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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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hatte.
    »Wir werden ihnen keine Wahl lassen. Im Augenblick herrscht ein relativ stabiles Gleichgewicht zwischen den Völkern der Verborgenen Stadt. Dieses Gleichgewicht werden wir zerstören, indem wir sie gegeneinander aufhetzen. Wir werden ihre Bewohner in Angst und Schrecken versetzen und Hass unter ihnen säen. Und dann, wenn sie am Rand eines großen Kriegs stehen, werden wir zum entscheidenden Schlag ausholen und der Verborgenen Stadt ein Ultimatum stellen. Es wird ihnen nichts anderes übrigbleiben, als unsere Forderungen zu erfüllen.«
    »Und wenn sie es nicht tun?«
    »Sie werden es tun. Die Völker der Verborgenen Stadt haben vor nichts mehr Angst als davor, entdeckt zu werden. Schließlich sind sie keine Menschen, sondern Fremdlinge, deren obskure Fähigkeiten für die Menschheit eine Bedrohung darstellen. Du kannst dir an fünf Fingern abzählen, was passieren wird, wenn die Regierung von ihrer Existenz erfährt. Bestenfalls wird man sie versklaven, schlimmstenfalls ausrotten. Die Scheiterhaufen der Inquisition sind in der Verborgenen Stadt noch in lebhafter Erinnerung. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass sie von zwei Übeln das Geringere wählen werden.« Karas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und ihr Mund verzog sich zu einem hämischen Grinsen. »Wir werden nicht zu gierig sein, sondern nur einen gebührenden Platz zwischen ihnen einnehmen und die entscheidenden Machtfaktoren unter unsere Kontrolle bringen – zum Beispiel die T-Grad-Com. Dann werden wir unter den Menschen Anhänger rekrutieren und allmählich eine Elite bilden, die letztlich die Herrschaft übernimmt, sowohl über die Menschheit als auch über die humanoiden Völker. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik.« Sie kniff ihren Partner neckisch ins Ohr. »Übrigens, Edik, wir müssen mit unseren kleinen Provokationen noch heute beginnen.«
    Der Mann hob den Kopf und sah sie erstaunt an.
    »Du hattest doch gesagt, nicht vor nächster Woche?!«
    »Die Pläne haben sich geändert.« Kara lächelte und streichelte ihm zärtlich über die Stirn. »Die erste Aktion muss noch heute Abend über die Bühne gehen. Kannst du das organisieren?«
    »Sicher.«
    Edik nahm sein Mobiltelefon vom Nachtkästchen und tippte eine Nummer ein.
    »Zorro? Ich bin’s. Wie viel Fußvolk kannst du heute noch zusammentrommeln? – Zwanzig Mann? Nicht schlecht.« Edik sah zu Kara und reckte den Daumen nach oben. »Unser Auftritt beginnt schon heute Abend. Geh nach der Liste vor, die ich dir gegeben habe. Danach erstattest du mir Bericht.« Edik schmunzelte amüsiert. »Natürlich erfahre ich auch im Fernsehen davon. Trotzdem möchte ich, dass du mir persönlich berichtest. – Okay. Hau rein.«
    Er legte das Telefon aufs Nachtkästchen zurück und wandte sich wieder an Kara: »Alles läuft nach deinen Wünschen.«
    »Noch nicht ganz alles«, erwiderte die Frau und legte sich provozierend ins Hohlkreuz.
    Edik beugte sich über sie und leckte gierig ihre harten Brustwarzen.
     
    Wie gewöhnlich verließ Edik als Erster die Wohnung, die sie für ihre Treffen benutzten. Kara lud ihn niemals zu sich nach Hause ein. Er wusste nicht einmal, wo sich ihre Villa befand. Sie trafen sich entweder bei ihm oder in jener Wohnung, die sie extra für diesen Zweck gekauft hatten.
    Als sie allein war, rekelte sich Kara noch eine Zeit lang im Bett und betrachtete zufrieden ihren Körper. Dann ließ sie sich ein heißes Bad ein, stieg genüsslich ins dampfende Wasser und überdachte die Lage.
    Obwohl Ediks Schergen sich gerade daranmachten, mit der Umsetzung eines Plans zu beginnen, den sie in jahrelanger Vorbereitung ausgeheckt hatte, empfand sie nicht die geringste Nervosität. Sie war hochkonzentriert, doch innerlich vollkommen ruhig, denn sie hegte keinerlei Zweifel an ihrem Erfolg. Nicht den geringsten!
    Zerstreut pustete sie den Schaum von ihrer Hand und beobachtete, wie die weißen Flocken gegen die schwarzen Fliesen des Badezimmers klatschten.
    Edik und seine Banditen sollten lediglich für die Ouvertüre sorgen. Ihre Aufgabe bestand darin, unter den Bewohnern Moskaus und der Verborgenen Stadt Unruhe zu stiften, um den emotionalen Boden für die weiteren Schritte zu bereiten. Kara dachte gar nicht daran, den Mafioso für anspruchsvollere Aufgaben einzusetzen – Universitätsabschluss hin oder her. So wichtig sich Edik selbst auch nahm, ihm war nicht mehr als die Rolle eines Bauern zugedacht, bestenfalls die eines Springers.
    Nun war es an der Zeit für den

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