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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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Pistole ins Holster zurück. »Es waren doch Zauber und keine Arkane. Mit Karas Tod haben sich auch ihre Zauber verflüchtigt.«
    »Gut. Das Wichtigste ist ihr Computer«, sagte Cortes. »Du überspielst alle Daten, dann vernichtest du den Rechner und machst dich aus dem Staub.«
    »Und du?«
    »Ich versuche Artjom zu finden.«
    Als Santiago aus dem Wirbel des Portals geklettert war, stand er unmittelbar vor der noblen, zweistöckigen Villa. Hinter den Trümmern des Eingangsbereichs lagen vier Männer in Deckung – den roten Haarschöpfen nach zu schließen Tschuden – und feuerten mit Pistolen ins Innere des Hauses. Ihre Schüsse wurden mit krachendem Gewehrfeuer beantwortet.
    »Hört jetzt mit dem Unsinn auf«, befahl der Kommissar, während er seelenruhig auf den Eingang zumarschierte. »Die Humo-Polizei wird jeden Augenblick hier sein.«
    »Santiago?!«
    Die Tschuden waren perplex.
    »Gegen wen kämpft ihr?«
    »Ähm, das wissen wir nicht so genau …«
    »Verstehe.« Der Kommissar betrat die Eingangshalle. »Feuer einstellen!«
    Aus der hintersten Ecke des Raums drang ein schüchternes Räuspern, dann erschien hinter einem umgestürzten Sofa ein Rotes Kopftuch.
    »Ich ergebe mich!«
    Container dachte nicht daran, sich mit Santiago anzulegen.
    »Bist du allein?«, fragte der Kommissar überrascht, als er die vereinsamte Rothaube sah.
    »Es waren viel mehr«, beteuerten die Ritter unisono. Dass sie von einer einzigen Rothaube in Schach gehalten wurden, hätten die stolzen Tschuden niemals zugeben können – was für eine fürchterliche Blamage! »Es wurde aus mehreren Gewehren geschossen.«
    »Am Anfang schon«, räumte Container ein. »Aber dann sind die anderen abgehauen.«
    »Und wohin?«, erkundigte sich der Kommissar, obwohl er sich das auch hätte denken können.
    »Das Haus plündern«, erläuterte der Kämpfer treuherzig. »Wozu hätten wir sonst herkommen sollen?«
    Während der Kommissar noch den Kopf schüttelte, drang aus dem Wohnzimmer ein beseelter, von Schluckauf unterbrochener Gesang:
Für immer jung,
für immer blau …
    Leka erkannte den getöteten Tschuden, der mitten auf der Türschwelle lag: Antoine de Coulier, der Magister der Drachenloge.
    »Keine Bewegung!«, brüllte er für alle Fälle, als er über den Leichnam hinweg in den Raum sprang.
    In dem Labor sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. In einer riesigen dampfenden Pfütze auf dem Boden lagen Steinbrocken, ein umgestürzter Kupferkessel und eine goldene Wanne. Die Wände waren von Einschusslöchern durchsiebt. Es roch nach reifen Pfirsichen und in einer Ecke des Raums kauerte ein rotblondes Humo-Mädchen.
    »Hände hinter den Kopf!«
    »Er stirbt!«
    Die verheulten schwarzen Augen der jungen Frau blickten auf und erst jetzt bemerkte der Chwan den verwundeten Söldner, dessen Kopf auf ihren Knien lag.
    »Er stirbt!«, wiederholte das Humo-Mädchen und fügte verzweifelt hinzu: »Tu doch irgendwas!«
    »Was soll ich denn tun?«, murmelte der Chwan konsterniert.
    »Ich habe keine Energie für ein Portal! Verdammt!«, klagte die Rothaarige schluchzend und drückte den Söldner an sich. »Was stehst du hier blöd rum?!«
    »Was ist denn hier los?«
    Hinter Lekas Rücken erschien Muba.
    »Da!« Leka deutete in die Ecke. »Der Typ ist verwundet. «
    Muba ging zu den Humos und betrachtete den blutenden Söldner. »Das ist Artjom, der Kompagnon von Cortes. Was hatte er hier zu suchen?«
    »Er hat auf Kara geschossen.«
    »Hat sie ihn so zugerichtet?«
    »Ja.« Die Stimme der Rothaarigen zitterte. »Bitte helft ihm, er stirbt sonst!«
    »Wir sind mit dem Wagen da.«
    »Er würde es nicht einmal bis zu einem normalen Krankenhaus schaffen.«
    »Bei den Verletzungen ist es erstaunlich, dass er überhaupt noch am Leben ist.«
    »Er hat einen Ring der Gleichmut auf der Schulter.« Die Rothaarige schluckte. »Aber der wirkt nicht mehr lange! Tut endlich was!!«
    Nachdenklich betrachtete Muba die Frau und den in einer Blutlache liegenden Söldner, dann zog er einen Rettungsanker aus seinem Gürtel hervor.
    Kein Chwan, der etwas auf sich hielt, zog ohne dieses Artefakt in den Kampf. Bei seiner Aktivierung entstand ein Portal in die Moskauer Eremitage. Selbst ein schwer verletzter Kämpfer konnte auf diese Weise unmittelbar in die Obhut der heilkundigen Erli-Mönche gelangen.
    Leka staunte nicht schlecht, als Muba den Rettungsanker für einen verletzten Humo aus der Hand gab. Im Labor bildete sich der Wirbel des

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