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Die Hexenköchin: Historischer Roman (German Edition)

Die Hexenköchin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Hexenköchin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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alle gerne Auskunft, sofern das überhaupt nötig wird. Stimmt doch, Alma? Karoline?“
„Na sicher doch.“
„Jederzeit, Tora.“
Wie ich mir vorgenommen hatte, zollte ich Thekla mit dieser Einführung gleich am ersten Morgen - rechts neben ihr an meinem Kochherd stehend - den ihr gebührenden Respekt, und sie nahm ihn zufrieden entgegen. Ein gelungener Beginn.

    M it einem Mal war ich jemand im Gasthof Schramm, das gesamte Personal kannte mich plötzlich und begegnete mir nun wie Seinesgleichen. Bei privaten Unterhaltungen wurde ich immer öfter mit einbezogen, und meine Feierabende verbrachte ich bald mit dieser oder jener Kollegin. Thekla beobachtete diese Entwicklung mit Wohlgefallen, und sie wurde - ich konnte mir nicht erklären weshalb - mit einem Mal eine gelöste und weit umgänglichere Frau. Was mich ebenfalls freute, durch meine nun körperlich anspruchslosere Tätigkeit gewann ich mein früheres Aussehen zurück, meine Hände verloren die Schwielen und Risse, und an meiner Figur wie auch im Gesicht bildeten sich wieder die ursprünglichen Rundungen.
Wie aber sah es tief in mir aus? - Ich untersagte mir besser, dieser Frage nachzugehen.
Da ich nun als Köchin jeden zweiten Nachmittag frei hatte, fuhr ich häufig mit meinem kleinen Pferdegespann und der netten neunzehnjährigen Elgrin an der Seite in die nähere Umgebung, um Heil- und Küchenkräuter zu sammeln. Elgrin lernte schnell, die einzelnen Kräuter zu unterscheiden, sie anschließend auf dem Dachboden artgerecht zum Trocknen zu lagern, und sie bewies Talent zum Heilkochen. Es war eine Freude, sie darin zu unterweisen.
Mit Thekla verstand ich mich tatsächlich ausgezeichnet, und zwar ausnahmslos. Gerade beobachteten sie und ich aus dem Küchenfenster, wie sich der Wirt einem neu eingestellten Stubenmädel zu nähern versuchte, nicht draufgängerisch wie früher, sondern fast schüchtern. Ich fürchtete, Thekla werde nun wieder die Galle kochen, aber nein, ungerührt verfolgte sie dieses sie früher stets so aufputschende Schauspiel. Jetzt warf das Stubenmädel ihren Kopf zur Seite und eilte zum Gasthof, und er, dieser mächtige, männliche Mann, blieb mit hängenden Schultern zurück. Darüber kicherte Thekla amüsiert: „Wie ein Bub, den man nicht mitspielen lässt.“
Wenig später, nach dem Feierabendläuten, setzten Thekla und ich uns im Hof noch ein wenig auf den steinernen Rand der Zisterne, und nun bewies sie mir all ihr Vertrauen:
„Es ist ja kein Geheimnis“, begann sie, mir zu gestehen, „dass ich mit dem Wirt ein Verhältnis hatte. Nur weiß niemand, wie ernst es uns war. Wir wollten uns beide von unseren Partnern trennen und dann zusammenziehen. Tora, du kennst nur die Sonnenseite unserer Wirtin, ihre Schattenseite dagegen hatte er nicht mehr ertragen können. Und ich konnte nicht mehr ertragen, dass mich mein Mann ungeniert mit meiner inzwischen verstorbenen Schwester betrog. Kurzum, unser Wirt und ich hatten bereits unsere gemeinsame Zukunft geplant, als er, weiß der Teufel warum, über Nacht sein Interesse an mir verlor. Das hat mich bittere Tränen gekostet. Und als er dann noch vor meinen Augen ständig mit Jüngeren poussierte, wär ich ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen. Ihm und den Mädels. Ich muss unausstehlich gewesen sein, habe mich selbst nicht mehr gekannt. Doch im Laufe der letzten Monde ist er mir immer gleichgültiger geworden.“
Ich streichelte ihr tröstend den Rücken: „So schofel hat er dich behandelt, dieser Kerl. - Und du sagst, heute bedeutet er dir nichts mehr?“
Sie hob die Hände an und ließ sie wieder auf ihre Schenkel klatschen, als sie antwortete: „Kaum zu glauben, aber so ist es. Er war früher anders, Tora, ein sonniger, attraktiver Mann mit einem prächtigen Gebiss im Mund. Und vor allem, er hatte Anstand. Aber manche Männer drehen durch, wenn sie in die Jahre kommen, keine Jungfer ist dann sicher vor ihnen. Das ist eine Krankheit.“ Wie zur Untermauerung ihrer Aussage nickte sie mehrmals ernsthaft, bevor sie weiterfuhr: „Auf der anderen Seite muss ich diesem Schubiack dankbar sein, denn durch sein widerwärtiges Benehmen habe ich Fred, meinen Mann, wieder schätzen gelernt. Inzwischen verstehen Fred und ich uns wieder, als wären wir frisch verheiratet.“
„Das kann ich nur bestätigen, Thekla“, sagte ich ihr und legte meinen Arm um sie, wofür sie mir die Hand drückte, während sich ihre hellbraunen Augen mit Tränen füllten.
Ich kannte ihren Fred, einen Schreiner, er war

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