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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Kopf zu schmettern.
Stattdessen grub sie ihre Finger in seinen Arm. »Bring Sam hierher. Verstehst du, was ich sage, Yank? Ich brauche Sam. Begreifst du das?«
    »Ich bin nicht schwachsinnig, Susannah«, erwiderte er seelenruhig. »Natürlich verstehe ich dich.« Und dann überquerte er gemächlich den Hof.
    Mittlerweile war Blaine ins Schlafzimmer gegangen, um seinen Koffer zu holen, und sie eilte ihm nach. »Bitte, Mr. Blaine, nehmen Sie sich wenigstens ein paar Minuten Zeit, um unseren Computer zu begutachten. Das werden Sie nicht bereuen, ich versprech’s Ihnen.«
    »Was das betrifft, geht es nicht um mich. Sie werden eine ganze Menge bereuen, Miss Faulconer. Wie mir soeben klar wurde, könnte ich Sie wegen Einbruchs und einiger anderer Vergehen anzeigen.« Blaine ließ das Schloss des Koffers zuschnappen, den sie am Vortag für ihn gepackt hatte. »Welches Spiel Sie treiben, weiß ich nicht. Jedenfalls haben Sie sich den falschen Mann ausgesucht. Ich mochte Ihren Vater nie. Und Sie mag ich auch nicht.«
    »Ihren Alten kann ich genauso wenig ertragen«, warf Sam von der Tür her ein. »Aber Suzie ist okay.«
    Okay ? Sie war nur okay ?
    Sam lehnte sich an den Türpfosten. Im Vergleich zu Blaines steifer Attitüde wirkte er wundervoll ungezwungen. »Überlegen Sie mal, Blaine. Ich weiß, Sie sind stinksauer. An Ihrer Stelle wäre ich das ebenfalls. Aber führen Sie sich bitte die Tatsachen vor Augen – in Boston erwartet Sie nichts außer einer Flasche Scotch in einem Haus voller Selbstmitleid. Warum hören Sie mir nicht einfach zu?«
    In Blaines Körper versteiften sich alle Muskeln. Entnervt riss er den Koffer vom Bett und stelzte zur Tür, die Sam versperrte. »Gehen Sie mir aus dem Weg!«
    Sams Augen verengten sich. »Da draußen in der Garage erwartet Sie ein grandioses Abenteuer. Eine Chance, die
Welt zu verändern, der Zukunft Ihren Stempel aufzudrücken, Ihren Namen mit unauslöschlicher Tinte ans Firmament zu schreiben. Was Sie bis jetzt getan haben, ist belanglos. Das werden Sie merken, sobald Sie sehen, was ich Ihnen biete. Wir sind Abenteurer, Blaine, Glücksritter und Missionare, und wir unternehmen eine Spritztour in die Zukunft. Oder wir rasen in einer Rakete über den Regenbogen zu den Sternen hinauf.«
    Da Blaine keine Poetenseele besaß, verkrampfte sich sein Kinn. »Wovon zum Teufel reden Sie?«
    »Von der Berufung, die wir erfüllen müssen. Vielleicht ist es die ultimative Mission. Seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts haben amerikanische Pioniere ihre Namen in die Geschichtsbücher geschrieben. Eisenbahnbarone, Ölbonzen, Industriemagnaten, unkonventionelle Kapitalisten, die weder harte Arbeit noch Risiken scheuten. Männer wie Carnegie, Ford, Rockefeller. Und wissen Sie was, Blaine? Die Letzten werden wir sein. Yank, Suzie und ich. O ja, die letzten Freibeuter im Amerika des zwanzigsten Jahrhunderts.«
    Beinahe hätte Susannah ihren Kopf umklammert, um ihn auf den Schultern festzuhalten. Hinter ihrer Stirn drehte sich alles. Woher nahm Sam diese Ideen? Wo fand er solche Worte?
    Auch Blaine wirkte leicht verwirrt. »Sie sind verrückt.«
    Empört sprang Sam von der Tür weg. »Verschwinden Sie verdammt noch mal aus meinem Haus!«
    »Bitte, Sam ...«, begann sie warnend.
    Voller Verachtung kräuselte er die Lippen. »Wir suchen einen mutigen Visionär. Und ich dachte, Sie wären der Richtige. Offenbar habe ich mich geirrt.«
    Da erkannte sie, dass er nicht bluffte. Da Mr. Blaine seinen Erwartungen nicht entsprach, war Sam mit ihm fertig – einfach so. Konsterniert beobachtete sie, wie er auf dem
Absatz kehrtmachte und davonlief. Kalte Angst stieg in ihr auf, die nur unwesentlich mit der gegenwärtigen Situation zusammenhing. In was für einen gefährlich ungeduldigen Mann hatte sie sich verliebt? So schnell wie er seine Entscheidungen traf, verwarf er sie wieder. Krachend fiel die Küchentür ins Schloss.
    Blaine schob sich an ihr vorbei und betrat den Wohnraum. In brüskem Ton verkündete er: »Ich warte draußen auf das Taxi.«
    In diesem Moment kam Yank auf ihn zu. Susannah hatte ihn nicht am anderen Ende des Zimmers stehen sehen, direkt neben Elvis’ Porträt. Hatte er die Gespräche belauscht? Oder war er nur in eine komplizierte Kopfrechnung vertieft gewesen? Während sie überlegte, was sie zu Blaine sagen sollte, nahm Yank ihr den Koffer aus der Hand. »Ich trage Ihr Gepäck hinaus«, murmelte er.
    »Nicht nötig.«
    Ohne den Einwand zu beachten, öffnete Yank die vordere

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