel, neigte sie sich zu ihm. »Weil sie über die Fäden stolpern.«
Mitch grinste, und Yank zog die Brauen zusammen, als würde er die physischen Aspekte des erwähnten Vorgangs analysieren.
»Also wirklich, Paige«, schimpfte Susannah, »das ist zu vulgär.«
Alle drei warfen ihr missbilligende Blicke in verschiedenen Versionen zu, bis sie sich wie eine altjüngferliche Lehrerin mit schmalen Lippen und Härchen am Kinn fühlte.
Erbost schleuderte sie ihre Serviette beiseite und sprang auf. »Feiert meinetwegen die ganze Nacht durch – ich gehe ins Bett. Lasst das Geschirr einfach stehen. Morgen früh kommt eine Putzfrau.«
»Es ist spät geworden.« Auch Mitch stand auf. »Ich werde lieber nach Hause fahren und schlafen.«
Neckisch hob Paige die Brauen. »Warum hüpfst du nicht mit Susannah ins Bett? Da gibt’s eine gewisse Kombination von zwei Energiebündeln, die garantiert alle Laken in Brand stecken. Und ich wette, ihr beide würdet die Temperatur eines Schlafzimmers um – sagen wir mal – ganze anderthalb Grad steigern.«
»Würdest du bitte die Klappe halten, Paige?«, zischte Susannah und begleitete Mitch zur Tür. Obwohl sie wusste,
wie albern das war, brachten sie die Hänseleien ihrer Schwester in Verlegenheit. »Am Montag um acht in meinem Büro, okay?«
Er nickte und hauchte einen keuschen Kuss auf ihre Stirn. »Pass auf dich auf, ja? Ganz sicher werden wir eine Lösung finden.««
Sie schloss die Tür hinter ihm und stieg die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinauf. Wenn es doch so einfach wäre ...
Während Paige in der Küche den Tisch abräumte, zog sie eine große Show ab. Viel vehementer als nötig entriss sie Yank die Dessertschüssel.
Mit sanfter Gewalt umklammerte er ihr Handgelenk. »Sie waren sehr unhöflich zu Ihrer Schwester.«
»Wie immer. Wäre ich nett, würde sie mich gar nicht wiedererkennen.«
Wortlos hielt er sie fest. Um ihn für seine Passivität zu bestrafen, sank sie herausfordernd auf seinen Schoß und zwängte sich zwischen die Tischkante und seinen dünnen, drahtigen Körper. »Wie läuft das Zölibat, mein Süßer? Sind Sie endlich bereit, die Fastenzeit zu beenden?« Lächelnd steckte sie einen Fingernagel zwischen zwei seiner Hemdknöpfe und kratzte ganz leicht über seine nackte Haut.
Sofort entfernte er ihre Hand, und sie seufzte dramatisch. Dann erhob sie sich von seinem Schoß.
»Wann immer ich in Ihrer Nähe bin, fühle ich mich wie Maria Magdalena, die Jesus zu verführen sucht.«
»Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, Paige.«
»Und Sie sind nicht der richtige Mann.« Diese Worte hatte sie in beiläufigem Ton aussprechen wollen. Aber sie hörten sich scharf und bösartig an. Und das Gelächter, mit dem sie es überspielen wollte, klang hohl.
Als sie zur Spüle ging, folgte er ihr. »Bitte, machen Sie sich keine Sorgen.«
»Warum ich? Vergessen Sie’s.«
»Im Augenblick ist die Situation etwas schwierig. Wir befinden uns in einer Krise.«
»Nicht mein Problem, Herzchen. Übrigens, in diesem Moment tritt unser Deal außer Kraft.«
»Keine gute Idee.«
»Stecken Sie sich Ihren grandiosen Vorschlag an den Hut, okay? Und um Sie rechtzeitig zu informieren – noch bevor dieser Monat zu Ende geht, treffe ich mich mit Ihrem hübschen Kumpel in einem großen Doppelbett und besorg’s ihm, bis ihm Hören und Sehen vergeht.«
Stocksteif stand er da. »Also wollen Sie mit Mitch schlafen?«
»Welche Frau, die halbwegs bei Verstand ist, wollte das nicht?«
Angespannt wartete sie auf eine Reaktion und hoffte, er würde sie anschreien oder schütteln oder ihr befehlen, ihr Versprechen zu halten, sonst müsste er sie im Keller einsperren. Stattdessen musterte er sie ernsthaft, und dann lächelte er zu ihrer Verblüffung – so zufrieden wie ein Mann, der die Welt völlig unter Kontrolle hatte. »Solange Sie sich mit Mitch amüsieren, ist’s okay.«
Am liebsten hätte sie in sein dummes Gesicht mit den ausdruckslosen kurzsichtigen Augen geschlagen. Genauso gut hätte er ihr Herz mit einer Nagelfeile durchbohren können. In diesem Moment hasste sie ihn, und so schenkte sie ihm ihr bissigstes
Weitere Kostenlose Bücher