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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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was ich brauche; Sie besorgen es. Und wenn ich sage, Sie sprechen mit Addie Peabody, dann machen Sie das, auch wenn Sie dafür Ihren Donut weglegen und Ihren Hintern aus Ihrem Schreibtischstuhl hieven müssen.«
    »Ich muß die Beweismittel zum Labor in Concord bringen. Dann muß ich drei Mädchen vernehmen. Von ein paar anderen Dingen ganz zu schweigen. Falls ich es nicht erwähnt habe, ich bin Detective bei der Polizei von Salem Falls, und noch dazu der einzige.«
    »Tut mir leid, daß im Budget für eure Dienststelle kein Geld für einen Laufburschen vorgesehen ist. Aber wie auch immer, Sie sind der einzige, der diese Addie befragen kann.«
    »Das können Sie auch«, entgegnete Charlie. »Ihnen gegenüber ist sie wahrscheinlich sogar gesprächsbereiter, da nicht Sie ihren Freund verhaftet haben.«
    Matt wußte, daß Addie Peabody mit ihm sprechen würde. Alle sprachen mit ihm, auch wenn sie sich zuvor gesträubt hatten. Er stellte eine Frage, und es sprudelte nur so aus ihnen heraus. Das Problem bei Addie war allerdings, daß sie Matt unter vier Augen etwas anderes erzählen könnte als später im Zeugenstand. »Sie ist nicht kalkulierbar, Charlie. Wenn sie uns im Prozeß eine andere Geschichte auftischt, kann ich mich nicht selbst als Zeugen aufrufen, um ihre Glaubwürdigkeit anzuzweifeln.«
    »Sie wird nicht lügen.«
    »Das weiß man nie«, sagte Matt. »Die Verhaftung ihres Freundes könnte bei ihr einen Schock ausgelöst haben. Das wäre durchaus verständlich. Oder sie könnte mit der Anklagevertretung Mata Hari spielen und ihren Freund am Ende rausboxen. Sie ist genau die Sorte Zeugin, die mir vor einem Prozeß schlaflose Nächte bereitet.«
    »Hören Sie, ich kenne Addie schon seit meiner Kindheit.« Charlie hörte sich an, als würde er die Worte nur mit Mühe herausbringen. »Sie gehört zu den Menschen, die sich einer beschissenen Situation stellen, statt die Augen davor zu verschließen. Wenn Sie unbedingt wollen, nehmen Sie Wes Courtemanche mit; dann haben Sie jemanden, den Sie in den Zeugenstand rufen können, wenn Sie Addies Glaubwürdigkeit anfechten müssen. So, sind wir jetzt fertig? Oder muß ich mir noch einen Vortrag anhören, bevor ich endlich Ihre Beweismittel aus dem Kühlschrank holen kann?«
    »Machen Sie sich auf die Socken«, knurrte Matt und knallte den Hörer auf die Gabel.
    Sie hatte zwei linke Hände, seit sie am Morgen den »Diner« betreten hatte – sie hatte drei Gläser zerbrochen, einen Teller Pfannkuchen fallen lassen, einem Gast Kaffee über die Zeitung geschüttet. »Addie«, sagte ihr Vater, der ihr eine Hand auf die Schulter legte, und beinahe wäre ihr das gesamte Tablett aus den Händen gerutscht. »Ich finde, du solltest Darla rufen.«
    Ohne zu antworten, rauschte sie in die Küche, Roy hinterdrein. »Gepriesen sei Gott«, sagte Delilah. »Ich hoffe, du bist da, um zu spülen.« Sie deutete mit einem Nicken auf den Berg schmutziges Geschirr.
    Addie legte Delilah eine Bestellung hin. »Leider keine Zeit.«
    Die Köchin nahm den Zettel und machte eine finstere Miene. »Na schön, Schätzchen, du kriegst deine Frittata, aber du mußt sie auf einem dreckigen Teller servieren.«
    »Ach, Delilah, von mir aus kannst du sie auch in einem Schuh rausbringen.«
    Addie klammerte sich an einen letzten Rest Selbstbeherrschung. Sie hatte gehofft, die Arbeit würde sie ablenken wie damals bei Chloe. Aber sie hatte nur einen Gedanken: Jack war nicht mehr da.
    »Addie«, sagte ihr Vater, »du bist ja völlig am Ende. Geh doch nach oben und leg dich ein Weilchen hin.«
    »Aber vorher besorgst du bitte noch jemanden für den Abwasch«, brummte Delilah.
    Das brachte das Faß zum Überlaufen. Tränen schossen Addie in die Augen, als sie ihre Schürze abband und auf den Küchenboden schleuderte. »Ich hab seit drei Nächten kein Auge zugetan. Meinst du, ich weiß nicht, daß wir jemanden für die Küche brauchen? Ein Mann, den ich … von dem ich gedacht habe, daß ich ihn lieben könnte, ist vor meinen Augen verhaftet worden, weil er ein Mädchen vergewaltigt haben soll. Und ich kann euch nicht sagen, ob er es getan hat oder nicht. Es ist mir im Moment schnuppe, ob wir in schmutzigem Geschirr ersticken. Ich versuche wirklich, es allen hier recht zu machen. Verdammt noch mal, was wollt ihr denn noch?!«
    Die Stimme, die antwortete, kam überraschend und war leise und kühl. »Na ja«, sagte Matt Houlihan, der hinter Wes stand. »Zunächst mal eine kleine Unterhaltung.«
    Houlihan wirkte

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