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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Tage sind okay.«
    Um nicht übers ganze Gesicht zu strahlen, musste sie sich mühsam beherrschen. »Sind Sie sicher? Ich möchte Ihnen keine Umstände bereiten.«
    »Unsinn!«, erwiderte Carl. »Gehen Sie nur zu Ihrem Termin, inzwischen werden Sam und ich alles Weitere erledigen.«
    Beinahe wäre sie wie ein kleines Mädchen in die Luft gesprungen. Sie wollte hüpfen und schreien und kreischen, weil sie so clever gewesen war, so tapfer, so unkonventionell! Stattdessen lächelte sie Carl an und schritt zur Tür. Als sie den Laden verließ, schwor sie sich, ihm alles zu zahlen, was ihm zustand. Sie mochte ihm Sand in die Augen gestreut haben – aber sie würde ihn nicht betrügen.

11
    An diesem Abend stürmte Angela Gamble wie die Rhythmusgruppe einer Straßenband in die Garage – scheppernde Talisman-Armreifen, klappernde Stilettos, klirrende, mit Münzen geschmückte Zigeunerohrringe.
    »Da bin ich wieder, Sammy Bammy!« Die Arme ausgebreitet, rannte sie zu ihrem Sohn, ein rosaroter Blitz in einem Jogginganzug aus Gaze, mit einem metallischen Fischschuppengürtel. Die schulterlange, üppig gesprayte Haarwolke bewegte sich kaum.
    »Hi, Mom.« Sein Lächeln erreichte die Augen nicht hundertprozentig. Nur halbherzig erwiderte er die Umarmung.
    Sie pflanzte einen schmatzenden Kuss auf sein Kinn und tätschelte seine Wange. »Zum Lohn für die Schwierigkeiten, die du wahrscheinlich in meiner Abwesenheit hattest.« Ohne Atem zu holen, raste sie zu Yank und kniff ihn in den Hintern. »Oh, was für stramme Bäckchen! Hast du mich vermisst?«
    Blinzelnd drehte er sich um. Susannah, die gerade einen Karton mit elektrotechnischen Teilen auspackte, beobachtete
erstaunt, wie sich ganz langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. »Hallo, Angela.«
    Zweiundvierzig Jahre alt, war Mrs. Gamble klein und zierlich, trotz ihrer schrillen Aufmachung recht hübsch und in einen erbitterten Kampf gegen das nahende mittlere Alter verstrickt. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, drückte einen innigen Kuss auf Yanks Lippen, dann tätschelte sie ihn noch heftiger als zuvor ihren Sohn. »Für all die Mühe, die du in meiner Abwesenheit hattest.«
    Zerstreut rieb er sich die Wange, schenkte ihr noch ein Lächeln – diesmal eher vage – und griff nach seinem Logikanalysator.
    Nun wandte sich Angela zu Susannah. »Hi, Schätzchen, ich bin Angela Gamble. Sind Sie Sammys neue Freundin?«
    Susannah stellte sich vor, und Angela starrte sie neugierig an.
    »Irgendwie kommen Sie mir bekannt vor ... Warum, Sammy?«
    »Weil sie dich an die Schauspielerin erinnert, die wir vor ein paar Monaten im PBS-Sender gesehen haben«, erwiderte er leichthin und sortierte ein paar Kondensatoren.
    »Ich sehe nie PBS. Diesen ausländischen Akzent halte ich nicht aus. Und ich vergesse niemals eine Frisur. Nur wenige Frauen tragen heutzutage noch so einen Knoten.«
    Aus unerfindlichen Gründen hatte Susannah das Gefühl, sie müsste sich entschuldigen. »So frisiere ich mich nicht immer. Manchmal lasse ich mein Haar offen.«
    »An Ihrer Stelle würde ich’s schneiden lassen. Knapp bis unters Kinn. Mit langen Strähnen an der Oberfläche, damit es voll, aber nicht verspielt wirkt. Wie der neckische Typ sehen Sie nicht aus.«
    Da diese Ratschläge offenherzig und gutmütig erteilt wurden, konnte Susannah ihr nichts übel nehmen. »Okay, ich denke drüber nach.«
    Angela musterte sie weiterhin stirnrunzelnd. »Wie war doch gleich Ihr Nachname?«
    »Faulconer«, antwortete Susannah zögernd.
    Ein Funken des Erkennens zuckte über Angelas Gesicht, und sie quietschte: »Das glaub ich nicht! Über Sie habe ich eine Story in der Zeitung gelesen, nicht wahr? Sie sind die Tochter von diesem hohen Tier, die vor ihrer eigenen Hochzeit getürmt ist! Oh, mein Gott! Weißt du, wer das ist, Sammy? Das ist Susannah Faulconer! Die sollte diesen Kerl heiraten. Und da platzt ein anderer Kerl auf einer Harley ins piekfeine Hochzeitsfest rein und ...« Mitten im Satz verstummte sie und drehte sich zu Sam um. »Ach, du meine Güte!«, hauchte sie. »Das warst du !« Ohne Vorwarnung begann sie entzückt zu kreischen. Wie eine Mini-Flamencotänzerin trommelte sie mit ihren Bleistiftabsätzen auf den Boden. »O Sammy, das hätte ich mir denken können, als ich den Artikel las und so ein komischer Schauer über meinen Rücken rann! Du bist genauso wie dein Alter! Wenn er das bloß mitkriegen würde!«
    Sam versteifte sich. Dann trat er einen Schritt vor. »Susannah wird für

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