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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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leider die Zeit – ich habe noch einen Termin.« Susannah warf einen Blick auf ihr Handgelenk, an dem sie keine Uhr trug. Daran erinnerte sie sich zu spät. Alle ihre Armbanduhren befanden sich in einer Schublade ihrer Kommode auf Falcon Hill – oder am Handgelenk ihrer Schwester. Verstohlen zupfte sie den Ärmel ihrer Jacke hinunter, bevor Carl was merkte. »Offensichtlich sind Sie ein erfahrener Geschäftsmann, Sir. Auf Verlässlichkeit lege ich großen Wert.« Ihre Knie wurden schwach. Trotzdem sprach sie weiter, bevor ihre Nerven versagten. »Neuerdings interessiere ich mich für kleinere Firmen außerhalb des Dunstkreises von FBT und versuche, sie zu unterstützen. Ich halte Ausschau nach Projekten, die mich faszinieren  – neue Produkte, neue Konzepte, unverbrauchte Leute. Als Sam mir den Computer zeigte, den er zusammen mit seinem Partner entworfen hat, wusste ich’s – ich hatte genau das gefunden, was ich suchte.«
    »Klar, Sam ist ein toller Kerl.« Erst jetzt fiel Carl wieder ein, wer sie mitgebracht hatte. »Meistens hat er den richtigen Riecher.«
    »Das finde ich auch, und ich bin nicht so leicht zu beeindrucken.« Durchschaute der Mann sie tatsächlich nicht? Jedenfalls hörte er ihr immer noch zu. »Im Augenblick stellen
wir eine Liste unserer Lieferanten zusammen. Deshalb kam ich hierher. Nach unserer Meinung wird dieser Computer die Zukunft ganz entscheidend prägen. Und so beschloss ich, meine Arbeitskraft und finanziellen Mittel ausschließlich in SysVal zu investieren.« Die reine Wahrheit ... Dass diese finanziellen Mittel nur in ihrer Fantasie existierten, brauchte Carl nicht zu wissen.
    »Natürlich würde ich Ihnen gern helfen.«
    »Wunderbar! Beliefern Sie Sam mit allem, was er braucht.«
    »Mit Vergnügen«, erwiderte Carl eifrig.
    »Und die Zeit spielt eine wesentliche Rolle. Wir müssen die erforderlichen Teile möglichst schnell zur Verfügung haben.«
    »Das verstehe ich.«
    Susannah drückte ihm wieder die Hand, diesmal viel energischer. »Da Sie sicher sehr beschäftigt sind, möchte ich Sie nicht länger von der Arbeit abhalten. Meine Visitenkarte haben Sie ja ...« Ausgerechnet jetzt, wo sie besonders kompetent wirken wollte, zauderte sie. Hoffentlich hatte sie sich nicht verraten ... »Schicken Sie die Rechnung an diese Adresse. Zahlbar in dreißig Tagen, die übliche Frist.«
    Zum ersten Mal runzelte Carl skeptisch die Stirn. Damit hatte sie gerechnet – und unglücklicherweise ihre Pläne für diesen speziellen Fall vergessen.
    »Wenn wir mit einer neuen Firma Geschäfte machen, bitten wir im Allgemeinen um eine Vorauszahlung«, erklärte er.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie Sam von den Katalogen aufsah. Nun war es so weit, das Partygirl musste sich in eine Bauernfängerin verwandeln. Warum hatte sie jemals geglaubt, das würde sie hinkriegen? Sie hob die Brauen und wünschte sich inbrünstig, sie würde nur leicht
verärgert erscheinen statt sterbenskrank. »Im Voraus? Wie merkwürdig ... Da werden meine Buchhalter durchdrehen.«
    »Nichts gegen Sie persönlich, Miss Faulconer, das ist eine ganz normale Prozedur.«
    »Gewiss, ich verstehe. Eigentlich hätte ich dieses Problem voraussehen müssen – FBT arbeitet mit viel größeren Lieferanten zusammen.« Abrupt kehrte sie ihm den Rücken und ging zu Sam. »Ich weiß, du willst dein Material hier kaufen, Sam. Zu meinem Bedauern ist es nicht möglich, ich hätte zu viele Schwierigkeiten.«
    Sam setzte genau die richtige empörte Miene auf. »Im Spectra sind die Preise am besten. Woanders müsstest du viel mehr zahlen.«
    Zu ihrer eigenen Verblüffung gelang ihr ein nonchalantes Achselzucken. »Auf die Kostenfrage kommt es nur bedingt an. Die größeren Lieferanten können sich eben unserem Buchhaltungssystem eher anpassen. Von meiner Warte aus betrachtet, ist das eine ziemlich kleine Bestellung.«
    »Moment, Miss Faulconer«, mischte sich Carl ein und sprang blitzschnell hinter der Theke hervor. »Da lässt sich bestimmt was machen.«
    In ihren Ohren rauschte das Blut so laut, dass sie sich wunderte, weil er’s nicht zu hören schien. Verwegen riskierte sie einen erneuten Blick auf ihr Handgelenk. Zwei Härchen neben einer Sommersprosse . Plötzlich erinnerte sie sich an diesen albernen Spruch aus ihrer Kindheit. Wie spät ist es? Zwei Härchen neben einer Sommersprosse  ...»Ich bin in Eile. Und ich fürchte ...«
    »Alles in Ordnung«, beharrte Carl. »Sorgen Sie sich nicht, Miss Faulconer. Dreißig

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