Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hexenfalle

Die Hexenfalle

Titel: Die Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
warf ihre schmutzigen
Gartenhandschuhe hinaus. »Diese lästigen Dinger werde ich in Zukunft nicht mehr
brauchen .« Sie zog die Tür wieder zu und lächelte.
»Dies ist unsere Nacht des Schreckens, Mr. Baker, in der wir den Bösen um jeden
Preis bekämpfen müssen. Merkwürdigerweise fühle ich mich bei fortschreitender
Tageszeit immer ruhiger. Ich habe mein Bestes getan und kann nur noch abwarten .« Die Worte entströmten ihr wie ein langsam, aber
unaufhaltsam dahinrollender Fluß. Sie war der Mississippi des gesprochenen
Wortes, dachte ich hilflos. »Wenn der Morgen graut, werden die Hexen
triumphieren oder vernichtet sein. Aber, wie auch immer, Mr. Baker, wir haben
einen guten Kampf gekämpft, und mehr kann keiner von uns verlangen.«
    Sie
reckte mit blitzenden Augen den Kopf und marschierte an mir vorbei. Vor der
Treppe verhielt sie den Schritt und blickte zu mir zurück.
    »Wissen
Sie zufälligerweise, was Mrs. Robins zum Abendessen vorbereitet hat, Mr. Baker ?«
    »Leider
nein.«
    »Die
körperliche Anstrengung hat mich nämlich ziemlich hungrig gemacht. Ich hatte
schon gehofft, es gäbe vielleicht Kassler Rippenspeer. Nun ja...« Sie seufzte
leise und stieg die Treppe hinauf.
    Ich öffnete die Verandatür einen Spalt breit und
horchte. Etwa fünf Minuten später hörte ich einen schnellen Wagen den
Schotterweg herauffahren. Jetzt mußte ich etwas Taktik anwenden, deshalb schloß
ich die Tür und ging schnell zur Küche. Mrs. Robins wandte sich von ihrem
Kochherd um und schniefte bei meinem Anblick in einer Art automatischem Reflex.
    »Sie
sind immer noch hier .« Das war eine Feststellung.
    »Ich
dachte, ich könnte vielleicht eine Tasse Kaffee haben ?« sagte ich höflich.
    »Setzen
Sie sich .« Sie wies mit dem Kopf auf den großen Tisch.
»Ich mache Ihnen gleich einen .« Sie begann mit
unnötigem Geräuschaufwand zu hantieren. »Ist Iris schon zurück ?«
    »Nicht
daß ich wüßte«, log ich.
    »Sie
wird nicht lange auf sich warten lassen. Ist immer schon sehr aufbrausend
gewesen, das Mädchen, aber es hält nicht lange vor. Ah!« Sie hob den Kopf, weil
draußen eine Autotür zugeschlagen wurde. »Da ist sie ja schon .«
    Wenig
später trat Iris in die Küche und musterte mich verächtlich. »Hab’ ich mir doch
gleich gedacht, daß du noch hiersein würdest. Deshalb
habe ich auch Alec Wendover mitgebracht, um dich rauszuschmeißen .«
    »Sie
lassen ihn dort, wo er ist«, warf die Haushälterin in scharfem Ton dazwischen.
»Das Problem mit Ihnen ist, daß Sie sich immer ins eigene Fleisch schneiden.
Seit jeher.« Sie schniefte geräuschvoll. »Er ist nur hiergeblieben, weil ich
ihn ausdrücklich darum gebeten habe .«
    »Sie
haben was ?« Iris starrte sie ungläubig an und kicherte
dann maliziös. »Ich dachte, darüber seien Sie allmählich hinaus !«
    Auf
Mrs. Robins Wangen brannten zwei rote Flecken. »Ich bin nicht bereit, mir Ihre
verwerflichen Anspielungen gefallen zu lassen, Iris Langdon !«
    »Dann
kümmern Sie sich gefälligst um Ihre eigenen Angelegenheiten«, zischte Iris
zurück. »Ich will ihn hier weghaben, und er verschwindet auch. Alec!«
    »Dann
gehe ich ebenfalls .« Die Haushälterin nahm eine
massive Bratpfanne in die Rechte und trat auf die Blondine zu. »Aber wir
weichen nicht sang- und klanglos .«
    Iris
blieb der Mund offen. Dann blickte sie mich an. »Was hast du bloß mit ihr
gemacht ?« Ihre Stimme bebte vor Vergnügen. »Ihr in den
Po gekniffen ?«
    Wendover
kam in die Küche, ein selbstgefälliges Grinsen auf dem geröteten Gesicht. Er
steckte wieder von Kopf bis Fuß in Tweed, und sein dicker, schwarzer
Schnurrbart zitterte erwartungsfroh.
    »Sie
wollen doch wohl nicht schon wieder k. o. gehen, nicht wahr, Baker ?« bellte er. »Sie haben gehört, was die Dame gesagt hat.
Verschwinden Sie, bevor ich Sie an die Luft befördere .«
    »Vergessen
Sie mich dabei nicht, Mr. Wendover«, stieß Mrs. Robins hervor, während sie sich
ihm näherte. »Wenn Sie Mr. Baker hinauswerfen wollen, müssen Sie mich ebenfalls
vor die Tür setzen .« Sie schwang die Bratpfanne
versuchsweise durch die Luft und packte sie dann sicherheitshalber mit beiden
Händen.
    »Was?«
Wendover blinzelte verständnislos zu Iris hinüber. »Ist sie übergeschnappt ?«
    Iris
zuckte die Schultern. »Wundern würde es mich nicht. Schmeiß sie beide raus,
Alec .« Sie lehnte sich, die Arme unterm üppigen Busen
verschränkt, gegen die Wand und gab sich ganz als interessierte, jedoch nicht
persönlich betroffene

Weitere Kostenlose Bücher