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Die Hexenköchin: Historischer Roman (German Edition)

Die Hexenköchin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Hexenköchin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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uns.“
„Oh, Schreck“, entfuhr es mir.
Doch ich riss mich zusammen, schob mir das Haar weitmöglichst links in die Stirn und lehnte mich scheinbar gelangweilt zurück. Bald erkannte auch ich die Soldaten, ein Offizier in schmucker Uniform und zwei Landsknechte mit Säbeln und diesen neuen, gefährlichen Feuerwaffen. Bei uns angelangt, machten sie Halt, und der Offizier sprach meinen Ritter an: „Ich muss Euch und das verehrte Fräulein bitten, mir nach Nordhausen zu folgen. Eine reine Formsache, die Ratsherren haben lediglich einige Fragen an Euch.“
„Wir können Euch nur innerhalb der Karawane folgen“, gab Ritter von Aue zurück, „ein Ausscheren verbietet die Straßenordnung.“
Diese Vorschrift musste der Offizier akzeptieren und schickte einen seiner Soldaten vor zum Karawanenführer, um den Zug wieder in Bewegung setzen zu lassen.
Wie wir dann wieder über die Straße zockelten, ritt der Offizier mit seinen zwei Mannen dicht neben uns her. Wobei ihm anzumerken war, mit welchem sich steigernden Widerwillen er unseren langweiligen Trott einhielt. Bis er schließlich Ritter von Aue seine geänderte Meinung wissen ließ: „So geht das nicht. Ich galoppiere mit meinen Männern zum Rathaus und melde Euch an. Kann ich mich auf Euer dortiges Erscheinen verlassen?“
„Mein Wort darauf“, versprach Ritter von Aue, wobei mich ein fast unmerkliches Aufblitzen in seinem Blick irritierte.
Der Offizier nickte den Landsknechten zu, stieß seinem Pferd die Hacken in die Flanken, und im nächsten Moment sprengten die drei an unserem langen Tross vorbei auf Nordhausen zu, ohne Rücksicht auf die anderen Passanten, die schützend den Arm gegen den von den Pferdehufen aufspritzenden Straßendreck vors Gesicht halten mussten.
Nach kurzer Zeit erschien einer der Zugbewacher bei uns, um sich besorgt zu erkundigen, ob uns Schwierigkeiten bevorstünden. Ritter von Aue sagte ihm nur, wir müssten baldmöglichst eine Wegabkürzung einschlagen, um noch vor dem Zug Nordhausen zu erreichen.
„Geht in Ordnung“, stimmte er zu und wünschte uns: „Dann viel Glück!“
Der Bewacher hatte sich kaum von uns entfernt, als Ritter von Aue die hinter uns herfahrenden Männer schon mit einem Handzeichen anzuhalten bat. Deren Rösser standen im nächsten Moment still, wonach der Ritter unsere Kutsche nach rechts auf eine Kuhweide lenkte, mir mit wieder aufblitzenden Augen: „Gut festhalten!“, zurief und unsere Rappen in Trab versetzte.
In unverändertem Tempo und geschickt die Kuhherden umfahrend, strebten wir auf einen fern gelegenen Wald zu, weshalb sich die Holpertour noch eine beträchtliche Weile hinzog. Und meine angezügelte Reike trabte tapfer mit.
Endlich in dem angestrebten Wald auf einen gut befahrbaren Weg gelangt, hielt Ritter von Aue an, trat zu mir und half mir, auszusteigen.
„Das war eine Glanzleistung“, lobte ich ihn für die gelungene Flucht, worauf er mich drängte:
„Ihr müsst weiter fliehen, Fräulein, ohne mich.“
„Wieso ohne Euch? Wohin?“
„Auf diesem Waldweg bleiben, er führt strikt nach Osten. Wenn Ihr geschwind vorankommt, erreicht Ihr bis zum Abend den benachbarten Gau und seid gerettet. Ich sorge für Euren Vorsprung, indem ich zur rechten Zeit im Nordhauser Rathaus eintreffe. Ihr aber fahrt ab morgen weiter in Richtung Osten bis Sangerhausen. Und wenn Ihr Euch dann nördlich der Stadt aufhaltet, werde ich Euch bald finden. Stellt Ihr mir Eure Stute zur Verfügung?“
Nach kurzem Zaudern stimmte ich zu. Sein Plan war zwar klug durchdacht, und doch stimmte etwas nicht, es bestand keine Notwendigkeit für ihn, nach Nordhausen zu reiten, weshalb ich ihn von seinem Vorhaben abzubringen versuchte: „Warum dieser Umstand, kommt doch gleich mit.“
Er nuschelte ein kurzes „Nein“ und sattelte Reike.
„Ritter von Aue, Ihr wisst, welche Gefahr in diesem Rathaus auf Euch lauert, kommt besser mit mir.“
Dem hielt er entgegen: „Und Ihr wisst, dass ich mein Wort gegeben habe, dort zu erscheinen. Außerdem braucht Ihr diesen Vorsprung.“
Alles Vorwände, erkannte ich, doch da seine Augen inzwischen fanatisch funkelten, sah ich ein, dass jetzt jedes vernünftige Argument Verschwendung wäre, selbst seine Stimme vibrierte ja vor Enthusiasmus, als er mir weitere Anweisungen erteilte: „Vergesst nicht, die Rösser weiden zu lassen. Übernachten müsst Ihr in der fest verschlossenen Kutsche, die Ihr gut zwischen Bäumen verbergt. - Traut Ihr Euch das alles zu?“
„Sicher.“
Er nickte zufrieden, und

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