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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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Nadelstich um Nadelstich und trieb Serebrjanz gnadenlos in die Enge. »Am Ende der Ermittlungen wird sich dann herausstellen, ob Sie sich möglicherweise wegen Geldwäsche verantworten müssen. «
    »Ich sage kein Wort mehr!«
    »Die Tatsache, dass Ihre sogenannte Öffentlichkeitsarbeit von äußerst zwielichtigen Firmen bezahlt wird, zeigt, wie wenig Ihre Sponsoren von Ihnen halten, Lew Moisejewitsch. Chamberlain besitzt durchaus Firmen, die eine reine Weste haben, doch für Sie hat man sich die schmutzigsten ausgesucht. Ich an Ihrer Stelle, Professor, würde daraus den Schluss ziehen, dass man Sie nur vorübergehend benutzt. Für schmutziges Geld machen Sie sich zum Moderator eines schmutzigen Kriegs. Sie lassen sich als Sprachrohr kaltblütiger Mörder missbrauchen. An dem Massaker in der Schaukel tragen Sie indirekt eine Mitschuld!«
    »Hören Sie endlich auf damit!« Der Professor war mit seinen Nerven am Ende.
    »Edik und Chamberlain stehen schon lange auf meiner Liste. Früher oder später werden sie die Gelegenheit bekommen, die endlosen Weiten Sibiriens zu erkunden, und ich werde dafür sorgen, dass möglichst viele ihrer Mittäter sie dorthin begleiten werden. Doch ich bin ein Mensch mit Augenmaß.« Kornilow stand plötzlich auf, beugte sich über den Tisch und schob sein Gesicht bis auf wenige Zentimeter vor das von Serebrjanz. »Ich kann sehr wohl unterscheiden zwischen eingefleischten Kriminellen und Leuten, die unverschuldet in schlechte Gesellschaft geraten sind – sei es, dass sie gezwungen wurden, oder aus Unwissenheit. Auch das ist meine Aufgabe, Lew Moisejewitsch. Im Grunde anständige Menschen, die auf die schiefe Bahn gekommen sind, würde ich niemals ins Straflager schicken.«
    »Ich war immer ein anständiger Mensch«, beteuerte der Professor. »Mit Verbrechern würde ich nie gemeinsame Sache machen.«
    »Das müssen Sie beweisen, Lew Moisejewitsch. Sie haben hier und jetzt die Gelegenheit dazu.«
    Andrej setzte sich wieder, lehnte sich zurück und zündete sich eine neue Zigarette an. Er hatte erst zweimal gezogen, als Serebrjanz kleinlaut die Stimme erhob.
    »Was wollen Sie wissen?«
    Kornilow ließ den demoralisierten Professor noch einen weiteren Zigarettenzug lang schmoren, bevor er antwortete.
    »Welche Rolle bei all diesen Geschehnissen spielt eine Frau namens Kara?«
    »Kara.« Lew Moisejewitsch atmete tief durch. »Treffen Sie immer sofort ins Schwarze?«
    Kornilow schwieg.
    »Kara ist der Kopf der ganzen Operation. Edik ist ihr vollkommen hörig. Sie hat ihm befohlen, meine Kampagne zu finanzieren.«
    »Und Chamberlain?«
    »Keine Ahnung, ich habe ihn nie getroffen.«
    »Ich glaube Ihnen.« Andrej drückte seine Zigarette aus. »Lassen Sie uns über diese Frau reden …«
     
    Büro der Firma JFK
Moskau, Maly Afanasjewski Pereulok
Samstag, 30. September, 13:56 Uhr
     
     
    »Mein lieber Edik!«, begann Chamberlain mit triefender Herzlichkeit. »Ich bin offen gestanden beunruhigt.«
    »Völlig zu Unrecht, Chef«, entgegnete Edik und schluckte.
    »Unterbrich mich nicht!«
    Diese Mahnung war ein schlechtes Zeichen. Ein sehr schlechtes Zeichen. Normalerweise gestattete Chamberlain seinem schmächtigen Gehilfen einen relativ ungezwungenen Umgangston. Edik schluckte abermals und in seiner Magengrube verbreitete sich ein widerwärtig flaues Gefühl.
    »In dem Plan, den du mit Kara ausgearbeitet hast, war ursprünglich vorgesehen, dass Rionis Leute von den Humanoiden liquidiert werden. Es war klar, dass es einigen Wirbel geben würde, aber letzten Endes sollten wir unsere Konkurrenten loswerden und Zugang zur … ähm … Magie erhalten.« Chamberlain mümmelte mit den Lippen, bevor er das Wort Magie aussprach. Der alte Mafioso war mit diesem Begriff immer noch nicht warmgeworden.
    »Chef, wir …«
    »Wirbel hat es tatsächlich einigen gegeben, ich erinnere nur an die Nummer in der Schaukel , ganz zu schweigen von dem vierarmigen Killer. Serebrjanz, in den du viel Geld gesteckt hast – unser Geld! – hat seinen Job brav erledigt und den Leuten Schauergeschichten von den Humanoiden erzählt. Er ist ein richtiger Star geworden. Jetzt müssen wir nur noch eines klären, mein Sohn: Was habe eigentlich ich von der ganzen Sache?«
    Was hast du dir denn erwartet, du alter Trottel, dachte Edik gehässig, die Schlüssel der Verborgenen Stadt auf dem goldenen Tablett?
    »Chef, die Operation ist noch nicht beendet«, erwiderte Edik vorsichtig. »Unser Plan sieht vor, in einer ersten Etappe

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