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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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Expressportals.
    »Begleitest du ihn?«
    Die Rothaarige nickte. Muba half ihr dabei, Artjoms leblosen Körper in das Portal zu hieven.
    »Viel Glück.«
    Nur wenige Sekunden nachdem die Umrisse der beiden Humos verschwunden waren, löste sich auch der Wirbel auf. Zurück blieb nur das entladene Artefakt.
    »Von diesem Söldner habe ich schon gehört«, sagte Muba und breitete die unteren beiden Arme aus. »Wir konnten ihn doch nicht einfach verrecken lassen. Zumal er uns offenbar die Arbeit abgenommen hat.«
     
    »Gibt es hier etwas umsonst?«, wunderte sich Kornilow.
    Vor dem offen stehenden Tor der Villa Karavella hatte sich ein veritabler Fuhrpark versammelt. Auf dem kleinen Parkplatz standen zwei Streifenwagen, ein schwarzer Mustang, ein Land Cruiser und ein bordeauxroter Lincoln. In einigem Abstand waren zwei dicke Yukon-Jeeps abgestellt und an der Parkmauer ein Lincoln Navigator. Der schwarze Mustang kam dem Major bekannt vor, wenn er sich recht entsann, hatte er ihn vorhin auf dem Marschall-Shukow-Prospekt überholt.
    »Wir waren noch nicht drin«, meldete ein herbeieilender Streifenpolizist dem Major, »obwohl es jetzt anscheinend wieder ruhig ist im Haus.«
    »Anscheinend oder tatsächlich?«
    »Seit einigen Minuten wird nicht mehr geschossen. Wir haben übrigens zwei Verdächtige festgenommen. «
    Stolz präsentierte der Polizist dem Major die beiden mutmaßlichen Delinquenten, die in Handschellen auf dem Rücksitz eines Streifenwagens saßen: ein langhaariger Hüne und ein glatzköpfiger Dicker. Die beiden sahen aus, als wären sie unter eine Dampfwalze geraten, und starrten mit glasigen Augen ins Leere. Offenbar bekamen sie nicht so recht mit, was um sie herum vor sich ging.
    »Haben sie Widerstand geleistet bei der Verhaftung?«
    »Nein nein«, beteuerte der Streifenpolizist. »Sie waren schon so, als wir sie gefunden haben. Sie lagen dort hinter dem Tor auf dem Weg.«
    »Na prima«, kommentierte Kornilow und marschierte in den Park.
     
    »Die Chwanen haben Artjom zu den Erli teleportiert«, teilte Santiago, ohne zu grüßen, mit, als er Cortes im Gang traf. »Sie suchen ihn doch, nicht wahr?«
    »Wird er überleben?«
    »Es geht ihm ziemlich schlecht.«
    »Wird er überleben?«
    »Vielleicht. Und das hier ist wohl die berüchtigte Kara, nicht wahr?«
    Nachdenklich betrachtete Santiago den Leichnam der Zauberin, stieg dann achtlos über ihn hinweg und betrat ihr Zimmer.
    »Ganz recht«, bestätigte Cortes. »Sie ist tot.«
    »Das sehe ich.« Die schwarzen Augen des Nawen durchbohrten den Söldner und verharrten kurz auf seinem versengten Haar. »Ich hatte eigentlich mit ihr sprechen wollen.«
    »Tja, da hätten Sie wohl früher kommen müssen.«
    »Sieht so aus.« Der Kommissar trat ans Fenster. »Wo ist das Schwarze Buch, Cortes?«
    »Jemand hat es mitgenommen.«
    »Wer?«
    »Sein nächster Hüter.«
    »Die Vegasianer haben das Portal bemerkt«, sagte Santiago nach kurzem Schweigen. »Doch sie konnten es nicht bis zu Ende verfolgen. Der Zielpunkt war zu weit entfernt.«
    »Der Hüter zieht es offenbar vor, für eine Weile unterzutauchen«, mutmaßte Cortes. »Das ist ja auch ganz vernünftig.«
    »Absolut«, pflichtete der Kommissar zähneknirschend bei und schaute fortwährend aus dem Fenster. »Wieso plündern die Rothauben die Villa?«
    »Ähm, das habe ich so mit ihnen vereinbart«, gestand Cortes ein wenig verlegen. »Sie nehmen die Wertsachen mit und die Herrscherhäuser bekommen die Bibliothek. «
    »Und Sie? Bekommen Sie etwa nichts?«
    »Den Armreif der Fate Mara.« Cortes wedelte mit dem Schmuckstück, das er der Hexe abgenommen hatte. »Den behalte ich als Andenken.«
    Jemand lugte zur Tür herein, doch als er Santiagos hagere Gestalt erkannte, verschwand er augenblicklich wieder.
    »Ein teures Andenken«, räsonierte Santiago. »Allein die Ausrüstung für diese Operation hat Sie doch ein Vermögen gekostet.«
    »So ist es. Und mit dem Armreif werde ich meine Kosten nicht decken können«, seufzte Cortes. »Geschweige denn einen Gewinn einfahren.«
    Santiago und Cortes kannten sich zu gut, als dass sie lange um den heißen Brei herumgeredet hätten. Der Naw wandte sich vom Fenster ab und lächelte dem Söldner freundlich zu.
    »Dann lassen Sie uns doch übers Geschäftliche reden. Die Leichtigkeit, mit der Sie sich von Karas Bibliothek trennen, macht mich ein wenig stutzig.«
    »Nun, es ist zweifellos eine bemerkenswerte Büchersammlung«, erwiderte der Söldner. »Aber die von Genbek ist

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