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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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Altaigebirge und zeigten wenig Neigung, ihr beschauliches Leben in der Natur gegen das zweifelhafte Vergnügen einzutauschen, in Moskau den Asphalt zu polieren. Die Haupteinnahmequellen der Chwanen waren der Anbau der Goldenen Wurzel und Auftragsmorde.
    Fet, der Boss der Moskauer Chwanen-Gemeinde, trug gegenüber dem Orden die Verantwortung für seine aggressiven Volksgenossen. Untergebene, die in der Stadt etwas ausgefressen hatten, pflegte er in den Altai zu verbannen, wo sie auf den Drogen-Plantagen schädliche Nachtfalter jagen mussten. Für Muba und Leka, die sich an das Leben in der Stadt längst gewöhnt hatten, waren das alles andere als rosige Aussichten.
    »Ich bin fassungslos!«, bekannte Fet, nachdem die beiden Delinquenten kein Wort herausbrachten. »Bei Leka wundert es mich ja nicht …«
    »Wieso?«, entrüstete sich der junge Chwan.
    »Mund halten!« Leka zog erschrocken den Kopf ein. »Aber du, Muba? Wie konnte dir so etwas passieren?«
    »Ich war zu gierig«, gab der erfahrene Killer reumütig zu. »Ich hatte auf die Humos gesetzt, auf Cortes und Bessjajew, und ein Vermögen dabei verloren. Ich dachte, mit dem Job könnte ich die Kohle auf einen Schlag wieder hereinholen.«
    »Und was hast du sonst noch gedacht?«
    »Nichts.«
    »Und was denkst du jetzt darüber?«
    »Jetzt?« Muba verschränkte die unteren Arme über dem Bauch und kratzte sich mit der oberen rechten Hand im Nacken. »Man hat uns reingelegt, Fet, richtig übel reingelegt. Es ging überhaupt nicht darum, den fetten Mafioso kaltzumachen, sondern darum, meine vier Pfoten im Fernsehen zur Schau zu stellen.«
    »So ist es«, pflichtete das Gemeindeoberhaupt bei.
    »Aber das konnten wir doch nicht wissen!«, jammerte Leka.
    »Natürlich kann man nicht alles wissen, aber man muss auf der Hut sein.« Fet begann im Zimmer auf und ab zu gehen. »Ich habe bereits einen bitterbösen Anruf aus dem Orden erhalten. Die Ritter wollen ein paar Takte mit euch reden. Sie sind offenbar der Meinung, dass ihr der Verborgenen Stadt erheblichen Schaden zugefügt habt. Deinen Fernsehauftritt fanden sie überhaupt nicht komisch, Muba.«
    »Bei den Zähnen des Schlafenden, ich auch nicht!« Die Aussicht, für eine Gefährdung der Verborgenen Stadt zur Rechenschaft gezogen zu werden, behagte Muba noch weniger als die Verbannung in den Altai. Dann doch lieber Nachtfalter jagen. »Was soll ich denn jetzt machen, Fet?«
    »Jaja, ich darf es wieder richten«, schimpfte der Gemeindevorsteher und kratzte sich mit der linken unteren Hand nachdenklich am Kinn. »Ich habe den Rittern erzählt, dass du die Stadt aus Angst verlassen hast und niemand weiß, wo du bist.«
    »Danke.« Muba atmete sichtlich auf.
    »Freu dich nicht zu früh«, erwiderte Fet und hob drohend den rechten oberen Zeigefinger. »Ihr beide habt einen, höchstens zwei Tage Zeit, um denjenigen, der euch reingelegt hat, zu finden und den Herrscherhäusern zu übergeben. Wenn euch das gelingt, kommt ihr mit einem einmonatigen Ausflug zu den Plantagen davon. Wenn nicht …«
    »Wir finden ihn, Fet!«, jubelten Muba und Leka unisono.
    Der Chef der Moskauer Chwanen-Gemeinde quittierte die Erleichterung der Übeltäter mit einem mürrischen Blick und beschloss, dass ein wenig Wasser in den Wein nicht schaden könne.
    »Diese Schande kann nur mit Blut getilgt werden. Ich hoffe nicht, dass es eures sein wird.«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    Fet blies die Backen auf. »Ihr habt euch wirklich den dümmsten Zeitpunkt für diesen Fauxpas ausgesucht. «
    »Stimmt es, dass Franz de Geer verhaftet wurde?«, erkundigte sich Muba.
    »Nicht verhaftet. Er wurde bis zum Abschluss der Ermittlungen von seinem Posten entbunden.«
    »Und was wirft man ihm vor?«
    »Damit halten die Ritter hinter dem Berg.«
    »Der Orden fordert Santiagos Auslieferung«, warf Leka ein.
    »Da braut sich irgendwas zusammen«, orakelte Fet und seufzte. »Der Orden hat sich bereits erkundigt, wie viele Chamäleon-Marschälle ich aufbieten kann, falls es ernsthaften Ärger geben sollte.«
     
     
    Moskauer Polizeipräsidium
Moskau, Petrowka-Straße
Samstag, 30. September, 09:52 Uhr
     
    »Kornilow, das geht nun wirklich zu weit! Ich hatte mich auf dich verlassen! Hast du gehört, was mit Waliko passiert ist?« Kacha Gori war außer sich. »Chamberlain hat sie doch nicht mehr alle! Ich warne dich …«
    »Du kannst deiner Frau drohen, aber nicht mir!«, fuhr Kornilow dem Banditen über den Mund.
    Gori verstummte verdutzt.
    »Also pass auf: Was ich

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