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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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schmecken?«
    »Nein.«
    »Wenn also Mr. St. Bride Miss Duncan eine geöffnete Limodose gereicht hätte, in der sich die Droge bereits befand, wäre daher denkbar, daß sie von der Limo getrunken hat, ohne zu merken, daß sie eine illegale Substanz zu sich nimmt?«
    »Vermutlich.«
    Matt nickte nachdenklich. »Dr. Chu, ist Ihnen Rohypnol ein Begriff?«
    »Ja.«
    »Können Sie für die Unkundigen unter uns erklären, worum es sich dabei handelt?«
    »Es ist ein Medikament, das auch als Vergewaltigungsdroge bezeichnet wird«, erwiderte Chu. »In den letzten Jahren hat es Fälle gegeben, in denen Männer die Substanz den Frauen, mit denen sie verabredet waren, heimlich ins Getränk gegeben haben; sobald die Frauen das Bewußtsein verloren hatten, wurden sie vergewaltigt.«
    »Was ist das Erschreckende an Rohypnol?«
    »Es ist geruchs- und geschmacklos. Die Opfer merken in der Regel nicht, daß sie es eingenommen haben, bevor es zu spät ist. Und es läßt sich auch nicht durch eine toxikologische Analyse nachweisen, wie sie routinemäßig im Krankenhaus durchgeführt wird.«
    »Treffen die genannten Eigenschaften auch auf Atropin zu?«
    »Wenn Sie so wollen«, sagte Chu. »Ja.«
    Der Kampf gegen das Haldol, das ihr verschrieben worden war, war aussichtslos. Sobald Meg die Augen zufielen, war sie wieder dort: Der Wald schwamm, als wären sie alle unter Wasser getaucht worden, und grelle rosa Lichtblitze wirbelten auf sie zu wie Wesen aus einem Videospiel. Megs Kopf fühlte sich so leicht an wie ein Ballon, und jedesmal, wenn sie den Mund öffnete, kamen die verrücktesten Töne heraus … keine Worte oder überhaupt ihre Stimme .
    »Kommt her, kommt her«, sagte Gilly und winkte sie herüber, damit sie dem glücklichen Paar gratulierten. Whitney taumelte hin, aber Chelsea war zu sehr damit beschäftigt, Sterne aus der Luft zu pflücken. »Meggie, du auch«, befahl Gilly, und Megs Verräterbeine trugen sie dorthin .
    Matt Houlihan hatte das beste Entlastungsargument zunichte gemacht, das Jacks Anwalt bisher vorgebracht hatte. Addie war völlig aufgewühlt, und ihre Hand zitterte, so daß der Kaffee, den sie sich am Automaten im Untergeschoß des Gerichtsgebäudes gezogen hatte, auf ihren Rock und den Boden schwappte. »Mist«, rief sie und bückte sich, um die Schweinerei aufzuwischen, bevor ihr klar wurde, daß sie nicht einmal ein Taschentuch hatte.
    »Ich mach das schon.«
    Ein Paar blitzblanke, schwarze Schuhe traten in Addies Gesichtsfeld. Dann ging Wes Courtemanche in die Hocke und fing an, die Kaffeelache mit seinem Taschentuch aufzuwischen.
    Addies Wangen röteten sich. Sie hatte keinen Grund, verlegen zu sein, aber sie war es. »Danke«, sagte sie kühl und nahm ihm das Taschentuch ab, um den Rest zu erledigen.
    »Addie«, sagte er und berührte sie am Handgelenk.
    Es dauerte einen Moment, bis sie den Mut hatte aufzublicken. »Es tut mir leid«, murmelte Wes. »Ich hatte ja keine Ahnung, daß es soweit kommen würde. Und … na ja, ich wollte dich auch nicht da hineinziehen.«
    »Hast du auch nicht, Wes. Das hab ich ganz allein gemacht.« Nervös knüllte sie das Taschentuch zu einem Ball. »Ich wasch es und geb es dir dann zurück.«
    »Nein.« Er nahm es ihr aus der Hand. »Es gab mal eine Zeit, da hätte ich mir nichts lieber gewünscht, als so ein Angebot aus deinem Mund zu hören, aber die Wahrheit ist, Addie, es sollte einfach nicht sein, daß du meine Wäsche machst.«
    Addie betrachtete seine ernsten Augen, den kräftigen Körper, spürte seine unerschütterliche Loyalität. »Wes, irgendwann findest du eine Frau, die es kaum erwarten kann, ihre Wäsche mit deiner zu waschen.« Sie biß sich auf die Lippen und fügte dann hinzu. »Es tut mir leid, daß ich es nicht bin.«
    Wes schüttelte den Kopf, lächelte sie dann mit einem Hauch des Bedauerns an. »Und mir erst«, sagte er und half ihr hoch.
    Jack stand am Fenster des kleinen Besprechungsraumes. »Sagt Ihnen der Name Boris Yetzemeloff was?« fragte er Jordan.
    »Nein.«
    »Der hat in den vierziger Jahren in Mexiko achtzehn Frauen vergewaltigt. Dafür hat er lebenslänglich gekriegt. Nach zwanzig Jahren hatte er einen Herzinfarkt und war bereits für tot erklärt worden, bis er zwanzig Minuten später wiederbelebt wurde.« Jack blickte seinen Anwalt an. »Danach haben sie ihn entlassen. Mit der Begründung, er habe seine lebenslange Strafe schließlich verbüßt.«
    Jordan kniff sich in den Nasenrücken. »Mit solchen Anekdötchen kann ich leider

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