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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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woher er seine Informationen hatte, entscheidend war nur, dass er ihn und seine Macht kannte.
„238. Es waren nur zwei, unser Arrangement verjüngt nicht nur, es verlängert diese Zeit der Blüte zudem ungemein“, sagte Higgins, bemüht nicht ständig auf den Rosenkranz zu starren.
„Da Sie es schon erwähnen, möchte ich das Thema direkt aufgreifen. Erzählen Sie uns ein bisschen mehr über dieses Arrangement.“
„Ich denke nicht.“
„Machen Sie es doch nicht komplizierter als es ist“, sagte Sug und trat noch einen Schritt vor, während Higgins nur leicht den Oberkörper nach hinten bog, sonst aber auf seinem Platz hinter dem Altar stehen blieb.
„Vielleicht kann ich Ihnen auf die Sprünge helfen. Irgendeiner von ihnen, womöglich Sie selbst, kam zu dem Schluss, dass es eine hervorragende Idee sei, sich mit den dunklen Mächten einzulassen. Sie schlossen einen Pakt. Für die Auffrischung ihrer Lebensenergie bekam die Hexe jeweils ein Mädchen. Ein Pentagramm unter ihrem Bett, damit die Schattenwesen sie über Tage, Wochen mürbe machen konnten. Das Pentagramm am Eingang des Dorfes öffnet sich, wenn das Opfer reif zum Pflücken ist. Die Hexe betritt unsere Welt, holt sich das Mädchen und nimmt sie mit sich in die Unterwelt, wo sie zur Dienerin in ihrem Staat aus Schatten wird. Kommt das in etwa hin?“, schloss Morgan ihre Erläuterungen mit einer Frage, während sie die Waffe weiter auf seinen Kopf gerichtet hielt.
„Wenn Sie schon alles wissen, dann verstehe ich nicht, warum Sie hier reinkommen und mich bedrohen. Ihre Aktion ist völlig unsinnig und unnötig. Es ist, wie es ist. Der Handel ist abgeschlossen, Sie können keins der Mädchen zurückholen.“
„Wir können Sie allerdings daran hindern weiter zu machen.“
„Ich glaube Ihnen kein Wort. Sie sind verantwortlich für Jasmines Verschwinden, wenn ich Sie erschieße, könnte das den Pakt brechen.“
Sug blickte erschrocken zu Morgan. Meinte sie ernst, was sie da gesagt hatte?
Sie konnten nicht einfach jemanden erschießen.
Gewalt kam in ihrem Beruf vor und manchmal blieben ihnen nur drastische Maßnahmen, das ging allerdings zu weit. Jemanden auf Verdacht eine Kugel in den Kopf jagen, war Mord. Das konnte sie nicht ernst meinen, es war sicher nur Taktik. Allerdings ließ der entschlossene Ausdruck auf Morgans Gesicht Zweifel in Sug aufsteigen.
„Morgan wir sollten vielleicht erst ein paar andere Dinge ausprobieren.“
Morgans Augen huschten für einen winzigen Augenblick zu Sug rüber, doch das reichte Higgins, darauf hatte er gewartet, das Engelsgesicht war die Schwachstelle und die war soeben gebrochen.
Er ließ sich auf den Boden hinter dem Altar fallen, griff gleichzeitig nach dem Gefäß, welches normalerweise für den Weihrauch vorgesehen war und schleuderte es mit gemurmelten Worten in die Richtung der beiden Frauen.
Morgans Finger zuckte am Abzug, drückte ihn jedoch nicht durch, es brachte nichts auf Steine und leeren Raum zu schießen. Das Adrenalin jagte durch ihren Körper, klärte ihren Verstand, verscheuchte sämtliche hinderlichen Gefühle. Vorwürfe würde sie sich später immer noch machen können.
Ihre Augen fixierten den Altar, bereit auf die kleinste Bewegung zu reagieren. Nur kam die Bewegung nicht von hinter dem Altar, sondern von ihren Füßen her. Unwillkürlich zuckten ihre Augenbrauen vor Irritation.
Grauer Dunst stob aus dem Weihrauchgefäß hervor, wirbelte an Sug und Morgan hinauf, um sie herum. Der Dunst verdichtete sich, bildete Arme, Oberkörper und Gesichter. Halb Rauch, halb Körper umkreisten, durchflogen diese Geister Sug und Morgan, raubten ihnen die Sicht.
Morgan bemühte sich durch die Gestalten etwas zu erkennen, sie glaubte eine Bewegung beim Altar wahrzunehmen, da erschien direkt vor ihrem Gesicht eine Fratze des Grauens. Die Gesichtszüge waren auf so qualvolle Art verzogen, dass es jegliche Anzeichen eines Lebewesens verloren hatte. Instinktiv stolperte sie zurück und fuchtelte mit dem linken Arm herum, als versuchte sie lästige Fliegen zu verscheuchen.
Sug tat es ihr gleich, allerdings zeigte ihr Fuchteln, dank des Rosenkranzes, mehr Erfolg. Die Geister blieben auf Abstand, der Dunst lichtete sich um sie herum, was ihr die Möglichkeit gab, das goldene Gefäß auf dem Boden zu entdecken. Den rechten Arm nach oben gestreckt, die Augen vor sich gerichtet ging sie in die Knie und hob es auf. Es war eiförmig, unten mit einem kleinen runden Fuß versehen, damit es einen sicheren

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