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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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innerlich summen«, stimmte Meg zu.
    »Vielleicht hat’s daran gelegen, daß wir es nicht für uns selbst gemacht haben.« Whitney sprach langsam. »Wenn wir einen Geld- oder Liebeszauber gewirkt haben, wollten wir uns verändern, uns helfen. Diesmal haben wir die ganze Energie zu Mr. Hollings geschickt.«
    Chelsea runzelte die Stirn. »Aber wenn wir die Energie weggeschickt haben, wieso hat es sich dann im Kreis so kraftvoll angefühlt?«
    »Weil es mehr Kraft erfordert, das Leben von jemand anderem zu verändern als das eigene«, erwiderte Gillian.
    »Und falls es funktioniert –«, sagte Whitney.
    » Wenn es funktioniert.«
    » Wenn es funktioniert … dann hat er es sich sowieso schon lange gewünscht.« Whitney blickte auf den Altar, auf die qualmende Kerze. »Eine wahre Hexe kann auch für jemand anderen Zauber wirken.«
    »Eine wahre Hexe kann auch jemand anderen verzaubern.« Gillian hob den Finger, der braun von Zimt war, und pustete darauf, so daß ein Zimtwölkchen die Luft vor ihr trübte. »Und wenn wir Mr. Hollings nicht geheilt haben? Wenn wir ihn kränker gemacht haben?«
    Chelseas Augen wurden größer. »Du weißt, das geht gegen unser Hexenkredo, den Wiccan Read, Gilly. Was immer man tut, wird einem dreifach vergolten.«
    »Na gut. Mr. Hollings ist ein blödes Beispiel. Aber wenn es beim Wicca darum geht, das Gleichgewicht der Natur zu bewahren, wieso können wir dann dafür keinen Zauber einsetzen?«
    Whitney blickte Gillian an. »Ich versteh nicht, was du meinst.«
    Meg beugte sich vor. »Sie meint, wenn wir Leuten helfen, die anderen geholfen haben, ist es doch folgerichtig, Leuten zu schaden, die anderen geschadet haben. Richtig?«
    Gillian nickte. »Und zwar so, daß sie nicht wissen, wem sie es zu verdanken haben.« Ihre Stimme glitt über die Vorbehalte der anderen hinweg, wurde weicher. »Überlegt doch mal, wie mächtig ihr euch heute abend gefühlt habt, weil ihr jemanden geheilt habt. Und dann stellt euch vor, wie mächtig ihr euch fühlen würdet, wenn ihr das Leben von jemandem zerstören könntet.«
    »Hailey McCourt«, flüsterte Meg.
    Gillian drehte sich zu ihr um. »Kein schlechter Anfang.«
    »Wo hast du gesteckt?« fragte Addie, als Jack den »Diner« betrat.
    »Draußen.«
    Es waren keine Gäste da, in der Küche war es ruhig. ›Jeopardy!‹ lief im Fernsehen oben an der Wand, der Ton war leise gestellt. Jack zog sich die Jacke aus, um bei den Vorbereitungen für den nächsten Tag zu helfen.
    »Tja, es behagt mir zwar gar nicht, dich darauf hinweisen zu müssen, aber du kannst nicht so einfach ohne eine Erklärung während der Arbeit verschwinden. Oder bist du vielleicht deshalb aus deinem Lehrerjob geflogen?«
    Er starrte gebannt auf den Bildschirm über ihrer linken Schulter.
    Das Metall, aus dem der Kern eines Vierteldollar hergestellt wird.
    Was ist Zink? dachte Jack. »Tut mir leid«, sagte er.
    »Das sollte es auch. Ich hätte dich heute abend hier gebraucht. Mag sein, daß ich nicht viel zahle, aber –«
    Die Glocken über der Eingangstür klingelten. Addie blickte Jack aus zusammengekniffenen Augen an, vorwurfsvoll, weil er vergessen hatte abzuschließen. Wes Courtemanche kam in Uniform herein. »Kaffee, Addie?«
    »Tut mir leid, Wes. Ich hab gerade die Kannen ausgespült.«
    »Ich habe eine wunderbare Kaffeemaschine in meiner Küche.«
    Jack tauchte den Mop in den Eimer und stieß ihn versehentlich um. Ein kleiner See breitete sich zwischen Wes’ Füßen aus. »Tut mir leid«, murmelte Jack und machte sich eilig daran, das Wasser aufzuwischen.
    »Selbst wenn ich nicht hundemüde wäre, könnte ich nicht. Chloe ist hinten eingeschlafen, und ich muß sie nach Hause bringen.«
    Wes wußte nicht, was er sagen sollte. »Chloe«, wiederholte er.
    »Ja.«
    »Weißt du, ich hab mir schon öfters einen Korb eingehandelt, Addie, aber noch nie wegen eines Geistes.«
    Das geht dich gar nichts an , dachte Jack immer wieder. Er schob den Mop in gleichmäßigem Rhythmus über die schwarzweißen Fliesen.
    Die letzte Überlebende der Brontë-Schwestern .
    »Ach, komm schon, Addie.«
    Nicht Emily .
    »Nein, Wes. Ich kann nicht.«
    Nicht Anne .
    Aus den Augenwinkeln sah Jack, wie Courtemanche die Hand nach ihr ausstreckte, wie Addie zurückwich.
    Wer ist Charlotte?
    Er ließ den Mop fallen und stellte sich zwischen Addie und Wes, drängte den Polizisten gegen die Wand. »Sie will nirgendwo mit Ihnen hingehen.«
    »Jack, laß das!«
    Wes stieß Jack zu Boden. »Dafür könnte ich

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