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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Vater.«
    »Obwohl ich dagegen war.« Nummer Viers Blick ruhte auf dem Restaurant, das am höchsten Punkt der Uferpromenade stand. Dort gingen livrierte Kellner zwischen den Tischen im Freien hin und her und servierten Flaschen mit Mineralwasser. Die Fransen der großen runden Sonnenschirme flatterten in der Brise.
    »Ihm blieb keine Wahl.« Devlin setzte seinen Angriff auf Bradleys Würde fort. »Ich habe ihm ein Angebot unterbreitet, das er nicht ablehnen konnte.«
    »Bist du ein Pate?« Meadow lachte, sah dann aber, dass Nummer Vier die Zornesröte ins Gesicht gestiegen war. Devlin hatte wieder sein böses Lächeln aufgesetzt. Die beiden waren erneut kurz vor Handgreiflichkeiten.
    »Das würde ihm bestimmt gefallen«, sagte grimmig Nummer Vier.
    »Aber meine ehrgeizigen Pläne sind zum Scheitern verurteilt. Der ursprüngliche Pate von Amelia Shores ist noch nicht bereit, seinen Platz zu räumen.« Devlin deutete auf eine Gruppe Gentlemen, die entlang der Metallreling saßen und die Straße im Blick hatten. »Dahinten sitzt sein Vater.«
    Meadow blieb abrupt stehen und schaute in die Richtung, die Devlin vorgab. Aus dieser Entfernung war es schwierig, die Männer auseinanderzuhalten — fünf ältere Herren in geschmackvoller, teurer Freizeitkleidung, die ihren Aperitif aus hohen Gläsern tranken. »Wer von ihnen ist es?«
    Sie versuchte, nicht zu interessiert zu klingen.
    Doch sie bezweifelte, dass es ihr gelungen war, sich ihre Neugier nicht anmerken zu lassen.
    Nummer Vier stand unmittelbar neben ihr. »Von links nach rechts: Wilfred Kistard, ein schroffer alter Gentleman mit Toupet und dem Herz am richtigen Fleck. Penn Sample, ein beleibter Glatzkopf, dem Haare aus den Ohren wachsen und dessen blaue Augen einen klugen Kopf verbergen. Er war es übrigens, der überlegte, Devlins Hotel von den örtlichen Händlern abzuschneiden.«
    »So, er war das also?« Devlin wirkte nicht allzu besorgt.
    Aber Meadow lernte eine Menge über Devlin und wusste, dass Devlin diesem Penn Sample einen Rettungsring zuwerfen würde, wenn der dicke Mann im Meer zu ertrinken drohte.
    »H. Edwin Osgood. War nie verheiratet, lebt allein in seiner Villa — hat keinerlei Zahlungsschwierigkeiten, das kann ich Ihnen sagen — und glaubt, dass er bei den Damen gut ankommt. Färbt sich die Haare. Fliege und dicke Brillengläser. Er ist der Speichellecker meines Vaters.« Nummer Vier verzog das Gesicht. »Dann Scrubby Gallagher mit schütterem weißem Haar. Er ist mein Patenonkel, der Älteste in der Runde und auch der Einzige, der woanders als in Charleston oder Amelia Shores gelebt hat.« Meadow war in dem Künstleratelier ihrer Eltern außerhalb des kleinen Städtchens Blythe in den Cascade Mountains in Washington aufgewachsen. Das College hatte sie in Stanford in Kalifornien besucht. Dann folgte ein Semester in Rom, wo sie bei einer italienischen Familie wohnte und an Malkursen teilnahm. Sie war erst zweiundzwanzig Jahre alt, und diese alten Herren hatten nie woanders gelebt? Sie konnte nicht verstehen, wie man so einen beschränkten Horizont haben konnte. »Und wo hat er gelebt?«
    »In Atlanta.«
    Sie lachte.
    Nummer Vier fiel in das Lachen mit ein. »Ja, was für eine Veränderung. Seine Erfahrung erweiterte seine Sicht der Dinge — ein schwerer charakterlicher Defekt —, und deswegen beachten die anderen ihn auch kaum.« Er warf einen Seitenblick auf Devlin. »Und daher hatte er auch so viel Weitblick, Geld in Devlins Hotel zu investieren.«
    Devlin musterte Nummer Vier. »Woher weißt du das?«
    »War nur so eine Vermutung, die ich gerade angestellt habe.« Nummer Vier grinste nun so aufdringlich, dass Meadow sich wunderte, warum Devlin ihm nicht einen Schlag verpasste.
    Nummer Vier war klug; er hatte etwas erraten, das offenbar so geheim war, dass nur Devlin und dieser Scrubby Gallagher eingeweiht waren. Und dann war er wieder dumm; er musste Devlin mit seiner Intelligenz necken.
    Einer der Gentlemen, der Herr mit den schlohweißen Haaren, winkte.
    Sie winkte zurück.
    Nummer Vier fühlte sich nicht bemüßigt, die Hand zu heben. »Das ist er. Das ist mein Vater. Er hat nur zwei Fehler im Leben gemacht — die Frauen, die er geheiratet hat, und die Kinder, die er in die Welt setzte.«
    »Wirklich?« Meadow dachte über Bradleys Worte nach. »Wie viele Frauen und Kinder hatte er denn?«
    »Er war viermal verheiratet. Und hat ein Kind. Das bin ich.« Nummer Vier nahm eine Zigarette aus seiner Hemdtasche und zündete ein Streichholz

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