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Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber

Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber

Titel: Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Janssen
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machten keine Anstalten, die Frauen anzugreifen, die weder bewaffnet waren noch irgendeine Absicht zeigten, Waffen zu benutzen. Der Haushofmeister des Herzogs ließ verlauten, der Herzog sei krank und nicht in der Lage, irgendwelche Befehle zu erteilen.”
    “Das könnte eine List gewesen sein, um zu vermeiden, dass die Palastgarde sich weigert, gegen die Frauen vorzugehen und es zu einem Aufstand kommt”, gab Maxime zu bedenken.
    “Möglich”, erwiderte Kaspar. “Oder es ist Vilmos bereits gelungen, den Herzog gefangen zu nehmen.”
    “Wir haben bisher noch nichts von Vilmos gehört”, berichtete Camille. “Aber er hat Arno vorgewarnt, dass es vielleicht nicht möglich sein wird, eine Nachricht zu übermitteln. Wurde er im Palast gesehen? Wissen wir überhaupt, ob er noch lebt?”
    “Es ist Skeat nicht gelungen, in den Palast zu kommen”, erklärte Leung in entschuldigendem Ton. “Die Blockade der Frauen dauerte drei Tage, und er hatte den Befehl, nicht über die Mauer zu klettern. Abgesehen von der Tatsache, dass er dafür schon ein wenig zu alt ist, hätte er ertappt und verhört werden können. Außerdem hatte er Sorge, die Flut zu verpassen, und dann hätten wir überhaupt keine Nachrichten erhalten.”
    “Ich habe Skeat nicht gesagt, dass wir auch Kamah ins Herzogtum geschickt haben”, erklärte Maxime. “Sie ist das Mädchen, das gestern Abend zurückgekehrt ist. Sie war rascher wieder hier, weil sie ein schnelles Pferd hatte, auf dem sie zur Küste reiten konnte, wo im Schutze der Nacht ein Schiff auf sie wartete. Sie sagte mir, sie habe keine Schwierigkeiten gehabt, den Wallach aus dem Stall zu befreien und in dem Dorf zu lassen, in dem die Salzbauern leben. Dort wird man für ihn sorgen, bis sie zurückkehrt.”
    Camille suchte Henris Blick. “Preste”, nannte sie den Namen des Pferdes, von dem die Rede war. “Welche Neuigkeiten hat Kamah mitgebracht?”
    “Am vierten Tag der Blockade löste sich die Gruppe der Frauen von selbst auf”, berichtete Maxime. “Sie hatten aus dem Inneren des Palasts nichts gehört und waren von außen nicht angegriffen worden. Die Anführerinnen verschwanden in ihrem Versteck. Dann tauchte eine Gruppe Männer auf, angeführt von einem alten Soldaten, der vor ihrem Tod unter meiner Mutter gedient hatte.”
    “Das war kein Zufall”, stellte Camille fest. In ihrer Stimme schwang leises Missbehagen mit.
    “Auf gar keinen Fall”, erklärte Maxime fröhlich. “Karl war nur allzu bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Tatsächlich hast du ihn kennengelernt, und er war sehr erfreut festzustellen, dass du anders bist als dein Vater und dein Gatte. Er nennt sich jetzt übrigens Fouet.”
    Henri schaute sich um. Niemand schien von dieser Neuigkeit überrascht zu sein.
    “Du scheinst ziemlich geübt darin zu sein, Revolten anzuzetteln, Maxime”, bemerkte Camille. “Werde ich mir Sorgen machen müssen, sobald ich die Regierung übernommen habe?”
    “Im Gegensatz zu Michel wirst du mir für meine Waren Gegenleistungen zukommen lassen”, erwiderte Maxime. “Außerdem habe ich nicht vergessen, dass es deine Idee war, Michel ein Problem nach dem anderen aufzuhalsen.”
    “Und welches Problem hat Monsieur Fouet dem Herzog mitgebracht?”, erkundigte sich Kaspar.
    “Eine Menge Schriftstücke aus den Dörfern und Städten, die alle die Rückkehr von Herzogin Camille fordern und Karl als ihren Bevollmächtigten geschickt haben.”
    “Der Herzog hätte sich weigern können, ihn zu empfangen”, bemerkte Arno.
    “Nicht angesichts Hunderter bewaffneter Männer, die mit Karl gekommen waren. Möglicherweise bist du zu jung, um dich zu erinnern, Arno, aber nachdem Camilles Vater meinen Vater getötet hatte, verwüstete er im ehemaligen Herrschaftsgebiet meiner Familie einige sorgfältig ausgewählte Landstriche, um sicherzustellen, dass die Leute begriffen, wer nun die Macht im Land hatte. Viele Einwohner der betroffenen Dörfer flüchteten in Camilles jetziges Herzogtum und blieben dort bis heute. Es war daher nicht sonderlich schwierig für Karl, eine kleine Streitmacht zusammenzubringen. Besser noch, jene, die nicht unter meiner Mutter gedient hatten, erinnerten sich wenigstens an sie und an Gisèle. Sie sehen in Camille die rechtmäßige Erbin des Herzogtums, nicht in Michel.”
    “Aber was ist passiert?”, fragte Henri.
    “Kamah sagt, der Herzog sei nicht aufgetaucht. Er habe überhaupt nichts getan. Als sie das Herzogtum verließ, kampierten die Männer immer

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