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Die Hexenfalle

Die Hexenfalle

Titel: Die Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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als er noch Sarah besuchen
kam. Seien Sie bloß vorsichtig, daß es Sie nicht auch noch erwischt. Ich spüre
förmlich, wie sich das Unheil um Iris herum ausbreitet, aber ich bin nur eine
alte Frau, die ihr nicht viel helfen kann .«
    »Vielleicht bilden Sie sich das
alles nur ein ?« sagte ich, nur um überhaupt etwas zu
erwidern.
    Ihr Blick trübte sich, während
sie langsam den Kopf schüttelte. »Sarah hatte unrecht«, sagte sie flüsternd,
als spräche sie zu sich selbst. »Sie hätte Emma wegbringen lassen sollen,
solange noch Zeit dazu war. Aber Sarah war dafür zu weichherzig. Alles Geld war
ihr zugefallen, weil die Familie wußte, daß Emma diese Anlage hatte, und
deshalb fühlte sich Sarah wohl noch stärker verantwortlich .«
    »Das Geld ?« wiederholte ich mechanisch.
    »Sarah hat mit ihrem Testament
das Beste versucht. Iris bekam das Haus und eine kleine Rente, unter der
Bedingung, sich um Tante Emma zu kümmern und mir zu gestatten, so lange
hierzubleiben, wie ich will. Das Geld erbt Iris erst nach Emmas Tod und später
dann Elaine, sofern sie ihre Schwester überlebt. Es wird von einem Treuhänder
verwaltet und muß jetzt schon ein beachtliches Vermögen sein. Sarah hat das
Kapital nie angetastet und hielt auch nichts davon, die beiden Mädchen zu
verwöhnen. >Die beiden sollen ruhig auf eigenen Füßen stehen<, pflegte
sie zu sagen, >und den Wert des Geldes schätzenlernen .< « Sie hielt plötzlich inne und hob den Kopf. »Ich rede
zuviel. Das geht mich alles gar nichts an, werden Sie denken, und Sie haben
recht damit. Aber ich bin so altmodisch zu glauben, daß ein Mann, der mit einem
Mädchen so weit gegangen ist, auch so etwas wie Verantwortung für sie hat.
Sofern er überhaupt ein Mann ist .«
    »Ihre letzten Worte an mich
waren doch, daß ich verschwinden solle«, erwiderte ich.
    »Aber Sie haben es nicht getan .« Ihre Stimme klang beinahe selbstgefällig. »Das beweist,
Iris ist Ihnen nicht gleichgültig .«
    Sie nahm, sichtlich befriedigt
mit ihrer Analyse meiner Gefühle, das Tablett auf und trug es hinaus. Engsted
prallte auf der Schwelle fast mit ihr zusammen, und ich hörte ihr verächtliches
Schnauben, als sie zur Seite trat, um ihm auszuweichen. Nachdem er eingetreten
war, schloß er die Tür hinter sich.
    »Ich möchte nicht, daß der
>Feind da drin< ausgerechnet jetzt neugierig wird«, sagte er leise.
»Lassen wir sie erst in ihre Küche zurückkehren, bevor wir hinaufgehen .«
    »War das Experiment ein Erfolg ?« fragte ich.
    »Sie ist noch immer unter
Hypnose .« Er schluckte trocken. »Ich möchte, daß Sie
das selber hören, Larry, denn ich weiß, daß ich es, wenn es mir jemand anderer
erzählte, nicht glauben würde .«

9
     
    Das Zimmer war klein und wirkte
mit seinen Chintzmöbeln sehr weiblich. Elaine lag auf dem Bett, dessen
dunkelblaue Decke das leuchtende Rosa ihrer Bluse und die Farben ihres
gemusterten Rockes wirkungsvoll unterstrich. Nach der Verwüstung, die das
nächtliche Bad mit ihren rosa Haaren angerichtet hatte, mußte sie den Vormittag
über sehr fleißig gewesen sein, denn sie prangten jetzt in einem
Kastanienbraun, das ihr bedeutend besser stand. Sie hatte die Hände unter der
Brust gefaltet und die Augen geschlossen und sah aus, als schlummere sie
friedlich.
    »Ist sie wirklich noch
hypnotisiert ?« fragte ich flüsternd.
    »Natürlich«, sagte Engsted in
normaler Lautstärke. »Sie brauchen nicht zu flüstern, sie hört Sie nicht. Ich
lasse sie noch einmal beginnen. Falls Ihnen irgendwelche Fragen einfallen,
Larry, werde ich sie ihr stellen .«
    »Okay.«
    Er trat ans Bett und legte
Elaine die Hand auf die Stirn. »Jetzt sind Sie ausgeruht und fühlen sich viel
besser«, sagte er beruhigend. »Sie hören den Ton meiner Stimme und können mir
meine Fragen wahrheitsgemäß beantworten, weil Sie wissen, daß ich Ihr Freund
bin, nicht wahr ?«
    »Ja«, erwiderte sie leise.
    » Gestern abend sind Larry und Iris ausgegangen. Was taten Sie ?«
    »Ich habe eine Zeitlang
ferngesehen, dann wurde es mir zu langweilig, und ich ging ins Bett .«
    »Um wieviel Uhr war das ?«
    »Gegen
halb elf.«
    »Haben
Sie gut geschlafen ?«
    Sie
zögerte einen Augenblick. »Ich habe schlecht geträumt. Ich hatte Angst, etwas
Schreckliches würde passieren, aber ich wußte nicht, was .«
    »Und
dann?«
    »Die
Glocke läutete .« Es kam widerstrebend. »Da wußte ich,
daß ich aufstehen mußte, weil Tante Sarah mich rief .«
    »Woher
wußten Sie, daß es Tante Sarah war

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