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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Gemälde. Hatte die Frau mitbekommen, dass Meadow nach dem Kunstwerk suchte? Ging sie nun davon aus, dass es sehr wertvoll war, und wollte es für sich selbst haben?
    Dabei hatte sie doch so freundlich ausgesehen!
    Meadow schlang die Arme um den Leib.
    Ihre Mutter würde ihr jetzt sagen: Du hast es ja nicht anders verdient. Ein Gemälde zu stehlen — mochten die Beweggründe auch noch so gut sein — würde immer eine Straftat bleiben, und Kunst von hohem Wert führte unweigerlich zu Verbrechen und Gewalt.
    Aber Meadow war doch schon so weit gekommen. Sie konnte jetzt nicht einfach aufhören. Und Großmutter Isabelle hatte immer gesagt, sie habe das Gemälde für einen Notfall aufbewahrt.
    Und dies war ein Notfall.
    Trotz der Freude, die Meadow in der Stimme ihrer Mutter gehört hatte, wusste sie nur zu gut um die Höhen und Tiefen in der Krebstherapie. Sie hatte zu viele Patienten gekannt, die tot die Station verließen.
    Das Problem war nur, dass sie sich im Secret Garden Hotel wohl fühlte. Auch wenn sie es sich selbst nicht eingestehen wollte, hatte sie sich in Devlin Fitzwilliam verliebt.

25
    Oh nein. Natalie Meadow Szarvas, Künstlerin und Möchtegern-Diebin, verliebte sich in einen Mann wie Devlin Fitzwilliam.
    Wie konnte sie nur so dumm sein? Er wusste ja nicht einmal, wer sie wirklich war. Und sie wiederum wusste, dass er ein Lügner war.
    Aber er war so ein guter Lügner. Jedes Mal, wenn er ihr wieder eine Geschichte über ihre Affäre auf Mallorca auftischte, versank sie ein Stückchen tiefer in dieser Zauberwelt.
    Sie ging nicht davon aus, dass er sie hier aus lauteren Gründen festhielt. So beschränkt war sie nicht.
    Dennoch, das Herz ging ihr über, sobald sie ihn nur sah. Sie wollte an seiner Seite sein und genau das darstellen, was er offiziell in ihr sah — seine Frau. Aber wie dämlich war das Ganze?
    Es war ihr egal.
    Oder?
    Sie hatte richtig gehandelt.
    Oder nicht?
    Wie in einer stummen Antwort ging das Licht aus.
    Meadow erschrak und brauchte einen Augenblick, um zu erkennen, dass es nicht so tragisch war. Das Licht in der Kammer war an einen Timer gekoppelt. Es war also kein böses Omen, wenn das Licht gerade jetzt ausging.
    Aber es war dunkel hier drin, stockdunkel.
    Sie tastete sich zur Tür und konzentrierte sich auf den dünnen Lichtstreifen, der unter der Tür hervorschimmerte. Mit dem Schienbein stieß sie gegen den Wäschewagen, dann fiel der Wischmopp um. Sie erreichte die Tür und tastete nach dem Lichtschalter.
    Da riss jemand die Tür auf.
    »Was hast du hier zu suchen?« Zorn flammte in Devlins dunklen Augen auf. Breitbeinig baute er sich vor ihr auf.
    »Devlin! Gott sei Dank. Diese Frau hat mich hier eingeschlossen.« Meadow sank in seine Arme, von verwirrenden Gefühlen bestürmt: Die Angst in der Dunkelheit war ihr unangenehm, sie bekam ein schlechtes Gewissen wegen des Gemäldes und wusste nicht, wie sie mit der neuartigen Gewissheit umgehen sollte, dass sie diesen Mann liebte.
    Er erwiderte die Umarmung nicht; er wiederholte lediglich ihre letzten Worte: »Eine Frau hat dich hier eingeschlossen.« Die Erklärung schien ihn nicht zufriedenzustellen.
    Es war ihr gleichgültig. Sie schloss die Augen und sog seinen Duft ein.
    Ja, sie war verliebt. Sein Duft war wie ein exotischer Wohlgeruch für sie, wie ein Lebenselixier. Sie brauchte Devlin nur zu berühren und schmolz schon dahin. Und tief in ihrem Innern verspürte sie die Gewissheit, dass er immer da sein würde, um sie zu retten.
    »Devlin«, wisperte sie, »ich wusste, dass du mich finden würdest.«
    »Du bist so ...« Für einen Moment durchlief ihn ein Schauer, als müsse er gegen seinen Instinkt ankämpfen. Doch im nächsten Augenblick zog er sie fest in seine Arme und schob sie wieder in die Kammer. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss, und als Meadow den Kopf hob, um sein Tun zu hinterfragen, verschloss er ihre Lippen mit einem Kuss. Küsste sie mit einem solchen Verlangen, als hänge sein Überleben von dieser Berührung ab.
    Die Dunkelheit umschloss sie. Der Geruch der sauberen, gebleichten Wäsche mischte sich mit Devlins männlichem Duft.
    Sie liebte ihn. Brauchte ihn — jetzt.
    Und er brauchte sie.
    Mit beiden Händen umschloss er ihren Kopf, und mit jedem feurigen Vorstoß seiner Zunge weckte er ein ursprüngliches Verlangen in ihr, das noch nie jemand in ihr wachgerufen hatte. Er raubte ihr den Atem. Wildes Begehren durchwogte sie, ließ ihre Körper in der Dunkelheit verschmelzen. Ihr sehnsüchtiges

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