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Die Hexensekte!

Die Hexensekte!

Titel: Die Hexensekte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny Munich
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Stans in Tirol vermisste das zweite junge Mädchen innerhalb von drei Monaten. Die Nachbargemeinde Jenbach vermisste den jungen Hannes.
    Die Bewohner, insbesondere die jungen Männer, verloren das Vertrauen in die Polizei. Sie beschlossen, eine Bürgerwehr aufzustellen und gegen die Hexen in den Kampf zu ziehen!

4
    __________

    Vor drei Jahren hatte Sophie Lechner das Dorf Stans verlassen, um in Wien zu studieren. Vor wenigen Tagen war sie in ihr Heimatdorf zurückgekehrt. Sophie hing an diesem Nest, mindestens einmal im Jahr kehrte sie in ihr Elternhaus zurück. Hier konnte sie sich für ein paar Tage von der Hektik des Stadtlebens erholen.
    Heute fühlte sie sich aber unwohl. Etwas stimmte nicht. Sie spürte eine Unruhe und Angst, konnte aber den Ursprung dafür nicht erklären.
    In den letzten Monaten hatte sich der Ort verändert. Ihre Heimatgemeinde Stans war ihr fremd geworden. Der Ort strahlte eine dunkle Drohung aus.
    Es fühlte sich an, als wären alle Menschen einem schrecklichen Untergang geweiht. Sophie hatte Angst.
    Ich hätte in Wien bleiben sollen, sprach sie zu sich selbst. Hier stimmt etwas nicht.
    Sie erhob sich. In ihrer kleinen Kammer bekam sie Platzangst, sie musste sich bewegen und frische Luft atmen. Vielleicht gelang ihr nach einem kurzen Spaziergang den ersehnten Schlaf zu finden.
    Sie zog sich an und verließ auf Zehenspitzen das kleine Haus.
    Nach wenigen Metern erschrak sie!
    Sie hörte Stimmen und Schritte. Es kamen Menschen über die dunklen Felder aus Richtung Jenbach. Sophie versuchte, das Dunkel mit ihren Blicken zu durchdringen. Sie schaffte es nicht.
    Die Schritte wurden lauter und kamen näher. Es war zu hören, dass die Geräusche von einer größeren Gruppe erzeugt wurden. Sie hatten etwas Entschlossenes und sehr Grimmiges. Sophie bekam Angst.
    Das Mädchen wandte sich um und kehrte in ihr Elternhaus zurück. Sie schloss die Haustür hinter sich und lauschte nach draußen.
    Die Schritte stoppten vor der Haustür ihres Elternhauses.
    Eine Faust hämmerte hart dagegen.
    „Aufmachen!“ forderte eine raue, männliche Stimme.
    Sophie hielt den Atem an. Ihre Eltern schliefen in einem Zimmer, das zum Garten gerichtet war. Sie konnte ihren Vater wecken und um Hilfe bitten, aber ihre Eltern waren von ihrer täglichen Arbeit so erschöpft, dass Sophie es vorzog, sie schlafen zu lassen.
    „Aufmachen!“ wiederholte die Stimme.
    Sophie schaltete das Licht an. Sie holte tief Luft und fragte laut:
    „Wer ist da?“
    „Ich bin´s, der Toni aus Jenbach. Wir müssen mit dir sprechen.“
    „Worüber denn?“
    „Mach die Tür auf, verdammt noch mal!“
    Sophie zuckte zusammen. Sie kannte den Toni aus der Schule, er war der Sohn vom dortigen Bäckermeister. Obwohl sie Toni unsympathisch fand, war er ihr vertraut. Es gab keinen Grund, sich seinetwegen wie ein furchtsames Schulmädchen im Haus zu verstecken.
    Sie öffnete die Haustür.
    „Was wollt ihr denn?“ fragte sie.
    Das ins Freie fallende Licht der Diele traf auch die Begleiter von Toni. Es war eine Gruppe von sechs jungen Männern. Sophie kannte jeden Einzelnen von ihnen, mit den Meisten war sie zur Schule gegangen. Es waren alle die besten Freunde von Toni. Die jungen Männer waren mit Knüppeln bewaffnet, einer trug ein Gewehr über seinen Rücken.
    „Hannes ist verschwunden. Wir jagen die Hexen, die dafür verantwortlich sind.“
    „Es tut mir leid um Hannes. Ich habe bereits von seinem Verschwinden gehört. Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Suche und stehe euch nicht im Weg“, antwortete Sophie genervt.
    Der Fanatismus der Männer machte sie krank. In dieser Gegend, im tiefsten Tirol hatte sich nichts verändert. Die Zeit war stehengeblieben. Die Menschen von Jenbach und Stans jagten immer noch ihren törichten alten Feindbildern nach.
    Ich hätte nicht kommen sollen, dachte Sophie müde. Wäre ich nur in Wien geblieben, dort sind die Menschen weltoffener. Die Menschen hier waren ihr fremd geworden, auch zutiefst zuwider.
    Es ist eine Bande von verrückten Fanatikern.
    „Oh doch“, sagte Toni und packte sie fest am Arm. Er war ein Hüne von Mann, kräftig und fast eins neunzig groß. Seine dunklen Augen standen nahe beieinander, in ihnen war ein kalter, diabolischer Glanz. Sophie meinte in seinem Atem Alkohol zu riechen.
    „Du bist die Hexe, die wir suchen! Du sagst uns sofort, wo der Hannes ist.“
    Er riss Sophie über die Schwelle und hielt sie so fest mit seiner derben Hand am Unterarm, dass sie einen

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