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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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auf eine Serviette, während sich Blaine und Sam mit Videospielen vergnügten. Sam schrie triumphierend auf, und Blaine schlug ihm auf den Rücken. Plötzlich hatte sich der spießige millionenschwere Spitzenmanager in einen unbeschwerten Teenager verwandelt. Beinahe spürte Susannah die Anziehungskraft der Gegensätze, die zwischen ihnen entstand – Mr. Establishment trifft Easy Rider.
    Wenn sie nach Hause kamen, würde sie mit Sam reden und ihm erklären, wie sie sich fühlte, weil sie ausgeschlossen wurde. Unglücklicherweise saß er bis zum Morgengrauen mit Blaine zusammen, und sie schwelgten in futuristischen Fantasien vom Alltagsleben, das ein kleiner, preisgünstiger Computer völlig verändern würde. Schließlich entschuldigte sie sich, um ins Bett zu gehen, was die beiden nicht im Mindesten störte.
    Am nächsten Vormittag mietete Blaine ein Auto und zog in ein Hotel – allerdings nur, um nachts ein paar Stunden zu schlafen. Die restliche Zeit verbrachte er mit Sam. Susannah wurde weiterhin ignoriert. Wenn sie auch häufig stritten und Blaine sich beharrlich weigerte, auch nur einen Cent in SysVal zu investieren, festigte sich das Band zwischen ihnen mit jedem Tag. Jeder hatte etwas zu geben, was dem anderen fehlte. Sam faszinierten Blaines Wissen und die reichlichen Erfahrungen – Blaine begeisterte sich für Sams poetische Visionen.
    Als sie Sam endlich allein antraf und ihm ihre Gefühle zu erklären versuchte, wimmelte er sie achselzuckend ab. »Er ist nun mal dran gewöhnt, mit Männern zu arbeiten, das ist alles. Natürlich ignoriert er dich nicht. Mach bloß keinen Elefanten aus einer Mücke!«
    Doch sie war anderer Meinung. Die Aversion, die Blaine ihr so deutlich zeigte, schien keinesfalls auf einem allgemeinen Vorurteil gegen Frauen zu beruhen. Am nächsten Nachmittag wusch sie im Pretty Please Salon einer Kundin die Haare. Dabei hörte sie Blaine und Sam auf der anderen Seite der Trennwand über den Prototyp diskutieren.
    »Glaub mir, Sam, der SysVal I ist nur ein Spielzeug für Leute, die sich ein Hobby draus machen. Wenn du eine Firma gründen willst, bau sie auf diesem selbstständigen Computer auf. Normale Leute wollen keinen Fernseher und alle möglichen Einzelteile an ihrem Computer anschließen, damit
er funktioniert. Da muss alles aus einem Stück sein – und möglichst simpel. Bring dieses Gerät auf den Markt, sobald die Finanzierung geregelt ist.«
    Danach überlegten sie, welche Absatzgebiete sich für den selbstständigen Computer eignen würden, und Sam fragte, wie sie ihn nennen sollten.
    »Der nahe liegende Name wäre SysVal II«, antwortete Blaine.
    »Ja, natürlich«, stimmte Sam zu. »Jetzt tut’s mir Leid, dass wir uns nichts Spektakuläreres ausgedacht haben.«
    Mit ihr hatte er nie über einen Namen für den neuen Computer gesprochen. Ihr Groll vertiefte sich. Um den beiden für ein paar Stunden zu entrinnen, ging sie in die Bibliothek. Und dort las sie alles, was sie über Mitchell Blaine fand. Die Erkenntnisse, die sie gewann, deprimierten sie noch mehr. Zu ihrem Leidwesen war er nicht nur ein hervorragender Elektrotechniker, sondern dazu ein brillanter Marketingstratege – von den landesweit wichtigsten Business-Analysten respektiert. Gewiss, er personifizierte alles, was sie sich von einem Partner erträumt hatten, und noch viel mehr. Aber Susannah gehörte nicht mehr dazu – nur Sam und Yank.
    »Du darfst nicht nach Boston zurückfliegen«, protestierte Sam am Tag vor Blaines geplanter Abreise. »Begreifst du’s noch immer nicht, Mann? Boston ist Geschichte .«
    Doch der Tapetenwechsel schien Blaines private Wunden einigermaßen geheilt zu haben, und er konnte offensichtlich wieder klarer denken. »Nichts für ungut, Sam. In jedem größeren amerikanischen Konzern würde ich eine Spitzenposition kriegen. Ganz egal, wie viel Spaß ich mit euch hatte – ich wäre verrückt, wenn ich meine Karriere verkorksen würde, um mit zwei Kids zusammenzuarbeiten, die in einer Garage eine Firma betreiben. Und ich bin eindeutig nicht verrückt.«
    Während der ganzen Fahrt zum Flughafen redete Sam
auf Blaine ein. Susannah saß im Fond und hörte ihn die Frage stellen, die sie nur zu gut kannte. »Bist du drin oder draußen? Das will ich wissen.«
    Belustigt klopfte Blaine auf seine Schulter. »Draußen, Sam. Das habe ich dir von Anfang an gesagt. Hast du auch nur die leiseste Ahnung, was mir bei meiner Kündigung gezahlt wurde? Pro Jahr habe ich fast eine Million

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