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Die Hexenmeister

Die Hexenmeister

Titel: Die Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem besten Weg dazu. Du sollst ihre Nachfolgerin werden, und ich muß es verhindern.«
    Solara begriff noch immer nichts. »Von wem hast du gesprochen? Wer ist meine Vorgängerin? Wem soll ich nachfolgen?«
    »Du kennst sie.«
    »Nein…«
    »Maria!«
    Ja, diesmal hatte er nicht gelogen, Solara kannte sie tatsächlich. Zwar nicht persönlich, aber im Kloster war oft genug über sie gesprochen worden, weil sie auf dem Friedhof begraben lag. Manche hatten gemeint, daß sie nie ihre Ruhe finden konnte, andere wiederum wollten sie sogar als Festkörper und als Geist gesehen haben, doch wie alles zusammenhing, wußte Solara nicht.
    »Ihre Zeit ist abgelaufen«, erklärte der Eindringling. »Sie wird ihre Zustände nicht mehr wechseln können. Sie kann nicht mehr einmal nur Geist sein und dann wieder einen Körper haben. Das ist vorbei. Sie wird immer schwächer werden, und schließlich bleibt nur noch ihr Körper zurück, der allmählich verwest. Ihr Tod soll für dich ein Neubeginn sein, doch ich bin erschienen, um dies zu verhindern. Einmal reicht aus, niemand soll den Tod betrügen können, niemand. Seit Urzeiten war er immer der Mächtige, und das wird er auch bleiben. Es darf keinen anderen Gewinner geben.«
    Solara begriff nicht alles. Sie sah nur ein, daß sie gegen Valentin keine Chance hatte.
    Er winkte mit seinen Messern.
    Ihr Körper zog sich zusammen, da sie den tödlichen Stich erwartete.
    Er aber lachte. »Nein, so nicht. Ich werde dich mit mir nehmen. Du wirst an meiner Seite bleiben, denn den Ort deines Todes habe ich mir ausgesucht.«
    »Und wo?« hauchte sie zitternd. »Wo soll das sein? Ich… ich weiß es nicht und…«
    »Keine Sorge. Dazu brauchen wir das Kloster nicht zu verlassen. Wir bleiben hier, wir gehen nur etwas tiefer. Ich weiß einen Ort, er ist ideal für dich. Da will ich dich und auch Maria vergehen sehen, um meinen Sieg feiern zu können.«
    Sollte sie schreien? Sollte sie versuchen, den anderen wegzustoßen, um an ihm vorbei aus dem Zimmer zu huschen?
    Solara schrak zusammen, als sich etwas Glattes, Kaltes unter ihr Kinn legte.
    Es war eines der Messer. Allein die Berührung an ihrer Haut reichte aus, um sie ihre Gedanken vergessen zu lassen.
    »Du kommst mit mir«, sagte er nur und schaute zu, wie die junge Nonne gehorchte.
    Nie zuvor hatte sie sich so schrecklich allein und hilflos gefühlt. Dabei konnte sie nicht einmal die Zusammenhänge begreifen. Sie hatte das Gefühl, zwischen zwei mächtigen Kräften zerrieben zu werden…
    ***
    In der Nähe von Palermo war er geboren worden, und in der Stadt selbst wagte kaum jemand, seinen Namen laut auszusprechen, es sei denn, der Sprecher gehörte zum inneren Kreis der Mafia, denn Rudi Rosati zählte zu den besten Killern, die die Stadt aufzubieten hatte.
    Falls er nicht überhaupt der beste war. Er tötete und kassierte.
    Nicht ganz so brutal und ›erfolgreich‹ war Tassilo Scotto. Auch er hatte schon gekillt, sich dann aber mit anderen Dingen beschäftigt. Er war ein perfekter Überwachungsmensch, jemand, der den anderen immer sah und dabei nie selbst gesehen wurde. Wahrscheinlich deshalb, weil er nicht auffiel. Er war nicht groß, immer etwas blaß, trug sein Haar normal geschnitten und machte den Eindruck eines schüchternen Jungen, der in dieser Welt nicht so richtig zurechtkam.
    Ein Irrtum.
    Denn Scotto hatte die Spur eines Romano Testi wieder aufgenommen, seine entsprechenden Meldungen abgegeben und war zusammen mit Rosati losgefahren.
    In Locanto hatten sie sich umgehört. Es gab da einige Leute, die ihnen gern etwas mitteilten, und so wurden beide sehr schnell über den Tod des alten Testi informiert. Im Ort war von einem sehr rätselhaften Ableben gesprochen worden. Fest stand nur, daß der alte Testi durch zwei Messerstiche in die Brust ums Leben gekommen war.
    Das hatte nach einer glatten Arbeit ausgesehen, was weder Rosati noch Scotto gefiel.
    »Ob uns da jemand ins Handwerk pfuschen will?«
    »Nein, Rudi.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Mein Gefühl.«
    »Hör auf, das ist…«
    »Es wäre zumindest unlogisch, wenn die Organisation außer uns noch jemand geschickt hätte.«
    Das sah Rudi Rosati ein. »Aber was willst du tun?«
    »Mich umhören. Du kannst hier warten. Soviel Zeit haben wir noch. Außerdem will ich herausfinden, wo die beiden Freunde geblieben sind, denen wir unsere Grüße bestellen werden.«
    »Bene. Aber nicht zu lange.«
    »Keine Sorge, du kennst mich.« Scotto verschwand und ließ seinen Kumpan in

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