Die Hexensekte!
Die Pupillen schienen zu leuchten, es wirkte hypnotisierend auf mich.“
„Wer war das Mädchen?“ fragte der Privatdetektiv.
„Es war Marie, die Tochter von Simon Hofer. Ich hatte sie seit fast einem Jahr nicht mehr gesehen.“
„Was machte das Mädchen?“
„Sie wanderte wie in Trance durch die Diele. Ihren Vater und mich würdigte sie keinen Blick. Ein sanftes Lächeln lag um ihren Mund. Die großen, abgrundtiefen Augen wirkten starr, die Bewegungen puppenhaft. Das Mädchen war leichenblass.“
„Was geschah weiter?“ fragte David.
„Als sie die Diele durch eine andere Tür wieder verließ, erwachten wir wie aus einem Traum. Simon bat mich in die Wohnstube und bot mir etwas zu trinken an. Wir setzten uns an den Esstisch und er begann von seiner Tochter zu erzählen.“
„Was hat er über seine Tochter berichtet?“
„Sie war zwei Wochen verschwunden, erzählte mir Simon. Er konnte herausfinden, dass sie im Kloster war. Der Hohepriester hatte sie eines Tages geholt und benutzte sie als eine Art Medium. Er hat ihren Geist umgekrempelt und höllische Kräfte geweckt, die in Maria bisher schlummerten. Noch wohnt Maria auf dem Bauernhof, aber die Sekte kontrolliert alles. Sie soll für ein geheimnisvolles Ritual vorbereitet werden. Was das bedeuten soll, war Simon unklar. Manchmal spricht der Hohepriester durch seine Tochter und gibt Anweisungen. Er überwacht alles, sagte er ängstlich.“
Der Graf verstummte kurz und blickte nachdenklich den Privatdetektiv an.
„Dann kam Maria in die Stube“, sprach der Graf stotternd weiter.
„Was wollte sie?“ fragte David.
„Sie schritt direkt auf uns zu und blieb vor ihrem Vater stehen. Noch immer hatte sie dieses unergründliche Lächeln. In ihren Augen loderte ein verzehrendes Feuer, dann sprach sie: Warum sagst du dem Grafen das alles? Damit hast du das Todesurteil über ihn verhängt. Die Stunde der Göttin Hekate wird schon bald sein. Der Graf wird ein Opfer für sie werden . Nach diesen Worten drehte sie sich um und verschwand.“
„Was ist weiter geschehen?“ fragte David angespannt.
„Ich habe Simon versprochen, ihm zu helfen. Das gleiche Versprechen habe ich den jungen Männern im Wald gegeben.“
„Und was haben sie getan?“
„Ich habe mich umgehört und einiges herausgefunden“, antwortete der Graf.
„Was genau?“
„Es dreht sich alles um Kloster St. Georgenberg. Das Kloster wurde vor fünf Jahren von einer Sekte bezogen. Sagt ihnen der Wicca Kult etwas?“ fragte der Graf.
„Sie meinen doch nicht etwa die Hexen Sekte?“
Der Graf nickte zustimmend mit dem Kopf und musste unwillkürlich an die Augen der jungen Marie denken.
„Was wissen sie über den Wicca Kult?“ fragte der Graf.
„Eigentlich gar nichts, nur dass Sekten gefährlich sind“, antwortete der Privatdetektiv.
„Dann erzähle ich ihnen, was ich über diese Sekte herausgefunden habe“, sagte der Graf. „Die Sekte im Kloster ist aus dem Wicca-Kult hervorgegangen. Sie hat sich nur etwas radikaler entwickelt. Sie nennen sich Hekate Haeresis. Das Wort Haeresis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Sekte. Hekate ist die Göttin der Hexen. Laut der Überlieferungen ist die Göttin die Herrin über Leben und Tod. Sie hat die Macht über die Elemente Erde, Luft und Feuer. Die Naturkräfte gehorchen ihrem Willen. Die Sekte verehrt diese Göttin Hekate und bringt ihr Opfer. Im normalen Wicca-Kult dürfen Männer keine Leitungsfunktion ausüben. Die Hekate Sekte ist anders, an ihrer Spitze steht ein Hohepriester, der sich selbst Draco Atratus nennt. Ich glaube, er ist ein Dämon, der direkt aus der Hölle gekommen ist. An seiner Seite regiert eine mächtige Hexe die sich Lara nennt. Außerdem wird der Hohepriester ständig von einem riesigen Mulatten begleitet und beschützt.“
Der Graf machte eine kurze Pause, füllte die Gläser wieder auf und trank einen großen Schluck. David wartete gespannt auf die weiteren Worte.
„Die Hauptaufgabe der Sekte ist die Verehrung der dunklen Göttin Hekate.
Genaueres weiß ich aber auch nicht. Nur ihre vier Grundsätze kenne ich:
1 ) Die Verehrung der Göttin Hekate
2 ) Blutgeschenke an die Göttin durch menschliche Opferungen
3 ) Das Heraufbeschwören von Dämonen und Zombies
4 ) Der Schadenszauber
Mehr konnte ich bisher nicht herausfinden.“
Der Graf beendete seine Erzählung und blickte zu David Buchmann.
„Seit dieser Zeit versuchen sie mich zu holen. Sie wollen mich als Opfergabe für ein Ritual verwenden.
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