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Die Hexenfalle

Die Hexenfalle

Titel: Die Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Emmas Blick vereiste, und die Lautstärke, mit der
Mrs. Robins die Luft einzog, glich einem mittleren Orkan. Ich schloß die Augen
und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Aber Iris kam jetzt erst auf
Touren.
    »Sind alle beim Fernsehen so
unersättlich ?« erkundigte sie sich interessiert.
    »Entschuldigung.« Elaine schob
ihren Stuhl zurück und verließ schnell die Küche.
    »Ich glaube, es ist Zeit für
meinen Spaziergang«, sagte Tante Emma viel zu heiter.
    »Und ich muß die Betten
machen«, stieß Mrs. Robins hervor.
    Fünf Sekunden später waren nur
noch wir beide in der Küche. Iris verspeiste den Rest ihres letzten
Pfannkuchens, seufzte zufrieden auf und goß sich eine neue Tasse Kaffee ein.
»Es ist verblüffend, wie die bloße Erwähnung von Sex die drei in Panik
versetzt. Die arme Elaine schien geradezu verstört bei der Vorstellung, daß wir
miteinander geschlafen haben .«
    »Du bist ein Mistaas«, sagte
ich.
    Sie blickte mich mit funkelnden
Augen an. » Heute nacht hast
du gesagt, ich sei eine Hexe. Hüte deine Zunge, Larry Baker, oder ich schnalze
nicht mehr für dich .«
    »Engsted kommt wegen Elaine«,
sagte ich, um das Thema zu wechseln. »Ich habe ihm von dem Hexenquatsch
erzählt, den mir Elaine mit Tante Emmas Unterstützung aufgetischt hat, und er
meint, die Sache könnte ernst werden .«
    »Glaubst du«, sie blinzelte
heftig, »daß es wirklich Hexen bei uns gibt ?«
    »Ich meine«, brummte ich, »daß
Engsted sich als Psychiater fragt, bis zu welchem Grade Elaine von Tante Emmas
närrischem Gerede bereits angesteckt worden ist .«
    »Tante Emma ist tatsächlich ein
Problem«, räumte sie ein. »Aber ich bin überzeugt, daß Elaine den ganzen
Hokuspokus nicht ernst nimmt. Meine kleine Schwester ist zwar eine Nervensäge,
aber keine Psychopathin .«
    »Warum soll sich Engsted davon
nicht überzeugen ?«
    »Ja, warum nicht?« Sie zuckte
die Schultern. »Bei einem Seelendoktor in der Praxis müßte sie für eine Stunde
auf der Couch fünfzig Dollar blechen, und das ganz ohne Sex .« Sie trank ihren Kaffee aus und erhob sich. »Ich habe noch allerhand zu tun.
Kannst du die Zeit, bis Steve kommt, allein totschlagen ?«
    »Natürlich.« Ich nickte.
    Wenige Sekunden später trat ich
vor die Haustür. Es war ein herrlicher Tag, die Bäume prangten in sattem Grün,
und der bläulich glitzernde See wirkte fast einladend. Mein nächtliches
Erlebnis mit Iris schien mir auf einmal völlig unwirklich. Ich entschloß mich
zu einem kleinen Spaziergang und setzte mich ganz automatisch in Richtung auf
den See in Bewegung. Nachdem ich etwa fünf Minuten gegangen war, hörte ich ein
Rascheln neben mir, und Tante Emmas Kopf tauchte hinter einem großen Busch auf.
    »Mr. Baker...« Sie entblößte
kurz das große gelbe Pferdegebiß . »Ich muß mit Ihnen
reden .«
    »Bitte«, sagte ich zögernd.
»Schießen Sie los .«
    »Wessen Idee war es, daß uns
Mr. Engsted heute plötzlich besucht ?«
    »Seine eigene«, erwiderte ich.
    »Sind Sie sicher, daß nicht
Iris ihn dazu bewogen hat ?«
    »Wir haben uns gestern auf der
Party unterhalten«, sagte ich wahrheitsgemäß, »und da meinte er, daß Elaines
Phantasie durch den Gedanken an Hexerei möglicherweise negativ beeinflußt
werden könnte .« Ich wählte meine Worte besonders
vorsichtig. »Deshalb wollte er ihr einen Besuch abstatten und sich von ihrem
Wohlbefinden überzeugen .«
    »Ich würde es Iris nämlich
durchaus zutrauen«, Tante Emma nickte heftig, »daß sie ihren Psychiater-Freund
dazu bringt, Elaine irgendeine Behandlung einzureden und sie dann in ein
Sanatorium zu sperren .«
    »Daran hat sie ganz sicher
nicht im Traum gedacht .«
    »Ich hoffe sehr, daß Sie recht
haben, Mr. Baker .« Ihr fünffaches Kinn bebte
zweifelnd. »Ich möchte nicht unverschämt wirken, aber glauben Sie wirklich, daß
Ihre Meinung über Iris nicht — nun —«, sie war einen Moment lang verlegen,
»durch Ihre Beziehungen zu ihr beeinflußt ist ?« Sie
blinzelte entschuldigend. »Dies ist ein höchst geschmackloses Thema, Mr. Baker,
aber Iris hat heute deutlich zu verstehen gegeben, daß sie mit Ihnen...«
    »Das hat meine Meinung über
Iris durchaus nicht geändert«, versicherte ich ihr. »Ich glaube nicht, daß Sie
hinter Engsteds Besuch irgendwelche finsteren Motive
zu vermuten brauchen .«
    »Ich danke Ihnen .« Sie seufzte hörbar. »Das ist wirklich eine Erleichterung
für mich. Sie sind noch immer der einzige, dem ich vertrauen kann, wissen Sie
das? Wenn Sie nicht

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