Die Hexensekte!
Untote tappte auf das zierliche Mädchen zu.
In David krampfte sich alles zusammen. Er befürchtete, der belebte Leichnam würde Maria angreifen.
Nichts dergleichen geschah.
David musste sich eingestehen, dass er nicht in der Lage gewesen wäre, einzugreifen. Der gewaltige Zombie jagte ihm höllische Furcht ein. Grausig, wenn er überlegte, dass dies einmal ein Mensch gewesen war, der vor Tagen verstarb.
Die beiden, Zombie und Hexe, setzten sich in Bewegung. Sie strebten dem Ausgang des Friedhofs zu. Obwohl David von Grauen geschüttelt wurde, nahm er sofort wieder die Verfolgung auf.
Der Zombie fiel in seiner eigenartigen Aufmachung sicher auf. Er trug noch das Totenhemd seiner Beerdigung! Aber die Straßen waren menschenleer, keiner konnte die beiden Gestalten sehen.
Bald wusste David, wohin es diesmal ging. Kurze Zeit später waren sie am Ziel.
Die Hexe betrat mit dem Zombie erneut das Bauernhaus. Trotz seiner Furcht ging David wieder an das Fenster und blickte durch den Ritz.
Da waren sie, Marie und der Zombie, der nur durch sie existierte.
Jetzt wurde ihm auch klar, wer der Mann in den seltsamen Tüchern war. Es war eindeutig der Hohepriester Draco Atratus von der Hexensekte. Er lobte Maria und sagte, dass sie damit ihre Prüfung zum Teil bestanden hatte. Jetzt müsste nur noch die Opferung durchgeführt werden. Sie hätten noch zwei Stunden Zeit bis Vollmond.
„Ist alles am Opferplatz hinter dem Kloster vorbereitet?“ fragte der Hohepriester.
„Ja Meister, wir können beginnen“, antwortete eine Frau mit einer angedeuteten Verbeugung.
Während des ganzen Vorgangs machte Marie einen abwesenden Eindruck. David begriff, dass sie nicht Herr ihrer Sinne war.
Der Hohepriester hatte sie vollkommen in seiner Gewalt. Die unheimliche Gruppe bewegte sich zum Ausgang des Hauses.
David konnte sich gerade noch in der Dunkelheit des Nachbargrundstückes verstecken. Dann sah er die Wesen aus dem Bauernhaus verschwinden. Sie schienen in Richtung Kloster zu gehen.
David überlegte, was er tun sollte. Seine Waffen waren im Mercedes, der immer noch an dem See stand. Er kannte den Weg dorthin nicht. Außerdem waren die Gegner in Überzahl. Er brauchte dringend Unterstützung und starke Waffen.
Er holte sein Handy hervor. Hier in der Ortschaft hatte er wieder guten Empfang. Der Graf nahm sofort den Anruf entgegen. Nach einem kurzen Gespräch war das weitere Vorgehen besprochen.
Nur Minuten später war der Graf mit seinem Wagen in Stans und holte den wartenden David neben dem Bauernhaus ab.
„Haben sie die Waffen eingesteckt?“ fragte David.
„Ja, es ist alles im Kofferraum. Wir sollten vorbereitet sein“, antwortete Max von Mergentheim.
Sie fuhren schnell an den See zum Mercedes von David. Dort holte er aus dem Kofferraum seine Glock 19. Das Magazin war mit silbern überzogenen und geweihten Patronen geladen. Er steckte sich noch ein Reservemagazin ein.
Dann holte er aus dem Handschuhfach seinen Schutzstein, das magische Tigerauge. Diesen Mineralstein hatte er in Südafrika von Häuptling Atu Wekesa geschenkt bekommen.
Gemeinsam mit den Waffen des Grafen fühlte er sich vorbereitet.
„Und nun schnell zum Kloster. Das Opferritual wird bald beginnen“, sagte David.
Ihm war bewusst, dass sie in den Krieg gegen schwarzmagische, gefährliche Höllenwesen zogen!
16
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Sie parkten den Geländewagen des Grafen etwa dreihundert Meter vor dem Kloster in einem Seitenweg des Waldes.
Der Graf holte seine Waffen aus dem Kofferraum. Seine Pistole, eine Glock 30 mit Kaliber .45 steckte er in die Innenseite seiner Lederjacke. Um die Hüften gegurtet trug er sein Königsschwert. Das wundervolle Damast Schwert, dass von Papst Eugen III zu Ostern 1147 geweiht wurde. Die Waffe besaß die Kraft zur Zerstörung von schwarzmagischen Wesen.
David hatte seine Pistole mit den silbern geweihten Kugeln sowie seinen Schutzstein, das Tigerauge eingesteckt. In den Schaft seines Lederstiefels schob er einen kleinen silbernen Dolch.
Dann schlichen sie vorsichtig und leise auf den Waldweg, der direkt zum Kloster führte. Bevor sie aus der Dunkelheit der Bäume hervortraten, sahen sie aus Richtung Stans die junge Marie Hofer den Waldweg heranschweben. In ihrem weißen, knöchellangen Kleid wirkte sie wie ein Fabelwesen aus einem Märchen.
„Bleiben sie zurück“, flüsterte David zum Grafen. „Verstecken sie sich, ich versuche, sie von dem Bann zu lösen.“
Er drückte den Grafen hinter einen Baum, holte aus
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