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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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erkoren.
    Während sie hineingingen, wurde Susannahs Unbehagen, das den ganzen Tag stetig gewachsen war, noch stärker. Allmählich fühlte sie sich wie eine Außenseiterin, deren einzige Funktion es war, für das leibliche Wohl von drei Männern zu sorgen.
    Sie setzten sich in die größte der kreisrunden grünen Venylnischen, überließen Susannah den Platz am äußersten Rand und ignorierten sie. Wann immer Sam sprach, glühten seine Augen vor Begeisterung. Und obwohl sie sich über sein Benehmen ärgerte, spürte sie diese vertraute Hitze in ihrem Bauch.
    Als die Kellnerin die Pizza servierte, nahm Roberta neben Susannah Platz. »Keine Ahnung, warum Yank und Sam sich hier so glücklich fühlen«, flüsterte sie und betupfte die Pizza mit einer Papierserviette »Hier ist alles so fett .«
    Während die Männer über elektrotechnische Probleme fachsimpelten, lauschte Susannah gottergeben einem Bericht über Robertas letzte Nebenhöhleninfektion. Schließlich ertrug sie es nicht länger. Sam und Mitchell Blaine führten sich auf, als würden sie einander nicht erst seit zwei Tagen kennen, sondern schon jahrelang. Nein, sie ließ sich nicht mehr beiseite schieben.
    In der nächsten Atempause mischte sie sich ein. »Würden Sie uns erklären, wie man Risikokapitalgeber an Land zieht, Mr. Blaine?«
    Wieder einmal strafte sie ein Blick voll kalter Abneigung. Was hatte sie diesem nur Mann getan? Warum freundete er sich mit Sam an und begegnete ihr so feindselig?
    Zu ihrer Verblüffung wandte sich Blaine an Sam, als hätte er die Frage gestellt. »Risikokapital ist heikel, Sam. Darauf sollte man sich nur im äußersten Notfall einlassen. Wenn du nicht genau aufpasst, musst du deinen Laden womöglich drangeben.«
    »Passiert das oft?«, fauchte Susannah. Verdammt, sie ließ sich nicht wie Luft behandeln.
    Schon wieder schaute er Sam an. »Als Ken Olson und Harlan Anderson im Jahre siebenundfünfzig Digital Equipment Corporation gründeten, opferten sie für ein Hunderttausend-Dollar-Investment siebzig Prozent ihrer Einnahmen. Für nächstes Jahr prognostiziert DEC einen Milliardengewinn. Also hat’s niemandem wehgetan. Trotzdem war’s ein lausiger Deal. Hast du einen Geschäftsplan?«
    »Daran arbeite ich«, erwiderte Sam.
    Susannah erstarrte. Dafür war sie zuständig. Sam begann die Einzelheiten zu erläutern. Dabei benutzte er die Informationen, die sie so mühsam gesammelt hatte. Nur wenn ihm eine Statistik oder wichtige Fakten nicht einfielen, bezog er sie in das Gespräch ein. Und sobald sie ihn informiert hatte, hörte sie wieder zu existieren auf.
    »Komm, Susannah, gehen wir für kleine Mädchen.« Roberta umklammerte ihren Arm wie ein Schraubstock und zerrte sie aus der Nische.
    Da Susannah nichts anderes übrig blieb, folgte sie ihr. Innerlich kochte sie vor Wut, während Roberta auf dem Weg zur Toilette unablässig schwatzte. Yanks Freundin hatte ein College-Studium abgeschlossen. Konnte sie nicht allein ein Klo aufsuchen?
    »Mr. Blaine scheint sich wirklich für SysVal zu interessieren«,
bemerkte Roberta und stieß die Schwingtür auf. »Genau der Mann, den die Jungs gesucht haben.«
    »Nicht nur die Jungs «, entgegnete Susannah in scharfem Ton. »Auch ich gehöre zu SysVal.«
    »Klar, Susannah, ich auch. Aber bei uns ist das was anderes. Nur wegen der Jungs sind wir dabei. Ich meine – ich zusammen mit Yank, du mit Sam. Okay?« Roberta verschwand in einer Kabine. »Offen gestanden, allmählich werde ich ein bisschen ungeduldig mit Yank. Schließlich werde ich nicht jünger. Höchste Zeit, dass wir heiraten ...«
    Ohne Atem zu holen, redete Roberta weiter, und Susannah starrte in einen Spiegel. Stimmte das? Gehörte sie nur Sams wegen zu SysVal? Würde sie an diesem unmöglichen Kreuzzug auch teilnehmen, wenn sie nicht so leidenschaftlich in ihn verliebt wäre?
    Versehentlich stieß sie gegen den Hahn, und aus dem Waschbecken spritzte ein Wasserschwall auf ihre Hose. Zum Teufel, SysVal war auch ihre Firma! Sie hatte Sam den großen Traum abgekauft und irgendwie, zu glauben begonnen, die Vision könnte Wirklichkeit werden. Die letzten Freibeuter im Amerika des zwanzigsten Jahrhunderts . So hatte Sam sich ausgedrückt. Genau das wünschte sie sich auch. Und die Männer durften es ihr nicht wegnehmen.
    Sie ließ die unentwegt quasselnde Roberta in der Kabine sitzen und kehrte ins Lokal zurück, fest entschlossen, sich zu behaupten. Zu ihrem Leidwesen saß nur Yank in der Nische und zeichnete ein Diagramm

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