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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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geht Mrs. Fitzwilliam wieder gut, Sir.« Sam sah aus wie immer: Seine ruhige Miene verriet seine asiatischen und lateinamerikanischen Vorfahren; er gab sich kompetent und effizient.
    Aber sobald Devlin Meadow vom Krankenhaus abgeholt und im Hotel versorgt hatte, würde er ein paar Nachforschungen über den guten alten Sam anstellen. »Ich habe heute Morgen mit der Klinik gesprochen. Die Ärzte sagen, dass sie stabil ist und, abgesehen von einigen Prellungen, keine bleibenden Schäden davongetragen hat. Ich hole sie gegen elf Uhr ab.«
    »Freut mich zu hören, Sir.« Sam stand auf. Er straffte die Schultern. »Mr. Fitzwilliam, ich wollte Sie nicht wecken, aber Sie haben Besuch. Er wollte nicht, dass die abreisenden Gäste ihn sehen, daher brachte ich ihn in den Speiseraum. «
    Devlin war nicht in der Stimmung, jetzt Spielchen zu spielen. »Wer ist es?«
    »Er heißt Carrick Manly.«
    »Carrick Manly. Aha. Daddys legitimer Sohn.« Kein Wunder, dass Sam diesen Besucher so umständlich angekündigt hatte. Er wusste nicht einzuschätzen, wie Devlin reagieren würde.
    Um ehrlich zu sein, wusste Devlin selbst nicht, wie er bei dieser Nachricht reagieren würde.
    Nathan Manly war einmal verheiratet gewesen und hatte neben seinen außerehelichen Aktivitäten mit dieser Frau einen Sohn gehabt, wodurch Carrick der gesalbte Erbe des väterlichen Industriekonglomerats wurde. Aber Nathan hatte das Geschäft längst ruiniert, war mit dem Geld durchgebrannt und vor allen davongelaufen, auch vor Melinda und Carrick Manly.
    In all den Jahren seit dem Verschwinden seines Vaters hatte Devlin nie etwas von einem Verwandten väterlicherseits gehört.
    Zugegeben ... er hatte sich auch nicht gerade um die Verwandtschaft bemüht. Wer konnte bei einem Vater wie Nathan schon einschätzen, wie sich die Sprösslinge benehmen würden? Devlin hatte bereits genug Probleme mit Nummer Vier.
    Nummer Vier. Devlin hatte ihn rausgeworfen und hätte ihn dann beinahe wieder zurückgeholt. Was, wenn Nummer Vier doch die Wahrheit sagte?
    Aber Sam hatte ihn davon abgebracht. »Sir, wenn dieser Mr. Hopkins wirklich nach diesem Gemälde sucht, dann ist es für Mr. Benjamin jun. besser, wenn er eine Zeit lang von der Bildfläche verschwindet.« Und dann versuchte er, Devlin mehr Informationen über das Gemälde zu entlocken.
    Es war definitiv an der Zeit, Nachforschungen über Sam anzustellen.
    »Hat Carrick gesagt, was er will?«
    »Mit mir wollte er nicht sprechen«, erwiderte Sam, »aber ich dachte, Sie würden ihn trotzdem gern treffen.«
    »Da liegen Sie richtig.«
    »Ich dachte, dass Sie vielleicht ein paar Informationen über diesen Mann haben möchten, ehe Sie mit ihm sprechen, und daher war ich so frei, ein paar Nachforschungen über Mr. Manly anzustellen.« Sam reichte ihm einen Umschlag voll mit Infos, die er aus dem Netz gezogen hatte: Zeitungsausschnitte, denen zu entnehmen war, dass Carrick eine wohlbehütete Kindheit in Maine unter amerikanischen Aristokraten hatte. Des Weiteren Berichte aus der Zeit, als Nathan sich davonmachte, und eine kurze Notiz über Carricks Collegeabschluss, in der noch einmal auf das schmähliche Verschwinden des Vaters Bezug genommen wurde. Die neuesten Bilder waren nicht sehr aussagekräftig; Carrick hatte wirklich eine Gabe, den Fotografen aus dem Weg zu gehen.
    Vom Januar stammte ein Bericht, in dem es hieß, die US-Regierung habe Anklage gegen Melinda Manly erhoben. Sie wurde beschuldigt, in dem Betrugsskandal der Aktionäre der Manly Corporation ihre Finger mit im Spiel gehabt zu haben.
    Davon hatte Devlin natürlich gehört. Es hatte ihn nur nicht die Bohne interessiert. »Warum hat die Regierung so viele Jahre verstreichen lassen?«, fragte er, aber die Worte sprach er eher zu sich selbst.
    Sams Antwort war vage und diplomatisch zugleich. »So ist die Regierung eben.«
    Devlin reichte ihm die Akte zurück. »Sie haben ihn in den Speiseraum gebeten? Eine gute Wahl. Da kann er sich eine Weile allein beschäftigen.« Mit den Computern, die den Gästen zur Verfügung standen. Mit den Büchern. Er könnte die Antiquitäten stehlen, wenn er nach seinem Vater kam.
    Devlin ging in Richtung Speiseraum.
    Er öffnete die Flügeltür und hoffte insgeheim, seinen Halbbruder beim Stehlen des Tafelsilbers zu erwischen.
    Doch Carrick Manly saß beim Fenster und las in einem abgegriffenen Taschenbuch — es schien ihm zu gehören, dem schlechten Einband nach zu urteilen. Als er das Geräusch der Tür hörte, legte er das Buch zur

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